Theaterspielgruppe des Trachten- und Heimatvereins „D´Wageggler“ in den 30er Jahren, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg.
Kolpingtheater 1954 in Börwang: „Der verkaufte Großvater“ und „Junggesellensteuer“. Im Bild mit Schnurrbart und Weste: Spielleiter Hans Heim.
1983: „Strategie der Liebe“. Zweiter von rechts Spielleiter Karl Brutscher.
2004: „Pension Schöler“ mit Krystyna Limberger und Alfred Rietzler
„Mörder sind auch nur Menschen“. So lautet eine mörderisch-schwarze Verwechslungskomödie, die in der zweiten April-Hälfte im Sportzentrum Haldenwang sechs Mal aufgeführt wird. Damit setzt die Theatergruppe Haldenwang-Börwang eine Tradition fort, die bis ins vorletzte Jahrhundert zurückreicht.
Schon um das Jahr 1860, so wird berichtet, habe man im ehemaligen Salzstadel in Börwang Theaterstücke aufgeführt. Der Salzstadel ist längst abgebrochen. Heute steht nur noch das seinerzeit mit dem Stadel verbundene Wohnhaus, Am Salzstadel 2 (siehe auch Beitrag in der letzten Ausgabe vom Gemeindeblatt). Auch in Haldenwang gab es vermutlich vor 1900 Theateraufführungen auf einer einfachen Bühne.
Besonders nach dem Ersten Weltkrieg kam das Theaterspiel auch in unserer Gemeinde groß auf. Die Bevölkerung nahm dies freudig und dankbar an. Städte mit kulturellem Angebot waren nur mühsam zu erreichen, Radiogeräte gab es nur vereinzelt und das Fernsehen war noch nicht erfunden.
Der TV Haldenwang und das Theaterspiel
In Haldenwang war es der Turnverein, der das Theaterspiel Anfang der 20er Jahre wieder begann. Hat Geld in der Vereinskasse Geld gefehlt, wurde das Mitglied Thomas Knestele gebeten, durch Theateraufführungen die Kasse aufzustocken. Die Haldenwanger hatten gegenüber den meisten umliegenden Theatergesellschaften den Vorteil, dass ihnen im Gasthof „Hirsch“ ein hoher Bühnenraum zur Verfügung stand, der durch seine großflächige Szenerie die Zuschauer immer wieder Staunen versetzte. Die Kulissen schuf Malermeister Thomas Knestele in immer neuen Variationen. Ab Mitte der dreißiger Jahre hörten die beliebten Bühnenspiele auf. Viele Requisiten gingen in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren.
„D´Wageggler“ und das Theaterleben
In Börwang entfaltete der Trachten- und Heimatverein „D´Wageggler“ schon nach seiner Gründung 1934 ein reges ein Theaterleben. In ihren belieben Heimatabenden bauten sie meist Einakter ein und führten mitunter auch abendfüllende Stücke auf. In der Zeit bis 1939 traten die Spieler im Verlaufe eines Jahres mehrmals vor das Publikum. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann 1947 die Spielfreudigkeit erneut aufzuleben. Heimatabende in Verbindung mit Einaktern erfreuten das Publikum.
Kolping und ihre Theatergruppe
Ebenfalls in Börwang machte nach ihrer Gründung 1947 die Kolpingfamilie mit regem Theaterspiel auf sich aufmerksam. Unter der Regie von Hans Heim und Josef Geißler studierten junge Mitglieder ernste und heitere Bühnenstücke ein und brachten es von 1947 bis 1963 zu 20 Aufführungen. Ab 1983 war dann die Theaterspielgruppe unter der Leitung von Karl Brutscher wieder aktiv mit fünf Aufführungen im Abstand von zwei Jahren. 1991 übernahm Krystyna Limberger die Spielleitung und brachte fünf lustige Stücke auf die Bühne. Ihr folgte Alfred Rietzler, der von 2004 bis 2013 die Regie bei ebenfalls fünf Theateraufführungen übernahm. Nach einer pandemiebedingten mehrjährigen Pause lädt nun im April 2024 die neubenannte Theatergruppe Haldenwang zu einer sehr unterhaltsamen Verwechslungskomödie ein mit dem Titel „Mörder sind auch nur Menschen“.
Spieltermine:
Samstag, 13. April, 20 Uhr, Sonntag, 14. April, 18.00 Uhr, Samstag, 20 April, 20.00 Uhr, Sonntag, 21, April, 18.00 Uhr, Freitag, 26. April, 20 Uhr, Samstag, 27. April, 20.00 Uhr.
Kartenreservierung: 0152 31675804.