Der evangelische Kindergarten im Friedrich-Rückert-Ring in Maroldsweisach (Foto) wird durch einen Umbau erweitert, sodass dort künftig 36 Kinder in der Tagesstätte Platz finden.
Gemeinderat Maroldsweisach, 13.11.23
Die Gemeinde Maroldsweisach hat für den evangelischen Kindergarten einen erhöhten Platzbedarf. Künftig werden drei Gruppen für je zwölf Kinder in der Kindergrippe benötigt.
Deshalb ist ein Anbau nötig. Den Plan hierfür stellte vom Planungsbüro Glodschei aus Weitramsdorf Dr. Michael Glodschei dem Gemeinderat im Detail vor.
Der Kindergarten wurde im Jahr 1954 gegründet und befand sich zunächst in der Zeilbergsiedlung. Die Marktgemeinde baute einen neuen zweigruppigen Kindergarten am jetzigen Standort im Friedrich-Rückert-Ring zwischen Schule und Sportgelände. Im Jahr 1977 fand dort die Einweihung statt und 1987 kam es zu einem Erweiterungsbau mit zwei weiteren Gruppen. Zunächst ging der Architekt auf den Ist-Zustand des Kindergartens ein und erinnerte daran, dass bereits im Juli 2023 schon ein Plan vorgestellt wurde. Seit dieser Zeit hätten Besprechungen mit dem Träger, der Kindergartenleitung und der Gemeinde stattgefunden. Hier sagte Bürgermeister Wolfram Thein (SPD), dass der einmalige Außenspielplatz infolge des Um- oder Anbaus auf jeden Fall erhalten werden sollte und an eine Unterbringung der Kinder in Containern nicht gedacht sei. Der Architekt erläuterte den Plan, erklärte hierzu den nötigen Flächenbedarf und ging auf Einzelheiten des Umbaus ein. Schließlich stellte er die Kosten für eine Holz-Rahmen-Bauweise und einer konventionellen Bauweise gegenüber. Bei der Holz-Rahmen-Bauweise liegen die Kosten bei 2.291.500 Euro, bei der konventionellen Bauweise bei 2.445.500 Euro. Hier könnten noch 150.000 Euro wegen der verlängerten Bauzeit hinzukommen, wenn während des Umbaus für die Kinder Container zur Verfügung gestellt werden müssten. Der Neubau soll, wie Glodschei auf Frage von Gemeinderat Harald Deringer (CSU) sagte, an die bestehende Heizung angeschlossen werden. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass auch eine mögliche weitere Erweiterung nach dem anstehenden Umbau möglich wäre. Vor der Abstimmung sorgte 3. Bürgermeisterin Ramona Schrapel für einen „kleinen Aufreger“, indem sie sagte, dass sie nicht guten Gewissens über die hohe Baukostensumme abstimmen könne, weil sie sich im Vorfeld zu wenig informiert sah. Sie bemängelte, dass zu diesem Thema keine Bauausschusssitzung stattfand und man nun ad hoc entscheiden solle. Hier entgegnete Gemeinderat Dieter Hepp (CSU), dass heute nur darüber abzustimmen sei, ob ein Bauantrag gestellt werden soll und die Fördermittel ausgelotet werden sollen. Bürgermeister Thein reagierte auf den Einwand von Schrapel etwas gereizt als er darlegte, dass er lieber den gesamten Gemeinderat in die Vorstellung und Entscheidung mit einbeziehe. „Klar ist, wir müssen schnell planen und ausschreiben und den Anbau so schnell wie möglich errichten, um den Bedarf an Plätzen decken zu können“, sagte er. Gemeinderat Gerhard Gagel (SPD) merkte an, dass der Bauausschuss über solche Summen nicht entscheiden könne, weshalb er auch die Vorgehensweise des Gemeindeoberhauptes unterstützte. Schließlich wurde mit Beschluss der Bürgermeister ermächtigt, einen entsprechenden Bauplan vorzulegen und sich um Fördermittel zu kümmern. Auch soll eine funktionelle Ausschreibung geprüft werden.
Auch über einen Antrag der Freien Wählergemeinschaft wurde heftig diskutiert. Diese hatte, in Person von Martin Schramm, Sven Scheidler und Ramona Schrapel beantragt, die Geschäftsordnung der Marktgemeinde hinsichtlich Form und Frist der Einladung zu Sitzungen zu ergänzen. So sollten Unterlagen, insbesondere Beschlussvorlagen, bereits eine Woche vor Gemeinderatssitzungen in das Ratsinformationssystem (RIS) eingestellt werden, damit eine umfassende Information möglich ist und man sich vernünftig auf Sitzungen vorbereiten könne. Hier bemängelte Ramona Schrapel, dass es in der Gemeinde keine Ausschussarbeit gebe, was in anderen Gemeinden anders wäre. „Ich möchte mich bei Sitzungen nicht überrumpeln lassen“, sagte sie. Auch Gemeinderat Martin Schramm und FWG-Ortssprecher Sven Scheidler unterstützten das und sagten, dass alles in besser geordneten Bahnen laufen sollte. Man kam nochmals auf die Infos zum Umbau des Kindergartens zurück. Gemeinderat Ruppert Fichtner (CSU) sah sich durch den Vortrag des Architekten besser informiert, als wenn man darüber vorher im Bauausschuss gesprochen hätte und 2. Bürgermeisterin Heidi Müller-Gärtner (CSU) forderte die FWG-Fraktion auf, über ihren Antrag noch einmal nachzudenken. Die Verwaltung der Marktgemeinde mit Geschäftsleiter Armin Bogendörfer hatte vorgeschlagen, den Antrag der FWG-Fraktion auf Änderung der Geschäftsordnung abzulehnen. Abgestimmt wurde über den weiter gehenden Antrag der FWG, den Antrag zuzustimmen. Dieser wurde bei zwei Gegenstimmen abgelehnt. Fest gelegt wurden die Sitzungstermine
für das Jahr 2024. Bürgermeister Thein wies auf eine Infoveranstaltung zur Windenergie im Landkreis Haßberge hin, die für die Gemeinde Maroldsweisach am 29. November 2023 um 18 Uhr in der Grundschule in Pfarrweisach stattfindet. Thein ging auf die Trassenführungen für Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet ein, wo Ortssprecher Sven Scheidler nachgefragt hatte.