Die Vorstandschaft des Feuerwehrverein Nußdorf nach den turnusmäßigen Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung: (von links) Günter Parzinger, Schriftführer; Martin Zimmermann, 2. Vorsitzender; Andreas Götzinger, 1. Vorsitzender; Johannes Pöschl, 2. Kassier; Manuel Barwig, 1. Kassier und Simon Eder, 3. Kassier.
Aus der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Nußdorf
Nußdorf. Andreas Götzinger und Martin Zimmermann wurden bei der Jahreshauptversammlung für weitere drei Jahre zu Vorsitzenden der Freiwilligen Nußdorf gewählt. Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung Götzinger zum 1. Vorsitzenden und Zimmermann zu dessen Stellvertreter.
Als Schriftführer im Amt bestätigt wurde Günter Parzinger. Neu besetzt wurde die Finanzverwaltung des Feuerwehrvereins. Markus Stöger stellte sich nach 21 Jahren als 1. Kassier nicht mehr zu Wahl. Zu seinem Nachfolger und 1. Kassier wurde Manuel Barwig gewählt. Er wird unterstützt von Johannes Pöschl als 2. Kassier und Simon Eder als 3. Kassier. Die Fahnenabordnung besteht künftig aus Fähnrich Tobias Knur und den beiden Fahnenbegleitern Wolfgang Stöger und Sebastian Knur. Zu Kassenprüfern wählten die Mitglieder Toni Wimmer und Markus Stöger. Ex-Kassier Stöger folgt auf Christian Rauth, der sich nicht mehr zur Verfügung stellte.
Vereinschef Andreas Götzinger blickte auf das letzte Jahr zurück und hob das 13. Moped- und Bulldogtreffen als Höhepunkt der Vereinsaktivitäten hervor. Bei Bilderbuchwetter kamen mehr als 300 Schnackerl- und Schlepper-Raritäten nach Nußdorf, dazu mehr als 2000 Besucher, die die Oldtimer bei einer Rundfahrt durch das Dorf bestaunten. Nach fünfjähriger Pause wegen der Corona-Pandemie durfte sich die Vereinsführung über eine Veranstaltung freuen, deren Erfolg in der engagierten Arbeit vieler fleißiger Helferinnen und Helfer begründet ist, wie Götzinger betonte. Veranstaltet wurde das traditionelle Schafkopfturnier, ebenso die Floriani-Messe zum Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder, die alljährlich am Gedenktag des Schutzheiligen St. Florian gefeiert wird. Beim Gemeindeschießen, veranstaltet von der Schützengesellschaft erreichte das Feuerwehr-Team den 10. Platz.
Der Feuerwehrverein beteiligte sich an den Jubiläumsfeiern der Feuerwehren Fridolfing, Albertaich und Ruhpolding. Beim Gründungsfest in Hart trat die Nußdorfer Wehr mit einer 120 Mann starken Abordnung, begleitet von der Musikkapelle Nußdorf an und durfte sich über den 2. Meistpreis freuen.
Kassier Markus Stöger informierte - letztmals im Amt als Kassier - über den Stand der Vereinsfinanzen. Durch das erfolgreiche Bulldogtreffen wies der Jahresabschluss einen erfreulichen Überschuss aus. Das Vereinsvermögen basiert auf einem soliden Grundstock, der es möglich mache den aktiven Dienst zu unterstützen und Investitionen in Gerätschaften und Ausrüstung zu finanzieren, wie Stöger betonte. Kassenprüfer Toni Wimmer bescheinigte eine geordnete und einwandfreie Kassenführung, woraufhin die Mitgliederversammlung für die Entlastung der Vorstandschaft stimmte.
Sebastian Schauer, 1. Kommandant, informierte über die Einsatzbilanz der letzten zwölf Monate: 27 Alarme ließen die Nußdorfer Floriansjünger zu Einsätzen ausrücken. Dabei leisteten die Aktiven 13 Mal technische Hilfe, zum Beispiel zur Menschenrettung bei Verkehrsunfällen, sechs Mal waren Brände unterschiedlichen Ausmaßes zu löschen, ein Einsatz erfolgte aufgrund eines automatischen Alarms einer Brandmeldezentrale. An sieben Tagen wurden Unwetterschäden beseitigt und behoben, jeweils mit zahlreichen und verschiedensten Einsätzen innerhalb des Gemeindegebietes, zum Beispiel zur Beseitigung umgestürzter Bäume.
