Titel Logo
Nußdorfer Nachrichten
Ausgabe 23/2024
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Für Demokratie und Toleranz eintreten

Der Jahrtag der Nußdorfer Ortsvereine und das Gedenken zum Volkstrauertag wurden mit einem feierlichen Gottesdienst und dem anschließenden Gedenken an die Gefallenen und Vermissten am Kriegerdenkmal begangen. 

Nußdorfer Ortsvereine begehen Jahrtag und Volkstrauertag

„Der Volkstrauertag und das Gedenken an geliebte Menschen, die durch Krieg und Gewalt zu Tode kamen, soll Zeichen der Erinnerung und Symbol für den Schmerz und die Hilfslosigkeit der Menschen im Angesicht von Krieg und Verlust sein. Die Last zweier Weltkriege und das Geschehene können wir nicht rückgängig machen. Deshalb ist der einzig gangbare Weg, mit aller Kraft dafür einzutreten, dass sich Krieg und Diktatur nicht wiederholen können,“ appellierte Bürgermeister Toni Wimmer bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag, der in Verbindung mit dem Vereinsjahrtag begangen wurde.

Im Hinblick auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikte sei es sehr schwer an Frieden zu glauben und an der Hoffnung festzuhalten, dass Humanität zur Leitlinie politischen Vernunft werde. Leider wiederhole sich immer wieder, weshalb es zu Kriegen kommt: Religiöse Intoleranz und unterschiedliche Überzeugungen, rücksichtslose Macht- und Gebietsansprüche sowie wirtschaftliches Kalkül. „Keiner der Gründe für Kriege, rechtfertigt das entstehende Leid. Kriege werden nie gewonnen,“ ist Wimmer überzeugt. Zudem mache jeder Krieg die Menschen heimatlos. Mindestens 122 Millionen Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen aktuell aus ihrer Heimat vertrieben und auf der Flucht. Darunter leiden vor allem die Kinder. Und alle, die Krieg, Vertreibung und Flucht überstehen, bleiben ein Leben lang gezeichnet.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen sei es überlebenswichtiger denn je, mit aller Macht etwas für den Frieden in Europa und in der Welt zu tun. Die Hoffnung auf Frieden dürfe man nicht verlieren, forderte Wimmer auf. Den Herausforderungen müsse man gemeinsam begegnen, sich für das Verbindende einsetzen und nicht für das Trennende. „Mit aller Kraft müssen wir in Deutschland für Demokratie und Toleranz eintreten und uns in unseren Auslandsbeziehungen für Versöhnung und Verständigung einsetzen.“ Dass die europäischen Nachbarn Deutschland vor langer Zeit die Hand zur Versöhnung reichten, sei ein wertvolles Geschenk der Geschichte, dass es zu bewahren gilt, so Wimmer. Zugleich mahnte er, nie aus dem Blick zu verlieren, wie wertvoll das Geschenk der Versöhnung und des Friedens und jede Stunde des Lebens ist.

In seiner Predigt beim Gedenkgottesdienst legte Pater Marius Balint das Evangelium des Sonntags aus und stellte nicht nur den Volkstrauertag, sondern auch den Welttag der Armen in den Mittelpunkt. Auf den ersten Blick sei es keine Frohe Botschaft, wenn Jesus sagt, dass niemand den Tag und die Stunde kenne - nur Gott der Vater. „Gebt Acht und bleibt wach, denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist“, sagt Jesus und warnt: „Seid wachsam!“ Wachsam zu sein sei das Gegenteil von Sorglosigkeit und gedankenlos in den Tag hineinzuleben. „Das Leben ist ein Geschenk Gottes.“ Wachsam sein bedeute, mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und die Mitmenschen zu sehen, ihre Nöte wahrzunehmen und zu helfen, wo wir können. Der Seelsorger betonte, dass wir als Gläubige darauf hoffen dürfen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Gott schenkt uns das Leben!

Ein Gedenken an die Toten der Weltkriege und die Verstorbenen der Ortsvereine wurde am Kriegerdenkmal begangen. Zuvor zogen die Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnung, angeführt von der Musikkapelle Nußdorf vom Pfarrheim, wo der Gedenkgottesdienst stattfand, zur Pfarrkirche St. Laurentius. Am Kriegerdenkmal wurde für die gefallenen Soldaten und die Verstorbenen aus der Gemeinde gebetet, ebenso für die Opfer von Terror und Gewaltherrschaft, für Verfolgte und für alle, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Unter Trommelwirbel senkten sich die Fahnen zu einem ehrenden Gruß. pv.