Die extremen Kostensteigerungen im Energiesektor, die hohen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst und die ebenso deutlich gestiegene Kreisumlage verbunden mit weniger Schlüsselzuweisungen und einem Einbruch der Gewerbesteuer führten dazu, dass der Verwaltungshaushalt als Abbild des laufenden Betriebs gerade noch einen Überschuss von 28.331 € erwirtschaften konnte. In der Vergangenheit waren dies in der Regel pro Jahr mehrere hunderttausend Euro.
Dieses schlechte Gesamtbild hatte mehrere Gründe.
Die Gewerbesteuer sank auf knapp 386.000 €, nachdem diese im Vorjahr noch deutlich über einer Million lag. Höhere Kreisumlagezahlungen von mittlerweile deutlich über einer Million Euro jährlich, gestiegene Energiekosten und deutlich gestiegene Personalkosten sowie weniger Zuweisungen im laufenden Betrieb taten ein Übriges. Gerade die Kinderbetreuung verursacht trotz angepasster Gebühren weiterhin steigende Defizite, so dass Gebührenanpassungen unvermeidbar sein werden. In dem Zusammenhang muss auch berücksichtigt werden, dass der verbleibende Gebührenanteil der Eltern nach Abzug von Zuschüssen und staatlichen Beihilfen zur Entlastung der Familien in den vergangenen zwanzig Jahren in weiten Teilen nahezu stabil blieb. Auf der anderen Seite stiegen in diesen zwanzig Jahren die Kosten enorm. Dies führt aktuell zu einem durchschnittlichen Defizit pro Kind und Monat von über 200 €. Anderen Kommunen ergeht es gleich oder ähnlich. Nach und nach müssen die Gemeinden daher ihre Gebühren zum Teil deutlich anpassen.
Auch im Bereich der Abwasserbehandlung muss die Gemeinde die Gebühren zum 01.01.2026 für die nächsten vier Jahre neu kalkulieren. Dabei fließen die sehr deutlich gestiegenen Energiekosten in die Betrachtung mit ein und schon jetzt lässt sich voraussagen, dass auch hier die Gebühren eher steigen als dass sie reduziert werden können.
Im Vermögenshaushalt konnten im abgelaufenen Jahr 2023 einige Maßnahmen nicht im geplanten Umfang durchgeführt oder zum Abschluss gebracht werden, so dass hier 925.109 € weniger ausgegeben wurden, was dazu führte, dass auch nur 218.367 € anstatt der geplanten 1.296.100 € aus der Rücklage entnommen wurden.
Der Rücklagenbestand belief sich somit zum Jahresende 2023 auf 1.497.749 €. Der Gesamthaushalt hatte ein Volumen in Einnahmen und Ausgaben von jeweils 5.512.994 €.
Die Verschuldung lag bei 92 € pro Kopf, bzw. bei insgesamt 194.444 €.
Die Feststellung der Jahresrechnung und die Entlastung erfolgten im Rat einstimmig.
Zeitgleich mit der Jahresrechnung 2023 wurde auch gleich der Haushalt 2024 beschlossen. Das Zahlenwerk zeigt sich nochmals deutlich angespannter als das Vorjahr.
Der Gesamthaushalt beläuft sich auf jeweils 7.326.363 € in Einnahmen und Ausgaben.
Im Verwaltungshaushalt haben wir erneut mit den Personalkosten und mit einer nochmals gestiegenen Kreisumlage von fast 1.4 Mio Euro sowie den anhaltend hohen Energiekosten zu kämpfen. Im Einnahmenbereich werden wir geringere Schlüsselzuweisungen und weiterhin relativ niedere Gewerbesteuereinnahmen verzeichnen müssen. Letztendlich schließt der Verwaltungshaushalt als Abbild des laufenden Betriebs mit einem Minus von 198.000 €, was uns sehr viel Sorge bereitet.
Im Vermögenshaushalt konzentrieren wir uns auf den Abschluss begonnener Projekte und den unaufschiebbaren Aufgaben.
Eine Kreditaufnahme ist in Höhe von 756.700 € geplant, zudem sollen Mittel aus der Rücklage bis auf den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestsockel entnommen werden.
Die Jahre 2024 und 2025 werden eine sehr große Herausforderung für den kommunalen Haushalt und wir hoffen, dass sich dann die Vorzeichen bessern.