Im Rahmen der Aufstellung des o.g. Bebauungsplanes läuft derzeit die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden.
Da eine Unterschriftenaktion der IG Dorfentwicklung Börwang und ein Artikel in der Allgäuer Zeitung zu Verunsicherung beigetragen haben, seien hier einige wesentliche Aspekte aufgeführt.
Kurz zum Werdegang:
Im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung im Jahr 2022, in die eine Vielzahl von Behörden und Träger öffentlicher Belange eingebunden war, wurde festgestellt, dass ein Lebensmittelmarkt auf dem Grundstück an der Börwanger Steige realisiert werden kann. Zwei potentielle Betreiber haben ihr Interesse bekundet. Letztendlich hat sich der Gemeinderat dazu entschieden, dass Verhandlungen mit der Fa. Feneberg geführt werden. Von der Fa. Feneberg wurde angeführt, dass ein tragfähiges Konzept eine Verkaufsfläche von ca. 1200 m² erfordert, damit das Geschäft langfristig Bestand hat. Mit der o.g. Verkaufsfläche ist der Markt ein Vollsortimenter, sämtliche Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs sind vor Ort erhältlich. Einkaufsfahrten in Nachbarorte können entfallen. Dies dient nicht zuletzt der Ökologie und der Umwelt.
Realisiert wird das Vorhaben von der Fa. BreFa in Woringen. Neben dem Supermarkt sollen in den beiden Obergeschoßen 10-12 Wohnungen entstehen. Dies schafft zusätzlich dringend benötigten Wohnraum, ohne dass ein weiterer Flächenverbrauch stattfindet. Ein Café schafft einen sozialen Treffpunkt, den es in dieser Art in Börwang bisher nicht gibt. Im Februar dieses Jahres wurde die Fläche veräußert. Im Kaufvertrag ist geregelt, dass der Käufer auch sämtliche Kosten der Baurechtsschaffung und der Erschließung, einschließlich einer Linksabbiegespur auf der Staatsstraße trägt. Im Rahmen einer Verkehrsschau wurde von der Polizei die Errichtung einer Linksabbiegespur begrüßt, da dies zu einer Verschwenkung der Straße führt und es damit zu einer Geschwindigkeitsreduzierung kommt, was zu mehr Verkehrssicherheit beiträgt. Dies ist auch ein großes Anliegen der betroffenen Anwohner. Mit dem Lebensmittelmarkt gehen weitere dem Gemeinwohl dienende Effekte einher. So kann der Geh- und Radweg bis nach Bocksberg weitergeführt werden, der Hochwasserschutz, die Wasserversorgung und der Brandschutz können verbessert werden.
Die Publikation „Randnotiz“ des Architekturforum Allgäu, die in der Allgäuer Zeitung zitiert wurde, die sich kritisch zu dem Standort äußert, zeigt, dass sich das Architekturforum inhaltlich nicht ausreichend mit der Situation in Börwang auseinandergesetzt hat. Hier wäre ein Gespräch mit der Gemeinde hilfreich gewesen.
Bevor die Wahl auf den Standort an der Börwanger Steige fiel, wurden selbstverständlich Alternativstandorte geprüft. Im Rahmen einer Ortsteilbürgerversammlung in Börwang im April 2024 wurden einzelne Standorte eingehend diskutiert. Grundstücksflächen zu überplanen macht nur dann einen Sinn, wenn die Grundstücke auch verfügbar sind. So konnte beispielsweise für ein am südlichen Ortseingang gelegenes Grundstück zwischen einem möglichen Investor für einen kleinen Supermarkt und dem Grundstückseigentümer keine Einigung über den Kaufpreis erzielt werden. Zudem wurde die Eignung des Grundstücks (Zufahrt, Lärm für Anwohner, Parken, Abbiegespur…) im Gegensatz zum Grundstück an der Steige, nicht näher geprüft. Ebenso wird zusätzlicher Verkehr in den Ort gezogen.
Die Gemeinde hat gute Alternativen den alten Dorfkern von Börwang zu entwickeln und zu stärken. So konnte das sog. „Duschgelände“ erworben werden, mit der Option, das bestehende Feuerwehrhaus, das nicht mehr dem Stand der Technik entspricht, zu sanieren und zu erweitern, damit die rechtlichen Vorgaben, wie im Feuerwehrbedarfsplan aufgeführt, eingehalten werden. Zusammen mit dem angrenzenden „Waldhauser-Grundstück“ besteht die Möglichkeit zeitnah ein Gemeinschaftshaus samt Einkehr und Jugendraum zu realisieren. Damit käme die Gemeinde dem lang ersehnten Wunsch nach einem Treffpunkt nach. Nicht gänzlich ausgeschlossen ist auch eine Neuausrichtung des Dorfladens. Es entwickeln sich zunehmend neue Ideen.
Weitere Ideen sind gerne willkommen.