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Nußdorfer Nachrichten
Ausgabe 19/2025
Kirchliche Nachrichten
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Bericht über den Chorausflug am 28. September 2025

Dieses Jahr fand zum ersten Mal der Chorausflug der Kirchenchöre von Chieming und Nußdorf gemeinsam statt. In manchen Gottesdiensten hatte man ja schon miteinander musiziert, beispielsweise bei der Pfarrverbandswallfahrt nach Maria Eck, aber eine gemeinsame Aktion außerhalb des Kirchenraumes gab es bisher nicht. So waren nicht nur die Sänger voller gespannter Erwartung, sondern auch der Chorleiter Stephan Wahl und auch die Angehörigen und ehemaligen Sänger, die am Ausflug teilnahmen.

Der Chorausflug am Sonntag, den 28. September, führte die Chöre zunächst zur Wallfahrtskirche St. Margarethenberg, die zum Pfarrverband Halsbach gehört. Die Kirche hat eine lange Tradition. Sie wurde im 17. Jahrhundert barockisiert und mit einem wunderbaren Deckenfresko von Balthasar Zimmermann ausgestaltet. Frisch renoviert zeigte sie sich den Sängern strahlend hell, mit einem neuen Sandstein-Volksaltar eines zeitgenössischen Steinhauers. Die Rokokoverzierungen an der Decke erfreuten das Auge – und der Gesang der 22 Sänger und Sängerinnen das Ohr der Gottesdienstbesucher, die sich mit einem Applaus bei den Chören für die Gestaltung des Gottesdienstes bedankten.

Nach dem Gottesdienst führte der zuständige Kirchenvorstand die Zuhörer in die Geschichte der Kirche ein, er schmückte seine Erzählungen humorvoll immer wieder mit Vorkommnissen aus der Gemeinde aus.

Die Zeit bis zum Mittagessen verbrachten die Sänger dann mit einem kleinen Spaziergang in Burghausen. Der größere Teil der Sänger wanderte durch die Burg, die als längste Burg der Welt der Stadt den Namen gibt, und stieg dann zum Augustinerwirt hinunter. Die anderen spazierten bereits in der Innenstadt, wo ein kleiner Kunsthandwerkermarkt zum Schauen und Staunen einlud. Das Mittagessen im Augustinerbräu war nicht nur ein Augenschmaus, sondern erfreute auch den Gaumen (und den Geldbeutel). Das Wetter meinte es mit den Reisenden sehr gut, so luden ein strahlend blauer Himmel und spätsommerliche Temperaturen die meisten Sänger ein, den Weg zur Hammerschmiede, die als nächstes auf dem Programm stand, zu Fuß zurückzulegen.

Die Hammerschmiede in der Tittmoninger Straße ist die älteste noch voll im Betrieb stehende Hammerschmiede Europas. In der Hammerschmiede wurden schon im Mittelalter die Waffen für die Herzöge geschmiedet, und auch heute noch ist sie im Einsatz, wenn für das große Mittelalterfest in Burghausen Waffen und Gerätschaften benötigt werden. Der Schmied führte die Sänger und Sängerinnen in die Thematik des Schmiedens ein, indem er die vier Elemente, die beim Schmieden wichtig sind, in Beziehung zueinander brachte. Das Wasser, das die Mühlräder und die Hämmer antreibt; das Feuer, das das Eisen nur mit Hilfe der Luft zum Glühen bringt und die Erde, die mit der Steinkohle das Eisen auf Temperaturen über 1500 Grad bringt. Humorvoll und gewürzt mit 56%igen Schmiedefeuer ließ der Schmied den Hammer sausen und einige ‚Mutige‘ die schweren Schmiedehämmer schwingen. Die vielen Fragen der Besucher erläuterte er mit viel Freude und Geduld. Im kleinen Shop, der zum Schmiedegelände gehört, deckte sich so mancher Reisende mit ‚Schmiedefeuer‘ ein.

Der gemeinsame Tag fand den Abschluss im Kloster Reitenhaslach. Zunächst sang der Chor in der Klosterkirche noch einmal der ‚Mariengruß‘ und einen gemeinsamen Kanon, um sich dann im Klosterwirtshaus mit Kaffee und Kuchen oder einem Bier und Wurstsalat auf die Heimfahrt vorzubereiten. Im Bus, den Herr Knoll souverän über alle Straßen und Wege steuerte, herrschte dann auch gesellige Hochstimmung. Chorleiter Stephan Wahl zeigte sich am Abend hocherfreut, dass es im gemeinschaftlichen Zusammensein der Chöre so gut geklappt hatte. Und alle waren sich einige: Das könnte durchaus wiederholt werden.