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Fremdinger Nachrichten
Ausgabe 1/2025
Vereine und Verbände
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Musikverein 1871 Fremdingen e.V.

Mit Pauken, Trompeten und Tuba bei donnerndem Applaus

Musikverein Fremdingen beschließt mit dem traditionellen Weihnachtskonzert das BezirksmusikFestival-Jahr

Zum 42. Weihnachtskonzert lud der Musikverein Fremdingen mit Jugendkapelle und Stammkapelle. Die Kapellen zeigten in der bis zum letzten Platz belegten Fremdinger Turnhalle, dass man mit Blasinstrumenten klassische, traditionelle und moderne Themen mit gekonnter Hingabe darbieten kann.

Der erste Vorsitzende des Musikvereins Benjamin Seefried begrüßte die zahlreich erschienen Geäste zum Konzertabend, der gleichzeitig einen Höhepunkt wie auch den Schlussakord im BezirkmusikFestival-Jahr bildet. Die Moderation für die Darbietungen der Jugendkappelle übernahmen Elisa Kühnl und Anna Singheiser. Unter der Leitung von Daniel Stimpfle, der vor kurzem seine Ausbildung als staatlich anerkannter Dirigent im Laienmusizieren abgeschlossen hat, präsentierte die Jugendkapelle ein buntes Potpourri an musikalischen Schmankerln, darunter: „Vita pro Musica“ (Thiemo Kraas) als Hommage an die Kraft der Musik. Die Polka „Und Aus!“ von David Pöchlauer skizziert musikalisch die Nöte eines Dirigenten im Umgang mit einem Orchester voller lebendiger Talente. Im „Tuba Concerto Español“ vermengt Kurt Gäble klangvolle Melodieführungen bis hin zu spanischen Rhythmen miteinander und rückt die Tuba bewusst mit einem Solostück, welches von Nikolas Eichberger kraftvoll gespielt wurde, in den Mittelpunkt. Mit „Glee Showstoppers“ zeigte die Jugendkapelle ihr Können mit einem Medley aus verschiedenen bekannten Hits der Fernsehserie „Glee“. Man konnte sich an einer Mischung von Pop, Rock und Musical-Nummern aus den 70er und 80er Jahren erfreuen, darunter Jump, Total Eclipse of the Heart, Safety Dance und Dream. Mit „Abba Gold“ präsentierte die Jugendkapelle einen Querschnitt durch das musikalische Wirken der Pop-Gruppe.

Nach der Pause hatte Dominique Kreutner die Freude, durch das Programm der Stammkapelle zu führen. Diese hatte unter Leitung von Joachim Braun bereits Platz auf der Bühne genommen und eröffnete den Reigen mit der klanggewaltigen Fanfare „Humanity“ (Mathias Wehr). Die Tuba sollte als Instrument des Jahres 2024 auch hier ins Rampenlicht gerückt werden. Dazu passt es bestens, dass der Tuba-Solist Johannes Bosch im Mai seine Theresa heiraten wird, so dass er mit der gefühlvollen Ballade „Für Theresa“ von Herbert Hornig nicht nur seine zukünftige Braut, sondern auch das Publikum verzaubern konnte.

Adele gehört zu den großen Diven unserer Zeit, weshalb - gerade auch nach ihren fulminanten Konzertauftritten in München im Jahr 2024 - eine Hommage an sie nicht fehlen durfte: „Adele in Symphony“ gab einen kraftvollen Querschnitt ihrer Hits wider. Von den Kaiser Musikanten spielte die Stammkapelle die „Salletmayr Polka“ in gleicher Begeisterung, Spielfreude, Klangvielfalt und Genauigkeit. Mit dem konzertanten „Marsch der Galaxien“ gratulierte das Orchester der Tiroler Erfolgsformation Viera Blech zum 20. Bühnenjubiläum.

Dem US-amerikanischen Jazz und Swing Komponisten Henry Mancini ehrten die Musikanten mit dem beeindruckenden und vielseitigen Medley „Mancini“. Eine klassische Komposition des italienischen Opernkomponisten Giacomo Puccini aus „Turandot“ griff die Stammkapelle ebenfalls auf: Die bekannte Opern-Arie „Nessun Dorma“ wurde von den Fremdinger Musikantinnen und Musikanten leidenschaftlich interpretiert.

Im Stück „Israel - Shalom“ stellte Kees Vlak folkloristische Melodien zusammen und nahm das Publikum zu ausgelassenen Feiern in Tel Aviv, in die Wüstenzelte der Beduinen und an die Klagemauer in Jerusalem - unverkennbar in Klezmer-Stil dargeboten, freudvoll und wehmütig zugleich. Dieses Stück darf sowohl als Aufforderung und Wunsch nach Frieden im Heiligen Land verstanden werden.

Der „Glückstreffer Marsch“, der anlässlich des BezirksmusikFestivals im Sommer 2024 von Lukas Bruckmeyer komponiert wurde, schloss als neue Erkennungsmelodie des ASM-Bezirks 16 und des gesamten Landkreises Donau-Ries einen abwechslungsreichen Konzertabend.

Insgesamt eine sehr anspruchsvolle ausgewogene Auswahl von Musikstücken traditionell wie modern, gespielt von jungen und reifen, hoch motivierten Musikern. Musik braucht den leidenschaftlichen Ausdruck, um das Publikum mitzureißen und das ist hier bestens gelungen. Der Abend war fast zu kurz um der ganzen Ausdrucksbreite dieser beiden Blasorchester angemessen Raum zu bieten.

Einen stimmungsvollen Schlusspunkt bot das adventliche Lied „Macht hoch die Tür“, bei dem alle Gäste mit einstimmten. Das Publikum quittierte das engagierte Spiel beider Kapellen mit donnerndem Applaus.

Sybille & Peter Stimpfle, Eichstätt