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Marquartsteiner und Staudach-Egerndacher Nachrichten
Ausgabe 13/2023
Verwaltungsgemeinschaft Marquartstein
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Sextortion – sexuelle Erpressung im Internet

Dabei geht es darum, dass jemand mit der Veröffentlichung von „delikaten“ Fotos oder Videos im Internet droht, wenn nicht bestimmte Geldzahlungen geleistet werden. Oftmals bleibt es auch nicht bei einer einmaligen Zahlung, sondern wird immer wieder dazu aufgefordert.

Unterschieden werden hier zwei Varianten:

1.

Der/die Betroffene wird über ein soziales Netzwerk von einer fremden Person kontaktiert. Während der folgenden Kommunikation baut sich ein Vertrauensverhältnis auf und es werden schließlich die angesprochenen „delikaten“ Aufnahmen gefordert. Konkret geht es um Nacktbilder/-Videos oder gar um sexuelle Handlungen. Beispielhaft können während eines Videochats entsprechende Aufnahmen gefordert und vom späteren Erpresser dann gespeichert werden. Sobald der Unbekannte im Besitz der Aufnahmen ist, wird mit einer Veröffentlichung gedroht und es werden die Geldzahlungen gefordert.

2.

Bei der anderen Variante bekommt das Opfer ein Erpresserschreiben per E-Mail, in dem behauptet wird, man wäre bereits im Besitz entsprechender Aufnahmen. Nur bei Zahlung eines bestimmtes Geldbetrages würden die Aufnahmen nicht veröffentlicht. Sind bei diesen E-Mails Anhänge vorhanden ist besondere Vorsicht geboten, da diese höchstwahrscheinlich Schadsoftware enthalten.

Ist man Opfer dieser Masche geworden, möchte man natürlich alles versuchen, um eine Veröffentlichung zu verhindern. Eine Geldzahlung wird hier jedoch nicht zum Erfolg führen. Viele Betroffene zahlen oft mehrere Beträge und meiden aus Scham eine Anzeige bei der Polizei. Von einer solchen Erpressung betroffen zu sein führt vor allem zu einer hohen psychischen Belastung.

Daher der Rat:

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Überweisen Sie kein Geld.

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Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

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Brechen Sie den Kontakt ab.

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Fertigen Sie Screenshots von Nachrichten und Chatverläufen.

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Melden Sie den Benutzer an den Seitenbetreiber und fordern Sie diesen zur Löschung des Bildmaterials auf.

Um sich vorab zu schützen:

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Seien Sie vorsichtig mit Freundschaftsanfragen von Fremden.

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Überprüfen Sie Ihre Privatsphäreneinstellungen.

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Überlegen Sie gut, welche Inhalte Sie mit wem teilen.

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Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.

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Beenden Sie einen Chat, wenn intime Handlungen oder Entblößungen gefordert werden.

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Halten Sie Betriebssysteme und Virenschutzprogramme Ihrer Endgeräte auf aktuellem Stand.

Weitere Informationen zu dieser Thematik erhalten Sie im Internet u. a. hier:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/

Ihre Polizeiinspektion Grassau
(Haumaier, PHK)