GTEV Nußdorf

Nußdorf. Auch in diesem Jahr führten vier Buam des Trachtenverein den Pfingstl durch das Dorf. „Da Pfingstl, da Pfingstl, da Pfingstl is do, a Schüssel voll Küacherl gibt`s überall ob“, mit diesem Vers baten die Buben um eine kleine Spende. Und sobald ein Geschenk oder eine Spende in den mitgebrachten Korb eingelegt war, hüpfte der Pfingstl einige Male, so dass man die Glocke hören konnte, die unter seinem Laubgewand versteckt war.

Das „Pfingstlgehen“ ist ein alter Pfingstbrauch, bei dem ein, von Kopf bis Fuß in Buchenzweigen eingebundener junger Bursche von Begleitern an Stricken von Haus zu Haus geführt wird. An den Haustüren wird ein Pfingstspruch mit guten Wüschen aufgesagt und dafür erhält der Pfingstl und seine Begleitergruppe eine Belohnung, in Form von Naturalien oder Geld. Unüberhörbar ist der „Laubmann“, „Maimann“ oder „grüne Georg“, wie der Pfingstl auch genannt wird, durch eine große Glocke, die ihm um die Hüften gebunden wird.

Vor mehr als 40 Jahre war der Pfingstsonntag in Nußdorf ohne den „Pfingstl“ unvorstellbar. Doch dann geriet der Brauch etwas in Vergessenheit. Seit 15 Jahren nun läuft er alljährlich wieder durch die Dorfstraßen – der Pfingstl.

Was genau hat es mit dem laubgeschmückten Mann auf sich? Der alte Brauch hat seinen Ursprung in der germanischen oder keltischen Zeit. Der Pfingstl verkörpert die Fruchtbarkeit und symbolisiert den Sieg des Sommers über den Winter. Wenn der Pfingstl mit Wasser übergossen wird und so die Erde befruchtet hat, wird die Vegetation von Wiederauferstehen und neuem Leben erfüllt. Der Winter, die tote Zeit, ist besiegt. Ein kräftiger Wasserguss ist dem Nußdorfer Pfingstl allerdings erspart geblieben. Auch wurde nicht verraten, wer in das Laubkleid eingebunden wurde. pv.