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Zeilberg-Echo
Ausgabe 23/2025
Aus dem Rathaus
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Bericht der Gemeinderatssitzung vom 28.10.2025

Von Helmut Will

Maroldsweisach – Ein Antrag der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Maroldsweisach auf „Effizienzsteigerung und Transparenzoffensive im Gemeinderat Maroldsweisach“, sorgte bei der Sitzung des Gremiums am Dienstagabend im Rathaus für reichlich Diskussionsstoff. Der Forderungskatalog der FWG war lang – und ab sofort, spätestens jedoch mit der neuen Legislaturperiode, seien die Vorschläge umzusetzen.

Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) erörterte kurz den Antrag und übergab dann das Wort an Armin Bogendörfer. „Für mich ist dieser Antrag nicht nachvollziehbar“, sagte Bogendörfer, Geschäftsleiter bei der Marktgemeinde. Aus seiner Sicht seien die Vorabinformationen vor einer Sitzung des Gremiums ausreichend und: „Der Antrag beinhaltet unbrauchbare Vorschläge.“ Weiter sagte Bogendörfer, dass er den Eindruck hätte, dass nach Fehlern bei der Verwaltung gesucht würde. Dass Unterlagen mindestens zehn Tage vor einer Sitzung im Ratsinformationssystem (RIS) eingestellt werden, hält er nicht für praktikabel. „Das wäre auch etwas ein Personalproblem.“ Auch verwehrte sich der Geschäftsführer vehement gegen den unterschwelligen Vorwurf, die Vorschläge der FWG entsprächen gängiger Praxis in anderen Gemeindeverwaltungen und es sollte deshalb „auch in Maroldsweisach umsetzbar“ sein. Im Umkehrschluss würde das für die Verwaltung in Maroldsweisach bedeuten, dass sie dazu nicht in der Lage ist. Bogendörfer leicht verärgert: „Überlegen sie mal wie sich unsere, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei so einer Aussage fühlen müssen.“ Unterstützung bekam der Geschäftsleiter vor allem von Gemeinderätin Doreen Büschel (SPD). Sie ging auf die einzelnen Punkte des Antrages der FWG ein und entkräftete sie teilweise, weil manches was gefordert wurde, bereits gängige Praxis wäre. Die Aussage zur Transparenz könne sie überhaupt nicht nachvollziehen. „So viele Infos wie wir bekommen gab es bei anderen Bürgermeistern nicht, mir ist es sogar manchmal zu viel was eingestellt ist.“ Gemeinderätin und 2. Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner (CSU): „Was mir fehlt sind Bürgermeistersprechstunden, deshalb haben wir auch oft weniger Informationen.“ Auch beklagte sie zu wenig Ausschusssitzungen. Vieles könnte man Vorbesprechen und es würde dann im Gemeinderat nicht zu langen Diskussionen kommen. Ihr Fazit: „Die Zusammenarbeit muss besser werden.“ Man wolle mit dem Antrag niemanden ärgern, aber wir stehen zu unserem Antrag“, sagte Gemeinderat Martin Schramm (FWG). Er kritisierte Sitzungen, die sich oft zu lange hinzögen, weil Vorbesprechungen fehlen und es seiner Meinung nach an einer besseren Vorplanung fehle. Bürgermeister Wolfram Thein war insgesamt sehr zurückhaltend, stellte aber fest, dass es für ihn wichtig ist, dass viele Hintergrundinformationen nicht nur für die Bürgermeister-Vertreter von Bedeutung sind, sondern von ihm allen Mitgliedern des Gemeinderats in Sitzungsvorlagen zur Verfügung gestellt werden. Hinsichtlich der Sitzungsdauer sagte er: „Diskussionen nehmen eben mal Zeit in Anspruch und ich möchte sie nicht abwürgen.“ Der Antrag der FWG wurde schließlich mit deutlicher Mehrheit abgelehnt und ist deshalb erst einmal vom Tisch.

Die Gebühren für Abwasser wurden pro Kubikmeter auf 2,57 Euro erhöht (bisher 2,17 Euro). Ebenso wurde die Gebühr für einen Kubikmeter Wasser von bisher 1,65 auf 2,55 Euro angehoben. Beide Themen waren in einer vorausgegangen Sitzung ausreichend erörtert worden. Einem Fahrzeugpaket für Feuerwehren in Altenstein, Maroldsweisach und Hafenpreppach wurde grundsätzlich zugestimmt. Die Verwaltung wurde beauftragt entsprechende Förderanträge zu stellen. Insgesamt sind für die Jahre 2026 bis 2029 Haushaltsmittel in Höhe von 910.000 Euro hierfür veranschlagt – die Förderung beträgt 249.760 Euro. Angeregt wurde nach gebrauchten Fahrzeugen Ausschau zu halten, um Kosten zu senken. Bis April 2026 wurde den vorgeschlagenen vorläufigen Sitzungsterminen zugestimmt. Die weiteren Termine für die neue Wahlperiode ab Mai 2026 werden dann vom neuen Gremium beim Erlass der neuen Geschäftsordnung beraten. Zum Wahlleiter für die Gemeindewahlen 2026 wurde Geschäftsführer Armin Bogendörfer bestimmt, zu seiner Vertreterin Yvonne Beck. Beschlossen wurde entsprechende Haushaltsmittel für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept einzuplanen. Bürgermeister Wolfram Thein berichtete vom Besuch von Grundschülern im Rathaus. Auch soll die Parksituation in der Herrengasse entschärft werden.

Kritik musste Bürgermeister Wolfram Thein (Foto) und die Verwaltung in einem Antrag der FWG Maroldsweisach einstecken. Geschäftsleiter Armin Bogendörfer wehrte sich dagegen vehement.