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Modautal-Nachrichten
Ausgabe 48/2024
Kirchliche Nachrichten und Termine
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Kantatengottesdienst zum 1. Advent in der Schlosskirche

Sontag, 1. Dezember 2024, um 16 Uhr in der Kirche zu Ernsthofen

Zum Festgottesdienst mit Pfarrer Konrad Rampelt werden die Gustl-Gromes-Camerata, St. Stephan und die Cantatae Cantores am 1. Advent unter Leitung von Dr. Thomas Lippert Musik von Johann Sebastian Bach zur Aufführung bringen, die speziell für diesen Sonntag im Kirchenjahr konzipiert worden ist, nämlich seine Kantate Nr. 61 ‚Nun komm, der Heiden Heiland‘ und zwei Sätze aus der Kantate Nr. 36 ‚Schwingt freudig euch empor‘).

Die Kantate BWV 61 hat Bach schon als Konzertmeister in Weimar zum ersten Advent des Jahres 1714 komponiert, aber während seiner Tätigkeit als Thomaskantor zu Leipzig (ab 1723) - vermutlich im Wechsel mit der gleichnamigen jüngeren Kantate BWV 62 und der Kantate ‚Schwingt freudig euch empor‘ BWV 36 wohl mehrfach wieder aufgeführt, wobei er möglicherweise die Stimmen der Streichinstrumente durch Oboen verstärkt haben könnte, ohne dass dies jedoch in der überlieferten autographen Partitur eingetragen ist. Dem von einem Streichersatz im Rhythmus der französischen Ouvertüre begleiteten Choral des Anfangs liegt Martin Luthers Übersetzung des altkirchlichen Hymnus ‚Veni, redemptor gentium‘ zugrunde.

Die einzelnen Sätze der Kantate 61 jedoch erscheinen - obwohl jeweils musikalisch in sich geschlossen - wie ‚aus einem Guss‘ gestaltet und verlangen durchweg einen einheit­lichen Grundschlag, der in den einzelnen Sätzen - in der Ouvertüre und der Arie ‚Öffne dich, mein ganzes Herze‘ auch in den verschiedenen Abschnitten - auf unterschiedliche Notenwerte anzulegen ist. Um diesen Zusammenhang hörbar werden zu lassen, werden in der Aufführung der Kantate in Ernsthofen zwischen den Sätzen - anders als üblich - keine Pausen gemacht.

Die Kantate ‚Schwingt freudig euch empor‘ ist Bach dritter und jüngster Beitrag zum ersten Advent. Sie wurde erstmals 1731 aufgeführt. Die Arie ‚Willkommen, werter Schatz‘ allerdings wurde mit anderen Texten schon früher (erstmals 1725: ‚Der Tag, der dich vordem gebar‘, später: ‚Das Gute, das dein Gott beschert‘) zu mindestens drei verschiedenen weltlichen Anlässen aufgeführt.

Der Schluss-Choral dieser Kantate besteht in einem einfachen vierstimmigen Satz zu der letzten Strophe von Luthers Lied ‚Nun komm, der Heiden Heiland‘.

Die Gustl-Gromes-Camerata, St. Stephan, ist ein nach ihrem Gründer genanntes Streich­orchester, das regelmäßig in Griesheim probt und sich neben Geistlicher Musik besonders oft weitgehend unbekannten Werken von Komponisten des 17. Und 18. Jahrhunderts aus dem böhmisch-mährischen Raum widmet, die der Leiter des Orchesters, der Musikforscher Dr. Thomas Lippert, aus alten Manuskripten oder Erstdrucken zu spielbarem Aufführungs­material gestaltet, das inzwischen teilweise vom Laurentius-Verlag, Frankfurt veröffentlicht worden ist. Für gelegentliche Kantatenaufführungen werden die Mitglieder der Cantatae Cantores zu­sam­mengerufen. Mit Pfarrer Konrad Rampelt ist die Gustl-Gromes-Camerata, St. Stephan, seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden und sieht der Mitwirkung an seinem Gottesdienst in Ernsthofen mit besonderer Freude entgegen.

Das beiliegende Foto zeigt Mitglieder der Gustl-Gromes-Camerata in der Schlosskirche bei einer früheren Aufführung.

Herzliche Einladung zum Kantatengottesdienst.

In freundlicher Verbundenheit, der Kirchenvorstand und Pfarrer Rampelt