Weihnachten steht vor der Tür. An kein Fest stellen wir so hohe Erwartungen wie an Weihnachten. Weihnachten ein Fest des Friedens, der Liebe, der Familie. Wir wollen wenigstens einmal im Jahr nichts hören von, Ukraine Krieg, Inflation, Covid19 Machtkämpfen und Problemen in unserer Gesellschaft und auf der Arbeit. An den Weihnachtstagen soll Frieden und Harmonie herrschen. Wir können dies zwar nicht in der Welt beeinflussen sollten uns aber bemühen, dass dies zumindest in unserer eigenen Familie der Fall ist. Der Alltag mit all seinen Problemen wird uns schneller wieder zurückholen als uns lieb ist.
Kaum hat das Jahr 2022 begonnen, ist es schon wieder vorbei, was vielleicht bei diesem Jahr nicht das Schlechteste ist. Ich habe den Eindruck, dass in den letzten Jahren Krise auf Krise folgt. Ein schönes, ruhiges, langweiliges Jahr wäre wieder einmal mehr als wünschenswert. Kaum ist die Corona Pandemie etwas abgeflacht hält der Ukraine Krieg, die Inflation, die Energiekrise unser aller Leben in Atem und beeinflusst es, wie nichts in den vergangenen Jahrzehnten seit dem zweiten Weltkrieg.
Auch in unserer Gemeinde müssen wir uns, muss ich mich, seit einigen Jahren mit Krisenmanagement und Krisenvorsorge in einem Maße beschäftigen, was ich nicht für möglich gehalten hätte. So war z.B. sicher zu stellen, dass im Falle eines Blackouts sowohl die kritische Infrastruktur, für die die Gemeinde zuständig ist, als auch Einrichtungen wie Leuchttürme, Info-Points oder Wärmeraum problemlos funktionieren werden.
Ich darf Ihnen versichern, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und auf einen solchen Fall gut vorbreitet sind.
Wir haben im zu Ende gehenden Jahr trotz erheblicher Investitionen, ich erinnere nur an das Gewerbegebiet Strüht, an die Wasserversorgung in Waldzell, an die Tagespflegeeinrichtung oder an die Sanierung des Riedgrabens, und trotz der Tatsache, dass zugesagte Zuschüsse vom WWA in erblichen Umfang noch nicht ausgezahlt worden sind, die gemeindlichen Finanzen in Ordnung gehalten und sind für die Zukunftsaufgaben gut vorbereitet.
Bürgermeister und Gemeinderat haben in den letzten Jahren immer ein ausgewogenes Verhältnis von Finanzkraft und Aufgabenerfüllung hergestellt, Prioritäten gesetzt und dadurch die Handlungsfähigkeit und die Unabhängigkeit der Gemeinde Steinfeld gewährleistet.
Der erste Bauabschnitt der Erschließung des Gewerbegebietes Strüth ist abgeschlossen. Im Frühjahr dieses Jahres eröffnete der Netto Verbrauchermarkt. Ebenfalls eröffnete in Hausen im Frühjahr ein Hofladen. Neben den bestehenden Einrichtungen wie Bäcker oder Metzger sind dies weitere Verbesserung der Nahversorgung unserer Bevölkerung, die vorbildlich für eine Gemeinde in unserer Größe ist.
Eine weitere Einrichtung, für die uns Gemeinden unserer Größe beneiden, ist die Tagespflege, die im September dieses Jahres den Betrieb aufnahm. Wir haben mit unserem Ärztehaus den idealen Standort, und mit Caritas, den idealen Betreiber gefunden. Wie gut die Einrichtung angenommen wird, zeigt sich allein in der Tatsache, dass sie bereits wenige Monate nach Beginn nahezu ausgebucht ist. Im Frühjahr nächsten Jahres wird eine offizielle Einweihung mit einem „Tag der offenen Tür“ stattfinden.
Im Sommer begann der Bau unseres neuen Baugebietes in Waldzell. Dort ist ein guter Baufortschritt zu verzeichnen und wir werden, so wie es heute aussieht, Mitte nächsten Jahres fertig.
Leider sind wir durch komplizierte Grundstücksverhältnisse und Grundstücksverhandlungen weder im zweiten noch im dritten Bauabschnitt unseres Baugebietes Schindersberg einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Daher hat der Gemeinderat beschlossen eine förmliche Umlegung, für den zweiten Bauabschnitt, beim Vermessungsamt in Auftrag zu geben.
In der Altortsanierung wurden die Arbeitskreise gebildet und tagen fleißig. Im Februar werden, in einer Veranstaltung, die Zwischenberichte der Arbeitskreise vorgestellt und Mitte Mai findet eine Exkursion in eine Gemeinde statt, die in der Dorferneuerung weit fortgeschritten ist.
In diesem Zusammenhang danke ich allen Bürgerinnen und Bürgern die in den Arbeitskreisen mitarbeiten.
Die Anbindung der Wasserversorgung Waldzell an die Quelle Dicker Busch wurde im Januar vorgenommen. Wie wichtig dies ist, konnte in diesem, sehr trockenem Jahr, bespielhaft gesehen werden. Der Neubau des Hochbehälters Waldzell ist in vollem Gange. Leider kam es beim Rohbau zu erheblichen Zeitverzögerungen, die die Rohbaufirma mit ihrem hohen Krankenstand begründete.
