Titel Logo
sBlättle der Gemeinde Haldenwang
Ausgabe 11/2025
Titelseite T-Box 0002
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Neuer Windpark im Kronholz: Projektpartner stellen Planungen vor

Projektpartner stellen Planungen vor

Zwischen Haldenwang und Untrasried könnte im Kronholz ein neuer Windpark entstehen. Bis zu sechs Standorte inkl. Bestehender Anlagen sind denkbar. Bei einer Informationsveranstaltung im Haldenwanger Sportzentrum präsentierten die beteiligten Projektpartner BioEnergie Allgäu (BEA) und E-Con aus Memmingen erste Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Beide Firmen prüfen derzeit, ob das Planungsgebiet technisch, wirtschaftlich und ökologisch geeignet ist. Die Gemeinden Haldenwang und Untrasried begleiten den Prozess, sind aber nicht für die Prüfung zuständig.

Mögliche Standorte im Waldgebiet

Die ins Auge gefassten Flächen liegen im Kronholz und gehören sowohl privaten Eigentümern als auch den Bayerischen Staatsforsten. Laut den bisherigen Bewertungen lassen sich die gesetzlichen Mindestabstände einhalten: mindestens 600 Meter zu Wohnhäusern sowie 200 Meter zur Bundesstraße und zur Bahnlinie. Auch vonseiten der zivilen und militärischen Luftfahrt gibt es nach aktuellem Stand keine grundsätzlichen Einwände.

Die neuen Anlagen sollen langfristig u.a. die über 20 Jahre alten Windräder bei Waizenried und Berg ersetzen. Vorgesehen ist eine gemeinsame Betreibergesellschaft, an der auch die beiden Gemeinden und Bürger beteiligt werden können. Rund 20 Prozent der Anteile sollen als Beteiligung angeboten werden – beispielsweise über eine Genossenschaft. Die voraussichtliche Rendite hängt von den künftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen ab.

Naturschutz und laufende Gutachten

Das Planungsbüro Lars Consult prüft alle naturschutzrechlichen Vorgaben rund um die Tier- und Pflanzenwelt im Kronholz. Dabei wurden Brutvögel, Fledermäuse, Kleinsäuger und Flora untersucht. Nach Einschätzung der Gutachter lassen sich die vorgeschriebenen Schutzabstände einhalten. Weitere Gutachten – etwa zu Schall, Schattenwurf, Bodenbeschaffenheit, Standsicherheit und ein Windgutachten – stehen noch aus.

Technische Eckdaten

Diskutiert werden moderne Windenergieanlagen mit bis zu 262,5 Metern Gesamthöhe (Nabenhöhe ca. 175 Meter) und einem Rotordurchmesser von 175 Metern. Pro Windenergieanlage könnten jährlich Strom für etwa 4.200 Haushalte erzeugt werden. Etwa 10 Millionen Euro Investitionskosten und rund 0,5 Hektar dauerhaft benötigte Fläche werden pro Windenergieanlage veranschlagt.

Wie geht es weiter?

Sollten die ausstehenden Prüfungen der beiden Projektpartner positiv ausfallen und die Beteiligten zustimmen, könnte der Windpark Kronholz in wenigen Jahren einen wichtigen Beitrag zur regionalen Versorgung aus erneuerbaren Energien leisten.