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Marquartsteiner und Staudach-Egerndacher Nachrichten
Ausgabe 4/2024
Verwaltungsgemeinschaft Marquartstein
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Ökomodell Achental stellt geplantes Almen- und Bergmähderprojekt vor

Almen.Leben.Achental

Anfang Februar lud das Ökomodell Achental e.V. zur gut besuchten Infoveranstaltung Almen.Leben.Achental – Zukunftsperspektiven für den Kultur- und Biodiversitätshotspot Alm ein.

Christian Tegethoff (Almfachberater Rosenheim) beleuchtete in einem ersten Bildervortrag die einzelnen Schritte der Reaktivierung einer ehemaligen Bergmähderfläche am Hochgern im Gebiet der Weitalm. Markus Höper stellte anschließend die Machbarkeitsstudie mit Projektumsetzung auf der Weitalm, Neugrabenalm, Huberalm und Steinbergalm vor, bei der er als Projektmanager fungierte. Die Maßnahmen reichten von Schwend- und Entbuschungsmaßnahmen über die Anlage einer Tränkestelle bis hin zu der Optimierung des Weidemanagement mit neuen Zäunen. Immer im Vordergrund stand dabei die naturschutzfachliche Wertigkeit der Maßnahmen, da die Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds bewilligt wurde.

Mit dem neuen Projekt Almen.Leben.Achental soll die erfolgreich durchgeführte Machbarkeitsstudie jetzt fortgeführt werden. Magdalena Bahr (Gebietsbetreuerin Achental) präsentierte anschließend die Umsetzungspläne des Ökomodells Achental mit Unterstützung durch die Höhere Naturschutzbehörde Oberbayern. Unter Vorbehalt der noch ausstehenden Genehmigung wird eine Projektstelle für 5 Jahre angestrebt. Ziel ist es, Projekte auf 10 bis 15 Almen im Achental umzusetzen. Im Vordergrund steht hier immer die Offenhaltung der wertvollen Almbereiche mit Blick auf naturschutzfachliche Bedeutung sowie touristische und kulturhistorische Nutzung. Vorteile für teilnehmende Almbauern sind die Beratung zu LNPR-Maßnahmen, der Kartierung von Zielarten und Erstellung eines Maßnahmenkonzeptes für jede Alm sowie die Unterstützung bei der Antragstellung für verschiedene Maßnahmen. Zudem soll ein Arbeitskreis im Ökomodell eingerichtet werden und die Öffentlichkeitsarbeit mit Webseite und Freiwilligenfinder angegangen werden. Herausgestellt wurde, dass nur nachhaltige Entwicklungen gefördert werden und die Offenheit der Teilnehmenden zur Anpassung von Weidemanagement/ Zäunen/ Tränken/ Viehbestand/ Auftriebszeitpunkt usw. vorausgesetzt ist.

Im Anschluss an die Vorträge fand eine interessante Diskussion der Anwesenden statt. Hier konnte die Sorge der Almbauern, dass Almen gefördert würden, die seit Jahren fast nichts in Eigenregie umsetzten, und die engagierten Landwirte wieder außen vor blieben, deutlich entkräftet werden. Für die Umsetzung sei es laut Magdalena Bahr essenziell, dass man engagierte Landwirte ins Boot hole, die auch bereit seien, mal etwas auszuprobieren.

Almbauern aus dem Gebiet des Ökomodells Achental können ihr Interesse weiterhin unter info@oekomodell.de anmelden. Eine Auswahl von geeigneten Almen erfolgt im Sommer 2024, vorbehaltlich der Förderzusage durch den Bayerischen Naturschutzfonds.