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Zeilberg-Echo
Ausgabe 3/2023
Aus dem Rathaus
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Bericht Gemeinderatsitzung

Bürgermeister Wolfram Thein (links) verabschiedete Förster Wolfgang Meiners (rechts), der mehr als 20 Jahre für den Gemeindewald Maroldsweisach verantwortlich zeichnete und lobte seine Fachkompetenz und Zuverlässigkeit. Sitzend, verdeckt, Forstoberrat Andreas Leyrer.

Der Name Wolfgang Meiners ist in Maroldsweisach bekannt. Seit über 20 Jahren ist der Forstbeamte als Mitarbeiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt (AfELF) für die Wälder der Marktgemeinde Maroldsweisach zuständig. Bei der Gemeinderatsitzung am Montagabend im Rathaus stellte er seinen letzten Forstwirtschaftsplan und den Jahresbetriebsplan 2023 vor. Zum Ende des Monats geht er in Pension und wurde deshalb von Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) verabschiedet.

Mit nach Maroldsweisach gekommen war sein Vorgesetzter, Forstoberrat Andreas Leyrer, der seit April 2022 zusammen mit Meiners u.a. für die Wälder im Bereich Maroldsweisach zuständig ist. Dieser sagte, dass die Lage des Waldes weiterhin besorgniserregend sei. Es gebe noch viele Borkenkäfer in den Fichtenbeständen und auch weiterer Regen sei dringend nötig, um den Grundwasserspeicher aufzufüllen. Den Gemeindewald von Maroldsweisach bezeichnete er insgesamt als zufriedenstellend und er hoffe, dass für Wolfgang Meiners in Kürze ein Nachfolger*in gefunden werde. Meiners zeigte auf, dass im letzten Jahr vorwiegend Käferholz aufgearbeitet werden musste. Er ging detailliert darauf ein, welche Einschlag- Pflanz- und Pflegemaßnahmen vorgenommen wurden. So seien 1624 Festmeter Holz geschlagen worden, 1000 Festmeter waren geplant. Er ging auf eine Pflanzaktion im Distrikt „Schöpfensee“ ein und besonders auf eine, bei der die Sparkasse Schweinfurt-Haßfurt 10.000 Euro für junge Pflanzen gespendet hatte und die vom Forstunternehmen Birklein zusammen mit Schulkindern eingebracht wurden. „Eine tolle Pflanzaktion“, freute sich Wolfgang Meiners. Die beiden Forstunternehmen, die im Wald Maroldsweisach tätig waren, habe nach den Worten des Forstbeamten gute und waldschonende Arbeit abgeliefert. „Planungen sind in den letzten Jahren immer schwieriger, weil uns oft die Natur einen Strich durch die Rechnung macht“, sagte der Förster. Ausgebessert wurde der „Große Steinweg“, allerdings müsse er weiter im Auge behalten werden. Um junge Pflanzen groß zu bekommen, wurden Brombeersträucher herausgenommen, Zaunschäden repariert. Er verwies darauf, dass der Wildbestand kurz gehalten werden müsse, um sich teure Einzäunungen sparen zu können. Ein Augenmerk habe er stets auf Fördermaßnahmen gelegt, um für den Wald von Maroldsweisach ein gutes Betriebsergebnis zu erreichen. Bei Einnahmen von 96.400 Euro und Ausgaben von 69.180 Euro beträgt das Betriebsergebnis für das Jahr 2023 die Summe von 27.220 Euro, was sich allerdings durch schwankende Holzpreise ändern könne. Der Gemeinderat stimmte dem Forstwirtschaftsplan zu.

Bürgermeister Wolfram Thein bezeichnete Wolfgang Meiners als einen Mann, der seit Jahrzehnten gewissenhaft und vorausschauend gearbeitet habe. „Am 26. November 2002 wurde im Gemeinderat bekannt gegeben, dass Du unser neuer Förster bist“, sagte Thein. Sein Steckenpferd sei die nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Waldumbau infolge der Trockenheit gewesen. „Wir sind stolz auf unseren Förster Meiners, der sehr gute Arbeit ablieferte und unseren Gemeindewald zukunftsfähig gemacht hat“, sagte der Bürgermeister. Deutlich sehe man die positive Entwicklung der Wälder. „Das ist dein Verdienst und auch die überregionale Holzvermarktung“, so Wolfram Thein. Stets habe Meiners alles getan, um eine positives Betriebsergebnis für die Gemeine zu erzielen. An das AfELF gerichtet sagte der Bürgermeister, dass auch eine künftige Beförsterung durch das AfELF für die Gemeinde sehr wichtig erachtet werde. Wolfgang Meiners zeigte sich sichtlich gerührt. Wie er sagte, habe er in Maroldsweisach mit drei Bürgermeistern zu tun gehabt. „Es war eine tolle Zeit und ich gehe ungern“, schloss Meiners seine Dankesworte an die Gemeinde.

