Die Zehntklässler Salem Akwa und Tom Dvanajscak studieren die Isinger Ausstellung zur deutsch-französischen Freundschaft
Linseneintopf und Pistazienpudding
Zum 21. Mal wird - im Prinzip in allen deutschen und französischen Schulen - die deutsch-französische Woche begangen. Diese soll an den Elysée-Vertrag erinnern, der am 22.1.1963 unterzeichnet worden ist und die deutsch-französische Freundschaft nach drei Kriegen neu etabliert hat, als Basis für ein friedliches und vereintes Europa. Zu diesem Anlass hat nicht nur Staatspräsident Emmanuel Macron seine Rede auf Deutsch vor dem Bundestag gehalten; auch die Isinger Schüler haben in der Aula eine historische zweisprachige Ausstellung in 28 Stationen über die deutsch-französischen Beziehungen erstellt. Man erfährt hier manch Erstaunliche aus dem Zeitraum zwischen dem Jahr 800 und heute: So finden sich die paneuropäischen Ideen Karls des Großen in der EU wieder, und die Aufhebung des religiösen Toleranzediktes von Nantes durch Ludwig XIV. führt dazu, dass der preußische Hof unter Friedrich dem Großen französisch spricht. Der Elsässer Graphiker „Hansi“ unterstellt den zwischen 1871 und 1918 als Besatzern auftretenden Deutschen, dass für sie zwei mal zwei fünf machen, während die Franzosen seit Descartes ja bekanntlich gut rechnen können. Man sieht Fotos von Handschriften auf Pergament, gedruckte Bücher und Schreibmaschinentexte, aber auch Computergeschriebenes und Internetseiten. Die Kommunikationsformen haben sich auf beiden Seiten des Rheins gewandelt. Am Montag, dem eigentlichen Aktionstag der Schule, konnten die Lernenden in der Aula zur Ausstellung dort ein Quiz ausfüllen, je nach Möglichkeiten auf Deutsch oder auf Französisch. Der Pausenverkauf und die Kantine boten an diesem Tag französische Spezialitäten wie Potage aux lentilles und Pouding aux pistaches an. Weitere Aktionen wie das Kartenspiel „Président“, ein Stationenlauf und Karaoke-Chansons ergänzten die Ausstellung. Vom Isinger Gymnasium, das sich seit einigen Jahren EU-Botschafterschule nennen darf, werden in Kürze die Französisch-Achtklässler mehrere Tage am Europaparlament in Straßburg verbringen.
Text: Stephan Kunze