Als ich Ihnen im letzten Jahr ein besinnliches Weihnachtsfest wünschte, hatte ich nach dem von der Pandemie geprägten Jahr die Hoffnung, und Erwartung nach einer Rückkehr zu einem unbeschwerten Leben und, dass wir das Weihnachtsfest 2022 wieder fröhlich feiern können, leider hat sich dies bisher nicht erfüllt.
Für viele Jahrzehnte unvorstellbar, sehen wir nun jeden Tag die Bilder in den Nachrichten: Bombenangriffe, Familien auf der Flucht, Leid, Zerstörung. Bei älteren Menschen kommen vielleicht längst vergessene Traumata aus der Vergangenheit dazu.
Der Krieg in der Ukraine verursacht schwere menschliche Schicksale und unsagbares Leid. Menschen sind auf der Flucht und haben alles verloren bzw. zurücklassen müssen.
Wir haben eine Energiekrise, eine Klimakrise und seit Kurzem eine Inflationskrise, diese Krisen überlappen sich oder verstärken sich sogar gegenseitig. Viele Menschen haben Angst, fürchten um ihre Zukunft, hinzu kommt wir haben seit einem halben Jahr einen Krieg vor der Haustüre. Furcht um die Gesundheit der Liebsten, Überforderung, Stress, Existenzsorgen, all das belastet uns alle stark, ob in der Pandemie oder durch die Nachrichten vom Krieg in der Ukraine.
Wir sind in einer anderen Welt aufgewacht.
Der Krieg in der Ukraine versetzt die Welt in Schock. Besonders nach zwei Jahren Pandemie lassen sich die Ereignisse in Osteuropa nur schwer fassen und bewältigen. Viele Menschen denken darüber nach, welche Einflüsse der Krieg auf das eigene Leben haben könnte. Was passiert mit den Energiepreisen, wie viele Geflüchtete werden zu uns kommen, was erwartet uns in der Zukunft, wie können wir die Energiepreise und Lebensunterhalt finanzieren, diese Fragen sind große Belastungen.
Das in Kürze zu Ende gehende Jahr 2022 wird uns noch länger in Erinnerung bleiben als uns allen lieb ist. Es ist nichts mehr so wie es war. Diese unseligen Ereignisse werden uns noch bis weit ins neue Jahr begleiten und uns weiter lehren Verzicht zu üben.
Ein Virus und ein unberechenbarer Autokrat zeigen uns, dass unsere hoch technisierte und globale Gesellschaft anfälliger ist als gedacht. Doch haben wir Hoffnung, dass wir Lösungen für die Krisen der heutigen Zeit finden und wieder zu einem geordneten für alle auskömmlichen Leben zurückkehren, wir sind gemeinsam auf dem Weg, wann wir ankommen, wissen wir nicht. Wenn wir ehrlich sind und uns in der Welt umschauen, können wir ziemlich sicher sein, dass wir noch eine ganze Weile mit Sorgen und Ungewissheit unterwegs sein werden. Umso wichtiger ist es, fest zusammenzuhalten und uns die positive Einstellung zum Leben auch im Jahr 2023 zu erhalten.
Ich wünsche mir deshalb zur Weihnachtszeit für uns alle, dass wir uns von unseren Frustrationen nicht einnehmen lassen. Die Menschen um uns herum sollten wir bestmöglich dabei unterstützen, dass sie trotz aller Einschränkungen und Unsicherheiten ihr Leben genießen können, es finden sich immer Wege.
Auch möchte ich diese besinnliche Zeit zum Anlass nehmen, um Ihnen herzlich zu danken, für Ihr Verständnis, Ihre Bereitschaft zur Unterstützung, für Ihre helfende Hände im Großen wie auch im Kleinen. Dies zeigt, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in unsere Gemeinde in Takt ist. Lassen Sie uns nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft beitragen, die viele, mich eingeschlossen, aktuell empfinden. Es hat noch nie geholfen, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Bitte bleiben Sie, auch wenn Sie unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der Pandemie oder des barbarischen Angriffskriegs und Ihrer Bewältigung haben, im Austausch mit Ihren Freunden, Familien und Kollegen.
Mein besonderer Dank gilt meinen beiden Stellvertreten sowie dem Gemeinderat für die konstruktive Zusammenarbeit. Ein großes Dankeschön und Kompliment möchte ich all meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, den Kindergärten sowie dem Bauhof für die erbrachten Leistungen und Unterstützung, für ihr Engagement und der Bewältigung ständig neuer Herausforderungen aussprechen.
Herzlichen Dank auch für die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen, den aktiven Helfern aus der Bürgerwerkstatt für ihren Einsatz zur Pflege und Erhaltung des Märchenwaldes sowie das Engagement aller Gewerbetreibenden in gewiss nicht leichten Zeiten.
Besonders hervorheben möchte ich die ehrenamtliche Arbeit und die hervorragende Einsatzbereitschaft unserer Freiwilligen Feuerwehr, hier erkennt man deutlich, dass wir eine schlagkräftige und engagierte Truppe zur Verfügung haben.
Liebe Neuendorfer und Nantenbacher,
Weihnachten ist für viele Menschen eines der schönsten Feste des Jahres. Ein Fest der Besinnlichkeit, das Gelegenheit bietet, auf das wirklich Wichtige zu blicken. Gesundheit und menschliche Nähe lassen sich nicht in Geschenkpapier wickeln und unter den Weihnachtsbaum legen, auch Glück kann man nicht kaufen. Dennoch sind Gesundheit, Zufriedenheit und ein Leben in Frieden, Geschenke, für die wir selbst nicht dankbar genug sein können, was zählt ist nicht der Wert eines Geschenkes, sondern die Geste und das Schenken an sich.
Am Ende eines wiederum nicht gewöhnlichen Jahres wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ruhige und erholsame Weihnachtstage, Glück, Zufriedenheit und vor allem Gesundheit.
Uns allen wünsche ich, dass das neue Jahr, das in wenigen Tagen beginnt, uns wieder ein Stück mehr Normalität bringt als die vergangenen beiden Jahre.
Ich wünsche allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde Neuendorf/Nantenbach, auch im Namen des Gemeinderates ein ruhiges, friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest vor allem die Zeit zurückzublicken auf die schönen Momente des zu Ende gehenden Jahres, Zeit für die Familie, aber auch Zeit neue Kraft zu schöpfen.
Für 2023 ein glückliches, erfolgreiches und insbesondere gesundes Neues Jahr.