Eine Liste von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und weniger Lärm in und durch Sondermoning übergaben die Vertreter der Bürgerinitiative zusammen mit 253 Unterstützerunterschriften an Bürgermeister Toni Wimmer (4. von links). Initiatoren der BI sind (von links): Rosi Mittermaier-Mühldorfer, Franz Aigner, Stephan Scholz, Franz Huber, Martina Scholz, Reiner Weist und Peter Neubauer.
Nußdorf. „Für mehr Verkehrssicherheit und weniger Lärm in und durch Sondermoning“ das ist die Überschrift eines Forderungskataloges, den die Bürgerinitiative „Verkehrsberuhigung Sondermoning“ zusammen mit 253 Unterschriften von Bürgern aus dem Nußdorfer Ortsteil an Bürgermeister Toni Wimmer übergeben haben. Unterstützt wird die Initiative von den Gemeinderatsmitgliedern Gerhard Mittermaier (WZG), Thomas Ober (WZG), Franz Aigner (BL) und Christian Ehinger (BL), die zusammen mit der Bürgerinitiative „die gefährliche und belastende Verkehrssituation in Sondermoning grundlegend verbessern“ wollen. Die Ratsmitglieder stellten zugleich den Antrag, dass die Forderungen der Initiative in der nächsten Sitzung des Gemeinderates behandelt werden.
Die Initiatoren stellten in ihrem Schreiben an die Gemeinde die Situation dar. Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 2096 als Verbindung von Traunreut-Matzing bzw. Bundesstraße 304 nach Chieming und zur Autobahn A 8. Nach dem Ergebnis einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2022 fahren täglich rund 7900 Kraftfahrzeuge durch den Ort, darunter täglich mehr als 700 Lkw. Neben der Abgasbelastung durch alle Fahrzeuge ist es vor allem der übermäßige Lärm von Lastwagen und großen landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die die Sondermoninger nicht länger hinnehmen wollen. Die häufig nicht angepasste Geschwindigkeit führe zu einer „drastisch erhöhten Unfallgefahr“, beklagt die Bürgerinitiative. „Sondermoning wird durch die Staatsstraße wie durch einen reißenden Fluss in zwei Hälften geteilt“, so ein Auszug aus dem Antragstext. Das mache das Überqueren der Staatsstraße für Kinder; Senioren, Radfahrer, Kirchgänger und Busfahrgäste richtig gefährlich. Doch nicht nur auf der Staatstraße, sondern ebenso auf der Kreisstraße TS 47, die von Sondermoning nach Hart verläuft, sei das Verkehrsaufkommen brisant und die Verkehrssituation gefährlich.
„Es muss etwas passieren“, so der Tenor der Forderungen. Eine Ortsumfahrung von Sondermoning sei nicht geplant und werde von den befragten Bürgern ausdrücklich auch nicht gewünscht. Sondermoning müsse – wohl oder übel – auch in Zukunft mit hoher Verkehrsbelastung leben. Deshalb sei es wichtig alle Maßnahmen zur Verbesserung möglichst bald umzusetzen. Konkret fordert die Bürgerinitiative: Einen Zebrastreifen auf der Staatsstraße in der Ortsmitte, ebenso auf der Kreisstraße in Richtung Hart. Auch soll die Höchstgeschwindigkeit auf Staats- und Kreisstraße auf 30 km/h beschränkt werden. Darüber hinaus wird eine Versetzung des Ortsschildes an der Staatsstraße um gut 300 Meter nach Osten verlangt, damit der Ortsbeginn für alle aus Matzing kommenden Fahrzeuge schon vor der Gefällstrecke, etwas auf Höhe der Abzweigung nach Manholding beginnt. Weiters sollte schon vor der Abzweigung der Kreisstraße TS 46 nach Nußdorf eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h bestehen, ebenso auf der Kreisstraße, die von Hart nach Sondermoning führt. Schon rund 500 Meter vor der Ortstafel sollte die Geschwindigkeitsbegrenzung gelten. Auch sollte „endlich ein Wartehäuschen an der Bushaltestelle in der Ortsmitte Sondermoning“ errichtet werden.
Des Weiteren fordert die Bürgerinitiative regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen in Sondermoning, aber auch in allen anderen Nußdorfer Ortsteilen. Diese Aufgabe sollte dem Zweckverband kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern übertragen werden, damit die Messungen zuverlässig und rechtssicher gewährleistet werden. Die Gemeinde soll sich zudem dafür stark machen, dass der Transitverkehr ab Matzing nicht über die Staatsstraße, durch Sondermoning und Chieming zur Autobahn A 8 geführt wird, sondern über die Bundesstraße 304 und die Umgehung Traunstein sowie B 306 zur BAB. Der Lkw-Verkehr durch Sondermoning ließe sich nach Überzeugung der Bürgerinitiative spürbar reduzieren.
Bürgermeister Toni Wimmer sagte bei der Entgegennahme des Forderungskataloges und der Unterschriftenliste, dass er nicht zusagen könne, dass die geforderten Punkte realisiert und umgesetzt werden. Dies liege vor allem daran, dass es sich um eine Staats- bzw. Kreisstraße handelt, für die die Gemeinde Nußdorf keine verkehrsrechtlichen Anordnungen treffen könne. Für die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h auf der Staatsstraße von Laimgrub kommend in Richtung Sondermoning habe er drei Jahre gekämpft, lange Zeit ohne Erfolg. Seit mehreren Monaten aber ist die Geschwindigkeit dort begrenzt. “Wer es nicht versucht, kann auch nicht scheitern“, so Wimmer. Der Rathauschef versprach den Antrag zu prüfen und sich bei den zuständigen Behörden für die Anliegen einzusetzen. Der Antrag der vier Sondermoninger Gemeinderäte und der Bürgerinitiative werde in der letzten Sitzung vor der Sommerpause behandelt, kündigte der Rathauschef an. pv.