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Marktleugast
Ausgabe 10/2023
Der Bürgermeister des Marktes Marktleugast informiert
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Besuch von Staatsministerin Michaela Kaniber in Marienweiher

De gläubige Katholikin, Staatsministerin Michaela Kaniber, auf dem Weg zum Gebet in die Basilika. Im Bild (von links) Pater Florian, Staatsministerin Michaela Kaniber, Doris Leithner-Bisani, MdL Martin Schöffel, Bürgermeister Franz Uome, Landrat Klaus Peter Söllner und Kirchenführer Oswald Purucker.

Beim Besuch von Staatministern Michaela Kaniber in Marienweiher durfte ein Rundgang durch die Basilika nicht fehlen. Im Bild (von links) MdL Martin Schöffel, Bürgermeister Franz Uome, Oswald Purucker, Pater Florian, Landrat Klaus Peter Söllner und Staatsministerin Michaela Kaniber.

Bürgermeister Franz Uome (links) überreicht zur Erinnerung an den Besuch der Staatsministerin Michaela Kaniber (rechts) eine Nachbildung der Muttergottes von Marienweiher.

Hohen Besuch konnte Bürgermeister Franz Uome im Marktleugaster Ortsteil Marienweiher empfangen. Staatsministerin Michaela Kaniber wollte sich hier über die Planungen für das neue Bürger- und Pilgerzentrum unterrichten. Dieses entsteht im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern im Anwesen Marienweiher 16, dem ehemaligen Gasthaus „Weißes Lamm“.

Nach der Besichtigung der Basilika empfing Uome die Abordnung im Pilgerbüro. „Ihr Besuch markiert einen bedeutsamen Moment. Sie geben uns die Gelegenheit, Ihnen unser aufregendes Projekt und unsere Zukunftspläne für das neue Pilger- und Begegnungszentrum vorzustellen“, freute sich der Bürgermeister. Man sei überzeugt, dass dieses Zentrum einen erheblichen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Gemeinde leisten wird. „Es bringt nicht nur unsere Bürger zusammen, sondern wird auch ein Zentrum des Wissens, des Austauschs und der kulturellen Vielfalt.“ Man habe viele Monate Überlegungen angestellt, um die Vision dieses Zentrums Wirklichkeit werden zu lassen. Man freue sich darauf, das Projekt vorstellen zu dürfen „und unsere Leidenschaft für die Förderung der Bildung, Kultur und Gemeinschaft mit Ihnen zu teilen“, so Uome. Die Anwesenheit der Ministerin sei für die Gemeinde eine Inspiration, ihr Bestes zu geben und den Wallfahrtsort Marienweiher zu einem noch attraktiveren Ort zu machen.

Bereits 2018 setzte man sich das Ziel der Revitalisierung des ehemaligen Gasthauses und die Bemühungen der Bürger und der Kirchengemeinde zu bündeln. Die Lebendigkeit der Basilika soll mit der Schaffung eines Gemeindebegegnungs- und Dokumentationszentrums auf den ganzen Ort übertragen werden. In der Ortsmitte sollte ein Ort zwischen Kirche und Welt geschaffen werden, ein Treffpunkt zur Gemeinschafts- und Pflege des Vereinslebens. In den beiden folgenden Jahren wurden mehrere Visionen durchgespielt. 2021 fasste man dann Beschluss, dass es ein Pilger- und Begegnungszentrum werden soll. Im Januar 2022 stellte Architekt Tino Heß seine ausgearbeiteten Pläne erstmals dem Plenum vor. Er erklärte, dass der zweigeschossige Bau aus dem 18. Jahrhundert denkmalgeschützt sei. Hess stellte nun auch seine Pläne der Ministerin vor. Demnach besteht das Objekt aus dem historischen Altbau und aus einem Ersatzneubau mit dem Veranstaltungsbereich, dem Gewölbekeller, der für eine Nutzung begehbar sein soll, und Außenveranstaltungsflächen. Insgesamt entstünden fünf Doppelzimmer und neun Einzelzimmer, alle sind barrierefrei und mit Rollstuhl erreichbar. Unter dem Ersatzneubau befindet sich ein großes historisches Kellergewölbe. Hier hätte die Radonmessung eine hohe Belastung ausgewiesen, deshalb sei es derzeit auch gesperrt, bis Zusatzmaßnahmen wirken. Der historische Mittelflur im Erdgeschoss wird wieder hergestellt. Ein großer offener Raum wird künftig als Bürger- und Pilgertreff dienen. Auf den übrigen Flächen werden das Pilgerbüro, Lager, Technikraum, Erschließungs- und Sanitärbereich genutzt. Zum Gewölbekeller besteht ein Durchbruch. Im Obergeschoss werden die Pilgerzimmer und eventuell ein Archiv eingerichtet. Zurzeit sei man beim Entkernen des Bestandsgebäudes.

Für Landrat Klaus Peter Söllner ist die Förderoffensive Nordostbayern, wo man in einer knappen Entscheidung gerade noch aufgenommen worden sei, ein „Gottesgeschenk“. Der Landkreis hätte hier großartig profitiert. Über 60 Millionen Euro seien damit in den Landkreis geflossen. Söllner dankte auch Lothar Winkler vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), „ein hervorragender Sachwalter in Oberfranken“, sowie Stefan Seewald von der Oberfrankenstiftung, beide Institutionen würden zum Wohle Oberfrankens sehr gut zusammenarbeiten.

Für Landtagsabgeordneten Martin Schöffel ist Marienweiher ein ganz besonderer Ort im Frankenwald. Gottesdienste und Konzerte in der Basilika seien ein tolles Erlebnis an einem spirituellen Ort, „man spürt die Kraft Gottes“. Mit dem neuen großartigen Projekt würde der Ort aufgehübscht werden. „Das ist eine große Herausforderung, Marktleugast ist prädestiniert für große Projekte.“

Staatsministerin Michaela Kaniber gratulierte zu diesem Objekt, für sie ein „Herzensprojekt“ an einem Ort, den in jedem Jahr mehr als 5.000 gläubige Pilger besuchen. „Sie alle pilgern zur Muttergottes von Marienweiher.“ Der leerstehende Gasthof zum „Weißen Lamm“, ein ortsbildprägendes und denkmalgeschütztes Gebäude, wird zu einem Begegnungszentrum umgebaut. Von insgesamt 192 Projekten der Förderoffensive, sei dies das größte. Für Kaniber braucht es Mut, um den Neubau eines Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert umzusetzen. Dazu bräuchte es Menschen, die kräftig anschieben. „Vergelt‘s Gott für diese Tatkraft.“ Diese würde man gerne mit der Förderoffensive unterstützen. Für sie persönlich sei der katholische Glaube ein Bestandteil der bayerischen Kultur und sie selbst fände Halt in ihrem Glauben, „er gibt mir Kraft“.

Lothar Winkler vom Amt für Ländliche Entwicklung erklärte, dass hier insgesamt fünf Millionen Euro investiert werden, vier Millionen aus der Förderoffensive, 900.000 Euro von der Oberfrankenstiftung und 100.000 Euro aus der Fraktionsreserve der Landtags-CSU, die Schöffel loseisen konnte. Die Förderung beträgt 90 Prozent. Winkler hofft, dass die Kosten im Rahmen gehalten werden können.

Helmut Engel