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Zeilberg-Echo
Ausgabe 7/2025
Aus dem Rathaus
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Bericht aus der letzten Gemeinderatssitzung

Bürgerstiftung für Maroldsweisach – Erste Weichen gestellt

Von Helmut Will

Maroldsweisach - Steht Maroldsweisach am Startblock für eine eigene Bürgerstiftung? Zumindest war dies am Montagabend ein zentrales Thema in der Sitzung des Marktgemeinderates. Erich Kuhn und Manuela Ledermann von der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge informierten das Gremium über die Möglichkeiten einer solchen Stiftung und ihre potenziellen Vorteile für die Gemeinde.

Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) stellte gleich zu Beginn klar, dass es sich um eine erste Informationsrunde handelte. Eine Entscheidung stand nicht an. Vielmehr sollten die Räte ein Gespür für die Thematik entwickeln und über eine mögliche Umsetzung nachdenken. Erich Kuhn präsentierte die "Stiftergemeinschaft" der Sparkasse, die Kommunen und Bürger in die Lage versetzt, sich dauerhaft gemeinnützig zu engagieren. Die Gründung einer Stiftung sei einfach, unbürokratisch und kostengünstig möglich – bereits ab einer Summe von 10.000 Euro. Das Konzept: Unter dem Dach der Stiftergemeinschaft könnten Spenden und Zuwendungen gesammelt und für individuell definierte Zwecke eingesetzt werden. Manuela Ledermann ergänzte, dass es bereits 41 Stiftungen unter dem Dach der Stiftergemeinschaft gibt, darunter 27 Bürgerstiftungen. Sie hob hervor, dass eine Stiftung langfristig wirke. Auch wenn die anfänglichen Erträge niedrig seien, steige das Stiftungsvermögen mit der Zeit. Damit könne die Gemeinde nachhaltig Projekte finanzieren, ohne dass der Grundstock der Stiftung angetastet wird. Sollte sich Maroldsweisach für eine Bürgerstiftung entscheiden, wäre ein Stiftungsrat mit fünf Personen zu gründen, der die Stiftung verwaltet. Die Amtszeit beträgt vier Jahre, der Vorsitz obliegt dem Bürgermeister. Bürgermeister Thein bedankte sich für die umfassenden Informationen. Das Gremium solle nun über das Gehörte nachdenken, bevor man das Thema in einer weiteren Sitzung erneut aufgreift.

Neben der Bürgerstiftung gab es weitere Punkte auf der Agenda: Der Ausbau der B 279 zwischen Voccawind und Ermershausen verzögert sich mindestens um ein Jahr. Grund ist eine ungeklärte Einigung mit einem Grundstückseigentümer in Voccawind. Aufgrund zahlreicher anderer Veranstaltungen wird der Bauernmarkt in diesem Jahr nicht stattfinden. Bürgermeister Thein lobte das Engagement aller Verantwortlichen für den Faschingszug: "Das war ein Aushängeschild für unsere Gemeinde." Die Außenarbeiten am Feuerwehrgerätehaus stehen kurz vor dem Abschluss. Die Kreisumlage beträgt in diesem Jahr 1.911.600 Euro, eine Steigerung von 207.600 Euro gegenüber dem Vorjahr. Die ersten Ausschreibungen für das Freibad in Altenstein laufen. Thein zeigte sich zuversichtlich, dass bereits in der kommenden Woche die Bauarbeiten beginnen. Ein noch ausstehender Prüfprozess der Regierung von Unterfranken führt zu Verzögerungen bei einem Förderantrag für den Kindergarten. Gemeinderat Harald Deringer (CSU) kritisierte die wiederholten Verzögerungen scharf. Aktuell stehen in Maroldsweisach vier Liegenschaften mit insgesamt 100 Plätzen für die Unterbringung von Migranten bereit, von denen bisher 33 belegt sind. Mit diesen Themen zeigte sich einmal mehr, dass die Gemeinderatssitzung von Maroldsweisach eine Vielzahl an Herausforderungen und Chancen für die Zukunft der Gemeinde beleuchtete. Besonders die mögliche Bürgerstiftung könnte dabei ein Instrument sein, um bürgerschaftliches Engagement langfristig zu sichern.