im Rahmen des Jahresprogramms des Neuchinger Arbeitskreises Senioren und Soziales fand am 18. September ein Besuch des Freisinger Doms und des Diözesanmuseums auf dem Domberg statt. Anlass war die 1.300 Jahrfeier des Bistums Freising, gegründet durch den heiligen Korbinian. Für die sachkundige Führung konnte die Kreisheimatpflegerin Erding und Mitarbeiterin des Diözesanmuseums Sandra Angermaier gewonnen werden. Frau Angermaier machte die Teilnehmer mit dem Leben Korbinians und der Geschichte des Bistums bekannt. So konnte man erfahren, wieso Korbinian immer mit einem Bären dargestellt wird, der im Übrigen nicht nur im Stadtwappen Freisings verewigt ist, sondern auch im Papstwappen von Papst Benedict XVI. Die Gebeine des hl. Korbinians wurden nach einem zeitweiligen Aufenthalt in Mais/Südtirol im Jahre 768 wieder in seine Wirkungs-und Sterbestätte zurückgeführt und befinden sich in einem Reliquienschrein in der Krypta.
Neben Korbinian würdigte Frau Angermaier insbesondere das Wirken des Bischofs Eckher, der zu Zeiten der 1000 Jahrfeier um 1724 lebte und als Fürstbischof herrschte. Eckher war ein großer Förderer von Kunst und Kultur und hinterließ ein bleibendes Erbe durch den Bau und die Renovierung zahlreicher Kirchen und Klöster. Unter seiner Herrschaft erlebte das Bistum Freising eine kulturelle Blütezeit, besonders in der Barockkunst und -architektur. Auf seine Initiative erfolgte der barocke Umbau des Doms und dessen Ausgestaltung durch die Brüder Asam. Der Fürstengang, der die Fürstbischöflische Residenz mit dem Dom verbindet und der wohl nur im Jubiläumsjahr zugänglich ist, ist ein Zeugnis für das Wirken Eckhers, in dem die in seinem Auftrag angefertigten Porträts der Bischöfe bis zur Säkularisation sowie Gemälde der Besitzungen des Bistums zu sehen sind. Letzteres ist vor allem deshalb interessant, weil es das weitläufige Herrschaftsgebiet des Bistums Freising widerspiegelt, das sich bis in das heutige Südtirol, die Steiermark und Slowenien erstreckt hatte. Das wiederum führte dazu, dass Freising u.a. über Jahrhunderte ein Zentrum des Weinhandels war. Wie kleinteilig andererseits die Herrschaftsgebiete jedoch damals waren, zeigt sich am Beispiel Neuchings und Ottenhofens, den beiden Gemeinden der VG Oberneuching: Während Ottenhofen zum Herrschaftsgebiet Freisings gehörte, war Neuching schon damals bairisch.
Soviel Informationen auch übermittelt wurden, die Teilnehmer sogen sie in sich auf, ohne zu ermüden. Dazu trug neben dem lebendigen Erklärungsstil von Frau Angermaier auch dazu bei, dass sie ihre überaus sachkundige Führung mit allerlei Anekdoten würzte, z.B. wie Freising zu seinem Namen gekommen sein soll.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Museumsrestaurant ging es mit dem Besuch des Diözesanmuseums weiter, eines der größten kirchlichen Museen der Welt. Es widmet sich der Kunst und Kultur der christlichen Tradition in Bayern. Thematisch ist die Ausstellung vom Leben, Wirken und Leiden Jesu geprägt, aber immer auch mit Bezügen in die Gegenwart verbunden. Höhepunkte der Ausstellung waren für die Teilnehmer das byzantinische Lukasbild der Mutter Gottes und die Lichtinstallation von James Turell, mit der ein erlebnisreicher und sehr informativer, aber auch unterhaltsamer Ausflug zu Ende ging. Das Feedback der Teilnehmer war einhellig sehr positiv.