Die aktive Mannschaft besteht zurzeit aus 59 Aktiven. Fünf junge Männer wechselten von der Jugendgruppe in den aktiven Dienst, drei Aktive kamen aufgrund von Zuzug zur Feuerwehr. Schauer rief die Aktiven auf die Monatsübungen zu besuchen und das Aus- und Fortbildungsangebot mehr als bisher wahrzunehmen. Im letzten Jahr fanden 22 Übungen statt, mit unterschiedlichem Zuspruch, grundsätzlich aber „mit Luft nach oben,“ so Schauer. Eine neunköpfige Mannschaft legte die Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung erfolgreich ab, darunter Tobias Müller und Aktivenchef Schauer selbst, die das Abzeichen der höchsten Leistungsstufe 6 erreichten. Der 1. Kommandant freute sich über die Sanitäter-Gruppe, die initiiert von Max Kroll gegründet wurde und von ihm auch begleitet und geschult wird. Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Feuerwehr-Dienstleistenden rund 2500 Dienststunden bei Übung, Aus- und Fortbildung und im Einsatz.
Der Jugendgruppe gehören 16 Buben in zwei Gruppen an, eine erfreuliche Zahl, wie Jugendleiter Thomas Huber betonte. Dennoch dürfe man sich nicht ausruhen, sondern müsse kontinuierlich um junge Menschen für den Feuerwehrdienst werben. Der Jugendwart bat deshalb um die Unterstützung von Aktiven, die sich als Ausbilder in der Jugendarbeit engagieren möchten. „Die Jugendlichen, die wir heute ausbilden, sind die Aktiven von morgen,“ betonte Huber.
Bürgermeister Toni Wimmer würdigte die gute Zusammenarbeit von aktivem Dienst und Feuerwehrverein und lobte die Ehrenamtlichen für ihre freiwilligen und unentgeltlichen Einsatz für das Gemeinwohl. „Was die Feuerwehr und ihre Aktiven für die Allgemeinheit leisten, ist aller Ehren wert. Ich bin sehr stolz auf unsere Feuerwehr und die professionelle Arbeit“, so der Rathauschef.
Kreisbrandrat Christof Grundner ehrte zwei Feuerwehr-Dienstleistende mit dem Ehrenzeichen des Freistaates Bayern, verliehen vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Als Dank und Anerkennung für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst überreichte Grundner Ehrenurkunden an Reinhard Kunz und Christian Lackner und steckte den beiden die Ehrenzeichen an die Uniformjacke.
Der Kreisfeuerwehrchef machte auf die großen Herausforderungen der Zukunft aufmerksam, die vor allem im Klimawandel liegen und auf deren Auswirkungen sich die Feuerwehren hinsichtlich Ausbildung der Aktiven, aber auch Ausrüstung und Technik vorbereiten und ausrüsten müssen. Die steigende Zahl an Unwetterereignissen und Naturkatastrophen werde zur großen Aufgabe der Feuerwehren, ist Grundner überzeugt. Auch die Digitalisierung im Feuerwehrwesen müsse weiter voranschreiten, „wenn auch ein Tablett kein Feuer löscht“, so Grundner. Dennoch ist die digitale Technik in Übung und Einsatz eine wertvolle Unterstützung. Im Laufe dieses Jahres werde die digitale Alarmierung abgeschlossen sein, zeigte sich der Kreisbrandrat optimistisch. Die Zahl der Feuerwehr-Dienstleistenden im Landkreis Traunstein steige an, aktuell seien im Landkreis fast 5000 Aktive tätig. Langfristig ist jedoch ein Rückgang zu erwarten, auch im Jugendbereich. Deshalb müsse alles getan werden, um jungen Nachwuchs zu werben und Erwachsene für den aktiven Dienst zu gewinnen. Die vielen Gründungen von Kinderfeuerwehren, um schon die Jüngsten für die Feuerwehr zu begeistern, sei eine hoffnungsvolle Entwicklung, freute sich Grundner. pv.