Mit der Erhöhung des Kommunalanteils auf 35 Prozent der Unterrichtsgebühren bei Besuch der Musikschule Traunwalchen sowie der Erhöhung der Deckelung im Fall eines Defizitausgleich auf maximal jährlich 39.000 Euro, will der Gemeinderat die Musikkapelle Nußdorf und die Ausbildung der Nachwuchsbläser fördern.
Nußdorf. In der letzten Sitzung stimmte der Gemeinderat der neuen Gebührensatzung der Musikschule Traunwalchen, einschließlich den Schüler- und Kommunalanteilen zu. Zudem beschloss das Gremium den Haushaltsansatz für den, von der Gemeinde zutragende Anteil an den Musikschulgebühren ab 2025 auf 39.000 € zu erhöhen.
Die Gemeinde Nußdorf betreibt in kommunaler Zusammenarbeit mit der Stadt Traunreut und der Gemeinde Chieming die Musikschule Traunwalchen. Auf Basis der Haushaltsplanung für das Jahr 2024 wurden die Musikschulgebühren für das kommende Schuljahr neu kalkuliert. Der Musikschulbeirat hatte eine moderate Gebührenanhebung um durchschnittlich 2,0 Prozent empfohlen. Im Vorjahr betrug die Erhöhung 3,9 Prozent. Bisher trug die Gemeinde Nußdorf jährlich maximal 30.000 € als Kommunalanteil der Musikschulgebühren. Dieser gedeckelte Höchstbetrag wurde in den letzten Jahren nie erreicht. Ausnahme war das Schuljahr 2032/2024 mit einem Gesamtbetrag von 30.585 €. Die Ratsmitglieder beschlossen einstimmig, dass der komplette Defizitbetrag übernommen wird.
Seit drei Jahren steige die Zahl der Musikschüler aus Nußdorf stetig an, wie Geschäftsleiter Toni Litzinger berichtete. Waren es im Jahr 2021 noch 52 Schüler, wurden im letzten Jahr 80 Schüler aus der Gemeinde an der Musikschule Traunwalchen unterrichtet. Es sei zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Deshalb schlug der Geschäftsleiter dem Gemeinderat vor, den Kommunalanteil an den Gebühren von 30 auf 35 Prozent zu erhöhen und die Deckelung auf den Höchstwert von jährlich 39.000 € festzusetzen. Mit 8 zu 5 Stimmen entschied sich das Ratsgremium für die Anhebung der Deckelung. Die Ratsmitglieder unterstrichen damit den hohen Stellenwert, den die Musikschule im Kulturleben der Gemeinde einnimmt. Viele Musiker der Musikkapelle Nußdorf wurden und werden in der Musikschule Traunwalchen ausgebildet. Ohne diese fundierte musikalische Ausbildung sei der Erfolg und der hervorragende Ruf, den die Musikkapelle hat, nicht möglich. Dies zu erhalten und die Zusammenarbeit von Musikschule und Musikkapelle zu unterstützen, sei Wunsch und Bestreben des Gemeinderates, wie Bürgermeister Toni Wimmer betonte.
Erst im fünften Anlauf stimmte der Gemeinderat der Änderung des Bebauungsplanes „Baumgarten“ in Nußdorf für ein Grundstück zwischen Feldschneiderweg und Kreisstraße TS 46 zu. Die Ratsmitglieder beschlossen die Aufstellung und das vereinfachte Verfahren zur Bauleitplanung einzuleiten. Der Bauwerber will auf dem Grundstück ein Sechs-Familien-Haus mit Tiefgarage für acht Stellplätze errichten. Weil die bisher vorgelegten Anträge und Planungen deutlich von den Vorgaben des Bebauungsplanes abwichen, lehnte der Gemeinderat die Änderung des Bebauungsplanes ab. Dem nun entsprechend angepassten Antrag mit einem kleineren Baukörper und einer Geschossflächenzahl von 0,39 (laut Bebauungsplan 0,30) fand die Zustimmung der Mehrheit des Ratsgremiums. Die seitliche Wandhöhe von 6,20 m überschreitet die Vorgaben des Bebauungsplanes zwar um 1,50 m. Im Höhenvergleich zu den Nachbargebäuden im angrenzenden Gewerbe- und Mischgebiet entstehe nach Auffassung der Bauverwaltung kein erheblicher Höhensprung, der nachbarschaftliche Belange beeinträchtigen würde.
Diskutiert wurde über die Zahl der Stellplätze. Auf die Frage warum bei sechs Wohneinheiten nicht 12 Stellplätze (zwei je Wohneinheit) nachzuweisen sind, beantwortete Bürgermeister Toni Wimmer damit, dass im Bebauungsplan „Baumgarten“ nur 1,5 Stellplätze je Wohnung vorzuhalten sind. Die neue Planung sei vertretbar, so die einhellige Meinung, weshalb der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen für die Änderung des Bebauungsplanes im Bereich des Grundstücks stimmte.
Einstimmig genehmigte das Ratsgremium den Antrag auf Nutzung einer Dachgeschosswohnung als Ferienwohnung in einem Wohnhaus „Am Kapellenberg“ in Nußdorf. pv.