Eine große Trauergemeinde von Verwandten, Freunden, Kollegen und der Litzlwalchener Dorfgemeinschaft fand sich am 12. Juli dieses Jahres am Nußdorfer Friedhof ein, um vom “Maschdei“, wie er überall genannt wurde, Abschied zu nehmen.
Martin Neuhauser kam am 11.6.1969 in Trostberg als zweites Kind von Martin Neuhauser und Therese Neuhauser, geborene Rachl, zur Welt. Zusammen mit seiner älteren Schwester Thea wuchs er auf dem elterlichen Huber-Hof auf. Martin besuchte die Grundschule in Nußdorf und später die Volksschule Traunwalchen, die er 1984 mit dem Quali sehr gut abschloss. Wohl wissend später einmal den Hof übernehmen zu wollen, machte er eine Lehre als Landmaschinenmechaniker bei der Firma Wallner in Matzing. Danach arbeitete Martin bei der Firma Zunhammer in Biebing als Fahrzeugbauer, bis er ab Januar 1989 seine Wehrpflicht bei der Bundeswehr antrat und als Hauptgefreiter beendete. Nach zwei Jahren Landwirtschaftsschule arbeitete Martin fortan wieder als Fahrzeugbauer bei der Firma Zunhammer. 1995 bewarb er sich bei der Stadt Traunstein, ging dort verschiedenen Tätigkeiten nach, bis er 2014 seine geliebte Kehrmaschine übernahm, auf der er bis in die Gegenwart nicht nur die Straßen säuberte, sondern auch immer gut gelaunt für einen kleinen Ratsch Zeit hatte.
Neben dem beruflichen Werdegang kam Martins Privatleben keinesfalls zu kurz. Er war gerne in Gesellschaft und war Mitglied bei der Feuerwehr, der Krieger- und Soldatenkameradschaft und im Burschenverein. Auf den Burschenfesten schwang Martin gekonnt das Tanzbein und bezeichnete sich selbst augenzwinkernd als „John Travolta von Litzlwalchen“.
Im Jahre 1996 lernte er seine Rosi, geborene Gimpl, kennen und lieben. Die beiden heirateten am 11.06.1999. Mit Rosis damals sechsjährigen Sohn Martin verband Maschdei schnell eine liebevolle Beziehung. Dass dieses Kind den Namen Martin in die nächste Generation weitertrug, war zusätzlich eine schöne Fügung des Schicksals. Am 17.08.2000 vervollständigte die Geburt von Peter das Glück der jungen Familie. Mit ihm flammte Martins alte Leidenschaft für den Fußball wieder auf. Er begleitete Peter zu den Spielen und war fortan treuer Fan der Nußdorfer Kicker. Am Spielfeldrand erzählte er von der eigenen Fußballkarriere als
Schüler in der Chiemgauauswahl und betitelte sich rückblickend schelmisch als „weißer Pelé“. So war dem Zuhörer schnell klar, woher Peter sein Fußballtalent haben musste. Mit Stolz und voller Freude erfüllte Maschdei die Geburt der beiden Enkel Ben und Tom, die sein Sohn Martin mit seiner Freundin Lisa im Winter 2023 zur Welt brachten.
Alle Jahre seines Lebens begleitete Martin die Begeisterung für seinen Hof. Sofort nach der Übernahme im Jahre 1997 begann er mit großem Organisationstalent und unersättlichem Wissensdrang, den Betrieb biologisch umzustellen und immer wieder zu perfektionieren. Wenn er durch Wald und Wiesen streifte, betrachtete er voller Neugierde die Natur, erfreute sich an jedem Regenwurm, der ihm eine gute Bodenkultur versprach und über jede Biene, die ihm den Fortbestand seiner bunten Wiesen sicherte. So gerne Martin sich in Gesellschaft befand, um anderen zu helfen oder einfach nur mit ihnen herumzualbern, auch gemeinsam zu den Liedern von AC/DC zu grölen, so sehr genoss er und erfüllte ihn die Stille der Natur, durchzogen vom Summen und Zirpen der Insekten.
Martin starb am 5. Juli. Für seine Trauerfeier wünschte er sich als musikalische Begleitung „Ballad of Lucy Jordan“ und „Sounds of silence“.
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