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Modautal-Nachrichten
Ausgabe 42/2023
Vereine und Verbände
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Einsatzbericht Brand Modautal-Lützelbach

Ausgedehnter Brand in landwirtschaftlichem Betrieb in Modautal-Lützelbach

Am 8. Oktober 2023 gegen 3 Uhr wurde der zentralen Leitstelle der Feuerwehr und des Rettungsdienstes von mehreren Anrufern ein Brand in einer Lagerhalle für Strohballen in Modautal-Lützelbach gemeldet. Aufgrund dieser Meldungen wurden unmittelbar umfangreich - nach dem höchsten Alarmstichwort für Brand (F3) - zum Einsatz alarmiert.

Brandausbreitung konnte erfolgreich verhindert werden

Bereits bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die landwirtschaftlich genutzte Lagerhalle in der Randlage des Modautaler Ortsteils Lützelbach in Vollbrand. Der Schwerpunkt der ersten Maßnahmen lag daher zunächst auf der Absicherung angrenzender Bereiche, um eine weitere Brandausbreitung auf umliegende Gebäude und den unmittelbar anschließende Baumbestand zu verhindern. Dies konnte erfolgreich von den Einsatzsatzkräften der Feuerwehr verhindert werden. Parallel dazu wurde zunächst eine Löschwasserversorgung aus dem örtlichen Hydranten-Netz und einer Löschwasserzisterne aufgebaut. Die Anwohner in Modautal wurden über den Warndienst „Hessenwarn“ (https://innen.hessen.de/Sicherheit/hessenWARN) aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. In den frühen Morgenstunden war der Brand unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten zogen sich insgesamt rund zwei Tage hin.

Große Menge an Stroh- und Heuballen standen im Vollbrand

Nach Auskunft des Besitzers, waren über 1.000 Stroh- und Heuballen in der Halle gelagert, welche lichterloh in Brand standen. Da diese große Menge an brennbare Material nicht vor Ort gelöscht werden konnte, entschied sich die Einsatzleitung dafür, das Brandgut auf ein Feld abseits der Ortsbebauung kontrolliert abbrennen zu lassen bzw. dort weiter abzulöschen.

Umfangreiche Logistik

Um den Abtransport des Brandgutes zu ermöglichen, wurde im Einsatzverlauf eine umfangreiche Logistik mit Bagger, Radladern, Traktoren sowie Lastkraftwagen des technischen Hilfswerks Südhessen und von ortsansässige Bauunternehmen und Landwirten, aufgebaut.

Großbrand erfordert großen Personalbedarf

Der Brand wurde von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren aus Modautal, Fischbachtal, Groß-Bieberau soweit abgelöscht, dass ein gefahrloser Abtransport über Feldwege möglich war. Weitere Wehren aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie der Bergstraße unterstützten die Löscharbeiten partiell mit Mannschaft und Feuerwehrfahrzeugen.

Enorme Menge an Löschwasserbedarf

Während der Löscharbeiten wurde eine große Menge an Löschwasser benötigt um den Brand unter Kontrolle zu bringen. In der Spitze wurden rund 100 Kubikmeter (= 100.000 Liter) Löschwasser pro Stunde benötigt. Die notwendige Menge an Löschwasser wurde über einen Pendelverkehr von Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr und Großtankfahrzeugen von ortsansässigen Unternehmern aus Löschteichen, Schwimmbädern und weiteren öffentlichen Gewässern in der Umgebung heran gebracht.

Eine „besondere“ Löschwasserquelle stellte hierbei das Naturschwimmbad in Fischbachtal-Niedernhausen dar, das sich in der Winterpause befindet und dadurch eine große Menge wertvollen Löschwassers für den Einsatz entbehren konnte. Durch Nutzung dieser und weiterer öffentlicher Gewässer, konnte die Wasserentnahme aus den örtlichen Trinkwassernetzen auf ein Minimum reduziert werden.

Sicherheit geht vor

Um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten, wurden die Tätigkeiten in den Nachtstunden weitestgehend eingestellt. Eine Brandwache verblieb vor Ort, um nötigenfalls schnell eingreifen zu können. Die Einsatzstelle wurde durch das Technische Hilfswerk während der Dunkelheit komplett ausgeleuchtet.

Ruhepausen und Verpflegung

Aufgrund der Länge des Einsatzes über mehrere Tage, mussten die Einsatzkräfte von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden und notwendige Erholung zu gewährleisten. Ebenso war es wichtig die Verpflegung der eingesetzten Kräfte über den langen Zeitraum zu gewährleisten. Hierbei unterstützte „Dieters Wurstladen“ in vorbildlicher Art und Weise. Darüber hinaus wurden die Kräfte durch Kuchenspende aus unterschiedlicher Spender aus Lützelbach bestens versorgt. Hierfür ein ganz großes Lob und Dankeschön von Seiten der Feuerwehr für diese hervorragende kulinarische Unterstützung.

Kooperatives Zusammenwirken an der Einsatzstelle

Durch das beispiellose, kooperative Zusammenwirken der am Einsatz beteiligten BOS (Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW) sowie der helfenden Gewerbebetriebe, dem Gebäudebesitzer selbst und vieler hilfsbereiter Anwohner, konnte dieser besondere Einsatz rund 70 Stunden nach Brandausbruch erfolgreich beendet werden. Die Aufräum- und Reinigungsarbeiten der Einsatzstelle sowie der Einsatzgerätschaften werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die polizeiliche Brandursachenermittlung dauert noch an.

Folgende Kräfte waren im Einsatzgeschehen eingebunden:

Freiwillige Feuerwehr Modautal mit rund 160 Einsatzkräften und 15 Fahrzeugen

Freiwillige Feuerwehr Fischbachtal mit rund 20 Einsatzkräften und einem Löschfahrzeug

Freiwillige Feuerwehr Groß-Bieberau mit rund 20 Einsatzkräften, Tanklöschfahrzeug und Löschfahrzeug

Freiwillige Feuerwehr Ober-Ramstadt mit einem Tanklöschfahrzeug

Freiwillige Feuerwehr Reinheim mit zwei Einsatzkräften, Einsatzmaterial und Logistikfahrzeug

Freiwillige Feuerwehr Groß-Zimmern mit einem Tanklöschfahrzeug

Freiwillige Feuerwehr Pfungstadt mit einem Tanklöschfahrzeug

Freiwillige Feuerwehr Seeheim mit 6 Einsatzkräften

Freiwillige Feuerwehren Bensheim und Heppenheim mit je einem Großtankfahrzeug

Brandschutzaufsichtsdienst Darmstadt-Dieburg

Technisches Hilfswerk Südhessen mit unter anderem Baufachberater, Berge-, Räum-, Logistik- sowie Beleuchtungseinheiten

Regelrettungsdienst sowie DRK Modau/Modautal zur Eigensicherung der Einsatzkräfte

Polizei

Örtliche Logistik- und Bauunternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe