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Modautal-Nachrichten
Ausgabe 17/2023
Vereine und Verbände
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Willkommen zurück, liebes Braunkehlchen!

Auf ihrem Zug von den Winterquartieren in Afrika zurück in die Brutgebiete sind Braunkehlchen ab Mitte April in ganz Deutschland zu beobachten. Das nur etwa zwölf bis vierzehn Zentimeter große Braunkehlchen hält sich am liebsten in offenen Landschaften, auf feuchten Wiesen oder an Feldrändern auf. „Während der Nahrungssuche nutzen Braunkehlchen gerne hohe Stauden, Pfähle oder Schilfhalme als Ansitzwarte, um von dort ihre Jagdflüge auf kleine Insekten zu starten", erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

In Hessen gibt es für den kleinen Wiesenbrüter allerdings immer weniger geeignete Lebensräume. "Das Braunkehlchen braucht Blühstreifen und artenreiche Wiesen, die aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft aber immer seltener zu finden sind", stellt der NABU-Fachexperte für Vogelschutz Maik Sommerhage fest. Um das Braunkehlchen langfristig zu schützen, seien deshalb umfassende Aufwertungsmaßnahmen in der Agrarlandschaft dringend notwendig.

Bei einer Lebenserwartung von nur 1,5 Jahren ist es für den Fortbestand des Braunkehlchens von großer Bedeutung, dass die jährliche Brut erfolgreich ist. Eine frühe und häufige Mahd, die Nester zerstört und Jungvögel tötet, ist eine große Bedrohung für den Vogel des Jahres. Um die Chancen auf eine erfolgreiche Brut zu erhöhen, kann auch jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten: "Damit wir Braunkehlchen und andere Wiesenbrüter in dieser aktuell sensiblen Phase der Paarung und des Nestbaus nicht stören, sollten Naturfreund*innen beim Spaziergang unbedingt darauf achten, im Grünland auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen", betont der Vogelexperte.

„Mit unserem Wiesenbrüter-Projekt wollen wir zum Erhalt des Braunkehlchens in Hessen beitragen. Etwa 25 Paare sind auf den NABU-Flächen der Stiftung Hessisches Naturerbe zu Hause“, so Sommerhage weiter, "Mein Beobachtungstipp zum Vogel des Jahres: Mit dem Fernglas Zaunpfähle, einzelne Büsche oder hochstehende Stauden auf extensiv bewirtschafteten Wiesen oder Brachen absuchen - sein sanfter "djü" Ruf verrät das Braunkehlchen außerdem".