Kontroverse Meinungen gab es, als es um den künftigen federführenden Kommandanten für das Gemeindegebiet ging. Wolfgang Harnauer, ehemaliger Kommandant der Feuerwehr Hafenpreppach, hatte bisher dieses Amt inne. Er steht künftig aus Altersgründen hierfür nicht mehr zur Verfügung. Deshalb muss dieser Posten neu besetzt werden. Die Verwaltung schlug vor, das künftig der federführende Kommandant aus Maroldsweisach kommen soll, da die Einsatzmittel dieser Feuerwehr andere überwiegen. Kreisbrandinspektor Andreas Franz, der mit Kreisbrandmeisterin Simone Halbig gekommen war, erläuterte die Aufgaben eines federführenden Kommandanten ausführlich. Bei der Überlegung gleich einen federführenden Kommandanten zu ernennen oder abzuwarten, bis in Maroldsweisach das Feuerwehrgerätehaus gebaut ist, was wohl drei Jahre dauern wird, gab es im Gremium unterschiedliche Meinungen. Besonders sprach sich der bisherige federführende Kommandant Wolfgang Harnauer dagegen aus, dass in dieser Zeit, bis das Feuerwehrhaus in Maroldsweisach steht, die Aufgaben des federführenden Kommandanten von der Verwaltung übernommen werden sollen. „Da fehlt es an der Fachkompetenz und der entsprechenden Ausbildung“, sagte Harnauer. Auch bei Einsätzen werde mitunter der federführende Kommandant gebraucht. Da müsse jemand das Zepter in die Hand nehmen, der sich auskenne. Auch Gemeinderat Christian Vogel (CSU) sieht in diesem Fall vor allem ein Problem bei gemeinsamen Ausbildungsvorhaben. 3. Bürgermeisterin Ramona Schrapel (FWG) sah die Zeitspanne von drei Jahren zu lang, bis ein entsprechender Kommandant eingesetzt wird. Eine Verflechtung von Verwaltung und Feuerwehr hielt Gemeinderat Martin Schramm (FWG) nicht für gut. Dem entgegnete Bürgermeister Wolfram Thein, dass er darauf achte, dass dies nicht der Fall wäre und alle Feuerwehren ihren Aufgaben entsprechend gleich behandelt würden. Schließlich wurde mit den Gegenstimmen von Harnauer, Schramm und Schrapel beschlossen, dass, bis das Feuerwehrhaus in Maroldsweisach gebaut ist, die Aufgabe des federführenden Kommandanten von der Verwaltung begleitet wird.

Bei einer Gegenstimme wurde weiter beschlossen, für die Feuerwehren Ditterswind, Hafenpreppach und Maroldsweisach, jeweils einen 3. Kommandanten*in zu bestimmen, vor allem wegen der Unterstützung in der Atemschutzausbildung. Ditterswind und Hafenpreppach bekommen hier eine Entschädigung von 332 Euro und Maroldsweisach eine in Höhe von 726 Euro im Jahr. Anerkannt wurden die Kommandanten der Feuerwehr Birkenfeld/Dippach. Als 1. Kommandant Thorsten Käferlein und als 2. Kommandant Florian Weigand. Bürgermeister Thein erläuterte, dass sich bei einer Bürgerversammlung am 17. Januar in Geroldswind die Bürger*innen sich dafür aussprachen, das bestehende Feuerwehrhaus entsprechend umzubauen und zu sanieren. Im Gespräch war auch ein Neubau. Der Gemeinderat beschloss die Sanierung des bestehenden Feuerwehrgerätehauses mit Kosten von etwa 170.000 Euro. Thein gab noch bekannt, dass die Feuerwehr Ditterswind einen neuen Mannschaftstransportwagen beantragt habe.