Die Kläranlage Maroldsweisach am Gabelsmühler Weg ist in die Jahre gekommen. Nun wird überlegt, welche Alternative künftig hierfür gefunden werden kann.
Walter Brandner (rechts) bei der Vorstellung von möglichen Varianten für die Kläranlage Maroldsweisach. Mit auf dem Foto (weiter v. rechts), Bürgermeister Wolfram Thein und Johannes Bätz von der Bauverwaltung.
Umfassende Informationen gab es am Montagabend für den Marktgemeinderat im Rathaus in Sachen Kläranlage. Diplomingenieur Walter Brandner vom Ingenieurbüro Schneider und Partner (SRP) in Nürnberg zeigte drei mögliche Varianten für den Bau einer Kläranlage, unter anderem mit einer Zuleitung zur Kläranlage Ebern auf.
Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) erläuterte hierzu eingangs, dass aus Ebern die Anfrage kam, ob Maroldsweisach nicht an die Kläranlage in Ebern anschließen möchte. „Unsere Kläranlage ist in die Jahre gekommen und es ist Sanierungsbedarf gegeben“, so der Bürgermeister. Vorgespräche wurden deshalb bereits mit dem Landrats- und dem Wasserwirtschaftsamt geführt. Es gebe drei Varianten, die heute erörtert werden sollen. Walter Brander sagte, dass SRP auch die Kläranlage in Ebern betreue. Es wurde auch schon über mögliche Trassen für die Zuleitung bis Pfarrweisach nachgedacht, die möglichst über öffentliche Flächen führen sollten. Untersucht wurden auch die Ausbaugröße der Kläranlage. Die Variante I sei die Überleitung nach Pfarrweisach und Behandlung des Abwassers auf der Kläranlage in Ebern. Hierzu sagte der Planer, dass eine Druckleitung mit einer Länge von 7.870 Metern, von der Kläranlage Maroldsweisach bis zum Kanalanschluss in Pfarrweisach nötig wäre. „Die grundsätzliche Machbarkeit ist hierzu festgestellt.“ Kosten hierfür sind nach Projektkostenbarwert, je nach gültigem Zinssatz, zwischen 7,3 Millionen und 9,1 Millionen Euro. Die Variante II sei die Sanierung der bestehenden Tropfkörperanlage. Dazu sagte Brandner, dass der Umbau der Tropfkörperanlage in mehreren Bauabschnitten erfolgen müsse unter Beibehalt des Betriebes während der Umbauphase. Nötig wäre ein neues Betriebsgebäude und auch eine Klärschlammbehandlung sowie auch die Sanierung des Tropfkörpersystems. Die Kosten nannte er hier mit 6,3 und 7,7 Millionen Euro. Die Variante III sei der Neubau einer BIOCOS-Anlage. Dies bedinge ein Betriebsgebäude mit Rechen und Sandfang, ein Belebungsbecken, Sedimentations- und Umwälzbecken, Rezirkulationspumpen, Gebläse und Belüftungseinrichtungen für die Sauerstoffversorgung und einen Schlammstabelbehälter. Nach Fertigstellung, müsse die alte Anlage Rückgebaut werden. Die Kosten hier nach Projektkostenbarwert zwischen 6,6 und 8,1 Millionen. Fördermittel sind, wie Brander auf Frage von 3. Bürgermeisterin Ramona Schrapel (FWG) sagte, zwischen 40 und 70 Prozent zu erwarten, eher wohl im oberen Bereich. Bezuschusst würde generell die wirtschaftlich sinnvollste Variante.
Zur derzeitigen Kläranlage Maroldsweisach führte Brandner aus, dass diese aus den Jahren 1971 bis 1975 stamme und noch ein wasserrechtlicher Bescheid bis Ende 2025 vorhanden sei, der jedoch sicher verlängert werden könne. Die Anlage sei für bis 3000 Einwohner ausgelegt, der Fremdwasseranteil liege bei 33 Prozent. Im Anschluss an die Vorstellung der Varianten beantwortete Brandner verschiedene Fagen aus dem Gremium. Bürgermeister Thein sagte dazu abschließend, dass die Studien dazu dienen sollen, einen Eindruck über die verschiedenen Möglichkeiten zu gewinnen und zur Überlegungen anregen soll, ob ein Anschluss an die Kläranlage Ebern über Pfarrweisach überhaupt wirtschaftlich und kostentechnisch Sinn mache. Wenn weitere Klärungen erfolgt sind, werde nach den Worten von Walter Brandner dem Gemeinderat das Ergebnis mit einer Präsentation erneut vorgestellt.
Der Bürgermeister teilte das Ergebnis aus einer nichtöffentlichen Sitzung hinsichtlich Vergabe von Gewerken für den Neubau des Feuerwehrhauses Maroldsweisach mit. Demnach erhielt eine Firma aus Römhild den Auftrag für Trockenbau in Höhe von 22.660 Euro, eine Firma aus Stadtlauringen den Auftrag für Innenputz in Höhe von 43.100 Euro, eine Firma aus Bischberg den Auftrag für Außenputz mit 72.400 Euro. Estricharbeiten wurden an eine Firma aus Eltmann in Höhe von 27.700 Euro vergeben, der Auftrag für Elektroarbeiten ging an eine Firma aus Aidhausen mit 156.400 Euro und Lüftungsarbeiten wurden für 121.000 Euro an eine Firma aus Burgpreppach vergeben. Zum geplanten Umbau und Sanierung des Freibades Altenstein teilte Bürgermeister Thein dem Gemeinderat mit, dass bereits viele Schritte unternommen wurden und einiges abgeklärt wurde. Planungsbüros wurden beauftragt, die Vergabestelle der Stadt Coburg mit ins Boot genommen und es werde angestrebt mit den Umbaumaßnahmen mit möglichst wenig Beeinträchtigung des Badebetriebs baldmöglichst zu beginnen. Zum Sachstand des Neubaus einer Kinderkrippe und Umbau von Bestandsgebäuden am Kindergarten Maroldsweisach erläuterte der Bürgermeister, dass vieles auch mit der Kindergartenleitung besprochen wurde und man an den Ausbau von drei Gruppen gehen könne. Jetzt müssten entsprechende Anträge gestellt werden, um die Ausschreibung vornehmen zu können.