Im Juli wurde in einer Wasserprobe in Waldzell Keime nachgewiesen. Da alle weiteren Proben keimfrei waren, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Beprobungsfehler handelte. Dennoch haben wir das Wasser vorsichtshalber gechlort, sowie neben der UV-Desinfektionsanlage eine weitere Filteranlage sowie eine Trübungsmessung installiert.
In unserem Schulgebäude wurde in den vergangenen Jahren über 1,3 Kilometer Lan-Kabel verlegt sowie mehrere W-Lan Netze installiert. In diesem Jahr haben wir weitere I-Pads sowie PCs angeschafft und Whiteboards bestellt, die die grünen Tafeln ersetzen werden.
Endlich konnten wir eine Firma finden, die die Sanierung des Riedgrabens in Angriff genommen hat. Ich denke, dass die Firma, unter tatkräftiger Mithilfe unseres Bauhofes, sehr professionelle Arbeit geleistet hat und wir im Frühjahr sehen, wie schön der sanierte Bereich geworden ist.
Der Gemeinderat hatte beschlossen das Waldgebiet um die Kohlplatte in Hausen als Naturschutzgebiet auszuweisen. Das mit der Ausarbeitung des Antrages beauftrage Büro ist in den letzten Tagen fertig geworden und wir können somit den Antrag offiziell bei der Regierung von Unterfranken einreichen.
Auch dieses Jahr war wieder viel zu trocken. Vier der fünf vergangenen Jahre waren Trockenjahre. Die Trockenschäden sind unübersehbar. Obwohl wir aus diesen Gründen unseren Holzeinschlag auf niedrigem Niveau gehalten haben, ist es gelungen in diesem Jahr einen Gewinn von ca. 250.000 € zu erzielen. Um unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung zu untermauern, wurden auch in diesem Jahr wieder Feuchtbiotope angelegt und über 22.000 Bäume gepflanzt, von denen leider viele vertrocknet sind. Es hat uns besonders gefreut, dass wir sowohl beim „Deutschen Waldpreis“ als auch beim „Förster des Jahres“ unter den drei Filialisten waren.
Etwas Ärger erzeugte eine gut gemeinte Idee. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden erhöhten wir unsere Holzpreise nicht. Um unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung nicht zu gefährden, mussten beim Verkauf jedoch Einschränkungen gemacht werden. So konnten wir z.B. nur Bestandskunden bedienen, wie dies im Übrigen auch andere Gemeinden getan haben. Dies sorgte bei manchem, der sein Holz in den vergangenen Jahren nicht bei der Gemeinde gekauft hat, für Unmut. Im nächsten Jahr werden wir einen anderen Weg gehen. Fest steht aber für mich, dass wir den Weg der nachhaltigen Waldbewirtschaftung nicht verlassen dürfen. Wir können auch in Zeiten der Energiekrise unseren Wald nicht plündern. Es ist nicht unser Wald, sondern wir verwalten ihn nur für künftige Generationen. Unser Wald ist für uns alle viel, viel mehr als nur eine Energiequelle.
Leider hat der Wittich Verlag den Vertrag mit der Verwaltungsgemeinschaft Lohr für das Mitteilungsblatt gekündigt, da die Abonnentenzahlen drastisch zurückgegangen sind. Sämtliche Vorschläge der Verwaltungsgemeinschaft für eine Fortführung des Mitteilungsblattes wurden vom Verlag abgelehnt. Daher wird das Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ende dieses Jahres eingestellt.
Für das nächste Jahr stehen meines Erachtens vor allem folgende Vorhaben auf der Agenda:
• Planung Hackschnitzelanlage
• Dorferneuerung
• Hochbehälter Waldzell
• Baugebiet Waldzell
• Kanal Frühlingsstraße
• u.v.m
Noch ein paar Zahlen zur Statistik:
Die Gemeinde Steinfeld hat 2147 Einwohner mit Hauptwohnsitz und 109 mit Nebenwohnsitz, also insgesamt 2256 Einwohner, das sind 13 Einwohner mehr als 2021.
21 Sterbefälle standen 19 Geburten gegenüber.
Wir hatten 84 Anmeldungen bei 66 Abmeldungen.
Der Gemeinderat tagte in 9 Gemeinderatssitzungen, diversen Ausschusssitzungen und behandelte u.a. 24 Bauanträge.
Lassen Sie uns auch in den kommenden Jahren zusammenarbeiten und die vielfältigen Herausforderungen gemeinsam angehen.
Ich möchte mich nochmals bei allen bedanken, die im abgelaufenen Jahr zum Wohle unserer Gemeinde gewirkt haben. Danke sage ich allen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde, die sich im Bauhof, im Wald und in der Verwaltung stets bemühen, erfolgreich für unsere Bürger zu arbeiten. Ich danke auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft Lohr.
Mein besonderer Dank gilt allen ehrenamtlich Tätigen in Vereinen, Verbänden und Organisationen, sei es in sportlichen, kulturellen oder kirchlichen Einrichtungen Sie leisten ungemein wertvolle Dienste für unsere Dorfgemeinschaft.
Mein besonderer Dank gilt auch allen ungenannten ehrenamtlichen Helfern, die durch ihren Einsatz mithelfen, Einrichtungen der Gemeinde instand zu halten oder zu verschönern.
Für all die Vorgenannten gilt:
„Die Welt lebt von den Menschen, die mehr tun als Ihre Pflicht“
Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2023