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Nußdorfer Nachrichten
Ausgabe 8/2023
Vereine und Verbände
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Blasmusik von Österreich in die ganze Welt

Um den Musikanten-Nachwuchs muss es der Musikkapelle Nußdorf nicht bange sein: Die Jugendmusikanten begeisterten beim Jahreskonzert im Marstall-Saal in Pertenstein, ebenso wie die Hauptkapelle.

Mit einem rundherum gelungenen Jahreskonzert verwöhnte die Musikkapelle Nußdorf unter der Leitung von Kapellmeister Dr. Elmar Walter beim Jahreskonzert in Pertenstein.  

Erfolgreiches Jahreskonzert der Musikkapelle Nußdorf

Denkt man an Blasmusik, dann wohl zuerst an Märsche, Polkas und volkstümliche Musik. Dass ein Blasorchester viel mehr zu bieten hat, stellte die Musikkapelle Nußdorf beim Jahreskonzert im Marstallsaal in Schloss Pertenstein einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt und beim Publikum war spürbar, dass es sich nach der langen Zeit der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie auf ein unbeschwertes Konzerterlebnis und unterhaltsamen Musikgenuss freute.

Und die Erwartungen der Zuhörer wurden eindrucksvoll erfüllt. Die Musikkapelle bot über fast drei Stunden ein vielfältiges Repertoire. Den Auftakt machten die Nachwuchsbläser, das Jugendensemble des Musikvereins. Die Buben und Mädchen eröffneten das Konzert mit einer musikalischen Reise durch fünf Erdteile - „Five Continents“ von Kees Vlak, einem der bekanntesten Komponisten der Blasmusikszene. Es folgte „We will rock you“, dem von Brain May komponierten Hit der Rockband Queen. Nachwuchsbläser und Hauptkapelle, insgesamt 70 Musikanten, spielten dann zusammen „Polkafreude“, einen Ohrwurm mit eingängiger Melodie, komponiert von Peter Leitner. „Das Stück ist für uns Programm“, sagte Kapellmeister Elmar Walter. Das gemeinsame Musizieren von Jung und Alt bereite Freude und schaffe Freundschaft und Kameradschaft, in der Gegenwart und für die Zukunft, so der Dirigent. „Olympic Fanfare und Theme“, von John Williams, weltbekannter und Oscar-prämierter Komponist für Filmmusik, schuf das Werk für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles. Es folgte „Patricia Cha-cha“ und „Droben im hohen Süden“, ein Marsch, den Johannes Guggenmos als Auftragswerk zur Verabschiedung von Gebhard Kaiser, Landrat des Oberallgäu komponierte, eine Hommage für dessen Wirken für Kultur.

Im zweiten Teil wurde mit einem musikalischen Geschichtsunterricht eröffnet: Der Andreas-Hofer-Marsch von Karl Komzak (Sohn) war besonders bei Militärmusikkapellen wegen der Benutzung des Andreas-Hofer-Liedes besonders geschätzt. Und auch die Musikkapelle Nußdorf beeindruckte mit dem Opus, der nach dem Tiroler Freiheitskämpfer benannt ist. Es folgte „Tirol 1809“, eine Suite in drei Sätzen, 1952 komponiert von Sepp Tanzer, die inhaltlich den Tiroler Volksaufstand von 1809 behandelt, und daran anschließend der „1809er Marsch“, eine Kombination aus Tiroler Melodien und Egerländer Stil. Die eingängige Melodie wurde gesanglich unterstützt von Elmar Walter und Pius Bauer.

„Sax, Wind and Funk“, ein Medley, arrangiert von Stefan Schwalgin und inspiriert von den Hits von Earth, Wind & Fire, der amerikanischen Soul- und Funk-Band, leitete einen Schwenk der musikalischen Weltreise ein. Zu Soul und Funk gehören zweifellos Saxophon-Klänge. Als Solisten begeisterten Conny Sattelberger, Magdalena Gruber, Christian Baumgartner, Susanne Huber und Peter Niederbuchner. Danach verwöhnte die Kapelle nochmal mit Filmmusik von John Williams mit dem Soundtrack aus „Jäger des verlorenen Schatzes“. „Thank you for the music“ - nach einem Hit der schwedischen Band ABBA, „ist unser Dank, dass wir Musik machen dürfen und können und ein Dank an alle, die das Konzert möglich gemacht haben“, so Kapellmeister Walter. Besonders würdigte Andreas Wimmer, Vorsitzender des Nußdorfer Musikvereins, den Heimatbund Pertenstein und allen voran Hans Lauber, der den Marstall-Saal für das Jahreskonzert zur Verfügung stellte. Bei „Fröhliche Tenoristen“, einer Solopolka für zwei Tenorhörner, hatten Josef Schönhuber und Christian Niederbuchner ihren Auftritt und unterstützten das muntere Stück als Solisten. Auf „Kleine Anuschka“, das Erfolgsstück von Robert Payer, folgte der „Deutschmeister Regimentsmarsch“, 1893 komponiert von Wilhelm August Jurek und arrangiert von Siegfried Rundel und Elmar Walter, dem Nußdorfer Kapellmeister. Der Marsch hat seinen Namen vom K. u. K.-Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, ist einer der bekanntesten Militärmärsche und gehört zum Standardrepertoire vieler Kapellen, so auch der Musikkapelle Nußdorf.

Das Publikum belohnte die Musikanten für den wohltuenden Konzertabend mit tosendem und langanhaltendem Applaus. Elmar Walter und sein Orchester kamen deshalb auch nicht umhin eine umfangreiche Zugabe zu spielen. Zum Abschluss wurde die Bayern-Hymne gespielt. Als sich die Zuhörer dazu von den Plätzen erhoben, darf dies als Hommage an die Musikkapelle und Dank für einen rundherum bereichernden und gelungenen Konzertabend verstanden werden.

pv.