Mit Bestürzung wurde der Tod von Herbert Schreiner aufgenommen, der am 27. Mai im Alter von 85 Jahren plötzlich verstorben war. Mehr als 30 Jahre war Herbert Schreiner bei der Gemeinde Nußdorf tätig, als Gemeindesekretär und Kämmerer. Auch im Ehrenamt engagierte sich Schreiner zeitlebens, besonders für den Sportverein und im Kirchenchor und setzte sich damit aktiv für eine lebendiges Dorf- und Vereinsleben ein.
Herbert Schreiner wurde am 12. Mai 1940, am Pfingstsonntag, in Schoberstätten in der Tschechei geboren. Im Alter von sechs Jahren wurde er mit seiner Familie aus seiner Heimat vertrieben und nach dreimonatiger Irrfahrt wurden seine Mutter und die mit ihm insgesamt fünf Kinder sowie sein Neffe in Frauenau aufgenommen. In Frauenau wurde Herbert auch eingeschult. Ab seinem 14. Lebensjahr lernte und arbeitete er als Glasbläser in der Poschinger Glashütte in Frauenau. 1961 trat er seinen Dienst beim Bundesgrenzschutz an und war acht Jahre als Grenzsoldat eingesetzt. Während seiner Stationierung in Deggendorf lernte er 1966 seine Frau Irma kennen. Am 1. August 1969 heiratete das Paar. Einen Monat später trat er eine Stelle als Beamtenanwärter im Landratsamt Traunstein an. Nach Ende der Ausbildung wechselte Herbert Schreiner am 1. Februar 1972 zur Gemeinde Nußdorf. Dort war er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 31. Mai 2003 als Gemeindesekretär, Kämmerer und Standesbeamter tätig. 1973 kam Elmar, der erste Sohn des Ehepaars Schreiners zur Welt und 1986 wurde Stephan geboren. Im November 1975 konnte die Familie ihr Eigenheim in Baumgarten beziehen und so wurde Nußdorf zur Heimat und zum Zuhause der Familie Schreiner. 2019 feierten Herbert und Irma Schreiner Goldene Hochzeit und die Familie verbrachte ein gemeinsames Wochenende in St. Engelmar, gemeinsam mit ihren Kindern Elmar und Stephan, den Schwiegertöchtern Anja und Linda und den Enkelkindern Nina, Felix, Simon und Thomas, die ihren Opa Herbert sehr liebten und die er gerne um sich hatte. Am Abend des 27. Mai brach Herbert Schreiner zuhause plötzlich zusammen. Der herbeigerufene Notarzt und Rettungsdienst konnten sein Leben nicht mehr retten, er verstarb im Beisein seiner Frau und seines Sohnes Stephan, nur 15 Tage nach seinem 85. Geburtstag.
42 Jahre war Herbert mit sehr viel Freude Sänger im Kirchenchor Nußdorf und genoss dabei nicht nur das gemeinsame Singen, sondern auch die gute Gemeinschaft und das gesellige Beisammensein nach den Proben. Stephan Wahl, Leiter des Kirchenchors, würdigte Herbert Schreiner beim Requiem mit einem ehrenden Nachruf für sein jahrzehntelanges Singen und seine engagierte Mitwirkung im Kirchenchor. Außerordentliche Verdienste und große Anerkennung hat sich Herbert Schreiner bei der DJK Nußdorf erworben. Peter Graf, 2. Vorsitzender, blickte auf das große Engagement Schreiners zurück: 14 Jahre, von 2000 bis 2014 leitete Herbert Schreiner den Sportverein als 1. Vorsitzender, anschließend weitere fünf Jahre als 2. Vorstand. Begonnen hatte er seinen ehrenamtlichen Einsatz für den Sportverein in der Fußballabteilung, für die er als Jugendtrainer tätig war. Sein, mit viel Herzblut verbundenes Engagement zum Wohl des Sportvereins wurde im Jahr 2019 mit der Ernennung zum Ehrenvorstand der DJK Nußdorf gewürdigt. In Vertretung des erkrankten 1. Bürgermeisters Toni Wimmer erinnerte Peter Volk an die Tätigkeit Schreiners als Beamter und Kämmerer der Gemeinde Nußdorf. Vom 1. Februar 1972 zum Eintritt am 31. Mai 2003, war Herbert Schreiner mit großem Engagement und Verlässlichkeit für die Gemeinde Nußdorf und das Gemeinwohl tätig. Die 31 Jahre im Dienst der Gemeinde waren von großen Veränderungen geprägt, vom Verlust der Selbständigkeit durch die Gebietsreform und dem Zusammenschluss in einer Verwaltungsgemeinschaft mit drei weiteren Gemeinden bis zur Wiedererlangung der Selbständigkeit im Jahr 1986. Auch fielen in Schreiners Amtszeit als Kämmerer große Baumaßnahmen und Investitionen der Gemeinde, wie der Bau eines Abwasserkanals und eines neuen Rathauses. Als Leiter des Finanzwesens war Herbert Schreiner in all diese Entwicklungen involviert und mit herausfordernden und arbeitsintensiven Aufgaben betraut.
Beim feierlichen Requiem in der Pfarrkirche St. Laurentius Nußdorf und der anschließenden Beisetzung nahm eine große Trauergemeinde Abschied von Herbert Schreiner. Der Seelengottesdienst, zelebriert von Pater Gabriel-Anton, wurde musikalisch von Kirchenchor und Organist Stephan Wahl gestaltet. Die Fahnenabordnungen der DJK Nußdorf und der Freiwilligen Feuerwehr Nußdorf würdigten den Verstorbenen mit einem ehrenden Fahnengruß. pv.