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Zeilberg-Echo
Ausgabe 15/2023
Schulnachrichten
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Projektwochen in der Grundschule Maroldsweisach

Abwehr: Hier kommt es auf passende und reaktionsschnelle Abwehr an. Ausbilder und Trainer Vincent Schorn (links) und sein „Gegner“ zeigen, wie man es richtigmacht

Digi-Ep: „Digitale Erlebnispädagogik“ mit Jonas Grünewald lautete das Thema der ersten Einheit zum Projekt Alltagskompetenzen. Nach dem Kennenlernen des digitalen Spiels am Tablet wurde die entsprechende Aufgabe auf ein überdimensionales Feld auf dem Klassenboden übertragen. Partnerschaftliches Verhalten war hier ganz besonders angesagt, wollte man rasch ans Ziel kommen.

Dreiteiliges Projekt „Alltagskompetenzen“

Im Rahmen des Konzepts Alltagskompetenzen bot die Grundschule für Drittklässler drei zeitlich und räumlich getrennte Veranstaltungen. Seit dem Schuljahr 2021/22 wird das Konzept „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ durch Projektwochen auch an den allgemeinbildenden Schulen sichtbar. Dabei arbeitet die gesamte Schulfamilie fächerübergreifend und mit qualifizierten externen Partnern zusammen.

Mitte Mai hatte Jonas Grünewald zu einer Doppelstunde „Digitale Erlebnispädagogik“ eingeladen. Dass diese Einheit in jenem Klassenzimmer standfand, in der er selbst als Schüler einst gewesen war, gab dem Unterfangen eine besondere Note. Bei dem Spiel „Bring den König zu seinem Schatz“ ist jeder Teilnehmer interaktiv mit seinen jeweiligen Gruppenmitgliedern, wobei gegenseitiges Helfen, Absprechen und Verständigen möglich und gewünscht ist. Nach einem Durchlauf am Tablet wurde das digitale Spiel auf ein echtes Spielfeld auf dem Klassenzimmerboden übertragen, wobei dieselbe Aufgabe gleichzeitig eine höhere Stufe der Kommunikation verlangte. Den Abschluss bildete dann noch ein Ballspiel, dessen Schwierigkeitsgrad von Runde zu Runde intensiviert wurde.

Noch in derselben Woche stand ein Selbstverteidigungskurs auf dem Programm. Jürgen und Vincent Schorn von der gleichnamigen Sportschule in Ebern meditierten mit den Kindern zunächst über mögliche Anlässe, die zu einem tätlichen Angriff führen können. Man erkannte, dass Wut, Zurücksetzung oder Beleidigung häufig als Auslöser fungieren. Wichtig sei für den Angegriffenen, dass er durch seine Körperhaltung Selbstvertrauen zeigt, Distanz und Blickkontakt hält sowie laut und deutlich artikuliert. Wie mögliche Attacken durch entsprechende, leicht ausführbare Techniken abgewehrt werden können, übten die Schüler und Schülerinnen paarweise „bis zur Perfektion“. Mit der Aussage „Selbstverteidigung darf nicht in einen Angriff übergehen“, zeigten die beiden Trainer den Drittklässlern eine deutliche Grenze auf.

Knapp zwei Monate später gab es abschließend einen Projekttag mit dem Bund Naturschutz aus Ebern. Die Biologinnen Melanie Assel und Josephin Römer – unterstützt von Praktikantin Kristin Szydlik – hatten sich das Thema Umwelt- und Konsumverhalten vorgenommen. Sie gingen zusammen mit den Drittklässlern die Themen „Warum und wie trenne ich Müll?“ bzw. „Wie kann ich Müll im Alltag vermeiden?“ Die anfangs recht einfachen Zuordnungen (Papier und Pappe in die „Blaue Tonne“, Plastik und Alu in die „Gelbe Tonne“ sowie Bioabfall in die „Braune Tonne“) war es schon bei Altbatterien, Glas mit Metalldeckel oder Papiertüte mit Sichtfenster nicht mehr so eindeutig, die passende Abfalltonne zuzuordnen. Bei der Müllvermeidung kam man dann auch auf die neuen „Unverpacktläden“, die Frage nach Papier- oder Plastiktüten bzw. Spezialbehälter für den Obsteinkauf zu sprechen. Da die Gesamtproblematik dank des vorhandenen Grundwissens der Kinder recht zügig abgearbeitet werden konnte, gab es noch einen Ausflug in die Welt der Insekten, der mit einem selbst gebastelten Käfer als Unterarmring seinen Abschluss fand.

Jens Fertinger