Maroldsweisach – Mammutsitzung des Gemeinderates Maroldsweisach. Insgesamt sechs Referenten waren zu dieser Sitzung eingeladen, diese dauerte im öffentlichen Teil vier Stunden. Der Solarpark Gückelhirn und Ausführungen zu geplanten Erhöhungen beim Wasser und Abwasser nahmen viel Zeit in Anspruch. Förster Jan Bergmann stellte für 2024 und 2025 den Jahresbetriebsplan vor.
Jan Bergmann, der zusammen mit seinem Abteilungsleiter, Forstrat Jürgen Schafhauser erschienen war sagte, dass im Jahr 2024 für frische Fichte und Kiefer gute Preise vorhanden waren. Da wenig Schadholz angefallen ist, stiegen die Preise. Auch die Brennholznachfrage war gut. Im Jahr 2024 wurden 723 Festmeter Holz geschlagen, im Plan waren 355. In diesem Jahr konnte ein Plus von 11.581 Euro erwirtschaftet werden. Arbeitsschwerpunkte im Jahr 2025 sind eine großflächige Harvesternutzung im Altensteiner Wald, Kulturpflege und Ausgrasen von großen Zaunflächen. „Besonders freut es mich, wenn Schulklassen im Wald führe und den Kindern so die Waldbewirtschaftung nahe bringen kann“, sagte Jan Bergmann. Eine Holznutzung von 500 Festmetern ist für 2025 vorgesehen. Für dieses Jahr wird ein Betriebsergebnis von 11.777 Euro erwartet.
Das Kommunale Denkmal Konzept (KDK) für Hafenpreppach war ein weiterer Tagesordnungspunkt. Seit etwa zwei Jahren befasse man sich mit dem Thema, sagte Frau Franziska Haas vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Nach ihren Worten sind für Maßnahmen in Hafenpreppach 80 Prozent an Förderungsgeldern zu erwarten. Sie zeigte auf, was sich in den letzten zwei Jahren getan hat. Über baufachliche Aspekte referierte Architekt und Stadtplaner Franz Ullrich. Was aus alten und denkmalgeschützten Objekten entstehen könne, zeigte er an einem Beispiel von Aub, Landkreis Würzburg auf. Das Ortsbild aus 250 Jahre sei erhaltenswert, insbesondere die Bausubstanz und die Denkmäler. Bernd Marr, Memvier Denkmalpflege und Bauforschung aus Bamberg, hatte eine bautechnische Untersuchung der Gebäude in Hafenpreppach vorgenommen. Er ging auf die einzelnen Gebäude, untermalt mit entsprechenden Fotos ein, zeigte den Ist-Zustand auf und erläuterte, was daraus entstehen könnte. Die drei Referenten stellten sich anschließend den zahlreichen Fragen aus dem Gemeinderatsgremium. Bei einigen klang die Sorge durch, wie alles zu finanzieren sei und wer letztlich entscheiden könne, wie es weiter gehen soll. Letztlich müsse die Gemeinde entscheiden wie es mit dem KDK weiter gehen soll, sagte Frau Haas. Sie fände es schade, wenn man die gute finanzielle Förderung verfallen lassen würde. „Wir sollten in dieser Sache weiter gut zusammen arbeiten“, sagte sie.
Andreas Gotterbarm von der Bürogemeinschaft OPLA in Augsburg, befasste sich mit dem Bebauungsplan „Solarpark Gückelhirn“, respektive mit der elften Flächennutzungsplanänderung. Zunächst ging er auf das Tauschverfahren Landschaftsschutzgebiet, auf die artenschutzrechtliche Prüfung, das Blendgutachten und den aktuellen Planentwurf ein. Was in einem Satz gesagt werden kann, und zwar das die eingegangenen Stellungnahmen zahlreicher Behörden und Institutionen von ihm erörtert wurden und dazu Beschlüsse des Gremiums gefasst wurden, dauerte gut eine Stunde. Dr. Malte Höppner, Steuerberater aus Bad Neustadt a.d. Saale, hatte die Wassergebühren für den Markt Maroldsweisach neu kalkuliert, ebenso die Gebühren für das Abwasser. Er erläuterte seine Berechnungen und kam zum Schluss, dass die Wassergebühren, die lange Jahre konstant waren, wegen starker Unterdeckung pro Kubikmeter von derzeit 1,65 Euro auf 3,28 Euro angehoben werden sollten, um eine Deckung zu erreichen. Die Grundgebühr für Wasserzähler mit einem Durchfluss von 2,5 Kubikmeter bis zehn Kubikmeter, sollten gestaffelt vier bis vierzehn Euro betragen. Bisher betragen diese Grundgebühren ein- bis zehn Euro. Die Abwassergebühr sollte nach Berechnung Höppners von derzeit 2,17 Euro pro Kubikmeter auf 3,44 Euro angehoben werden. Das löste eine lange Diskussion aus, Gemeinderätin Ramona Schrapel beantragte sogar die Sitzung zu beenden und zu diesem Thema neu anzusetzen. Allerdings ergab die Abstimmung über ihren Antrag, dass sie nur alleine dafür votierte. Schnell wurde klar, dass die CSU- und SPD-Fraktionen, wie deren Sprecher Dieter Hepp und Doreen Büschel klar machten, dem nicht zustimmen werden. Der „Sprung“, so meinten sie, sei einfach zu hoch, was man den Bürgern nicht zumuten sollte. Letztlich einigte man sich, dass es zu diesem Thema noch eine Sitzung, zumindest unter den Fraktionssprechern geben soll, um in einer weiteren Gemeinderatsitzung neu zu beraten.
Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) gab bekannt, dass man sich mit Parkproblemen in Maroldsweisach zusammen mit der Polizei befasst habe. Die Abnahme des Solarparks Wasmuthhausen habe stattgefunden. Für das Wärmenetz Maroldsweisach gebe es 412 potentielle Abnehmer, aber nur 79 kamen in Rücklauf. Weiteres Vorgehen sei zu prüfen. Der Nettomarkt werde um 200 Quadratmeter vergrößert. Eine Chlorung des Marbacher Wasserstranges der Gemeinfelder Gruppe sei erforderlich. Zum Baufortschritt des Freibades Altenstein und der KiTa soll es eine weitere Sitzung geben. Für eine Wasserrutsche in Freibad Altenstein wurde ein Auftrag über 114.719 Euro vergeben. Für die KiTa Maroldsweisach wurden Zimmerer- und Holzbauarbeiten an die Firma Hepp für 327.024 Euro vergeben, Gerüstbauarbeiten an die Firma Knapp für 14.059 Euro und Dachdeckerarbeiten an die Firma Ebert für 231.282 Euro. Weiter wurden eine Tragkraftspritze für die Feuerwehr Pfaffendorf 19.342 Euro ausgegeben.