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Zeilberg-Echo
Ausgabe 16/2025
Aus dem Rathaus
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Aus dem Rathaus

Gemeinderat verabschiedet größten Haushalt der Geschichte - Hohe Schuldenlast, große Investitionen
Von Helmut Will

Maroldsweisach. Der Marktgemeinderat Maroldsweisach hat am Montagabend den Haushaltsplan für das Jahr 2025 verabschiedet – mit einem Volumen von rund 15,5 Millionen Euro. Doch trotz einstimmiger Zustimmung ist die finanzielle Lage angespannt, wie aus den Ausführungen von Kämmerin Doreen Pfadenhauer deutlich wurde.

„Es ist wohl der größte bisher da gewesene Haushaltsplan“, erklärte Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) zu Beginn der Sitzung. Und in der Tat: Die vorgestellten Zahlen lassen aufhorchen. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 9.013.648 Euro, der Vermögenshaushalt auf 6.480.433 Euro. Das Gesamtvolumen liegt damit bei 15.494.081 Euro – rund zwei Millionen Euro weniger als im Vorjahr, aber mit weiterhin enormen Investitionsposten. Zu den größten Ausgabepositionen in 2024 zählten: Neubau Feuerwehrhaus Maroldsweisach: 1.020.000 Euro, Feuerwehrhaus Geroldswind: 148.000 Euro, Planungskosten Kita-Neubau Maroldsweisach: 134.300 Euro, Sanierungsabschnitt Freibad Altenstein: 109.000 Euro, Neuerschließung Gewerbegebiet Allertshausen: bisher 1.247.400 Euro, Wasserversorgung Altenstein: 34.200 Euro. Für den Bau des neuen Feuerwehrhauses in Maroldsweisach war eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,6 Millionen Euro notwendig. Die ordentliche Schuldentilgung betrug 382.000 Euro.

Für 2025 sind Tilgungen von 420.000 Euro vorgesehen. Zum Jahresende 2024 lag der Schuldenstand der Marktgemeinde bei 4.323.258 Euro – das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.360 Euro. Damit liegt Maroldsweisach deutlich über dem Landesdurchschnitt von 617 Euro. Rechnet man noch bevorstehende Kreditaufnahmen hinzu, könnte der Schuldenstand zum Ende des Jahres 2025 auf 5.671.258 Euro steigen. Die dann prognostizierte Pro-Kopf-Verschuldung läge bei 1.785 Euro. Im Bereich der Abwasserbeseitigung zeigt sich ein deutliches Defizit: Einnahmen in Höhe von 314.250 Euro stehen Ausgaben von 508.320 Euro gegenüber – eine Unterdeckung von 194.070 Euro. Ausgeglichen zeigt sich hingegen die Wasserversorgung mit einem leichten Plus von 125 Euro. Die Personalkosten der Gemeinde wurden auf 1.923.745 Euro beziffert. Bei den Gewerbesteuereinnahmen rechnet man optimistisch mit einer Verdopplung gegenüber 2024 – von rund 807.000 Euro auf 1,9 Millionen Euro. Die Kreisumlage steigt um 86.909 Euro auf 1.998.500 Euro. Trotz der angespannten Haushaltslage stimmten alle Fraktionen dem Zahlenwerk zu. Bürgermeister Thein verteidigte den spät vorgelegten Haushalt: „Wir wollten einen verlässlichen Haushalt aufstellen, es soll kein Blick ins Ungewisse sein.“

Auch über die zukünftige Struktur der Feuerwehr wurde beraten. In Allertshausen, wo aktuell nur noch 15 aktive Feuerwehrleute verfügbar sind, wird künftig eine „Löschgruppe“ unter dem Dach der Feuerwehr Maroldsweisach bestehen. Die Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils hätten dieser Lösung mehrheitlich zugestimmt, so Thein. Bauamtsleiter Andre Grüner informierte abschließend über aktuelle Bauanträge, ohne größere Diskussion.