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Bürger Nachrichten Obing Pittenhart Kienberg
Ausgabe 24/2023
Vereine und Verbände
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Inklusion schützt Kinder

Erzieherteam des integrativen Kindergartens stellte den Mitgliedern des Trägervereins in der Jahresversammlung das Kinderschutzkonzept vor

Bei der Mitgliederversammlung der integrativen Einrichtung Kinderstadl in Liedering stellte das Erzieherteam der gut besuchten Veranstaltung das neu erstellte Schutzkonzept vor. Es beschreibt die Maßnahmen, um Kinder vor jeglicher Gewalt zu schützen. Bei der Erarbeitung des Konzepts stellte sich deutlich heraus, dass viele Bereiche, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern, durch Inklusion bereits geschützt sind. Die Behauptung, wie inklusive Arbeit im Kinderstadl zum Schutz beiträgt, konnte der Versammlung mit Bildern aus dem Kindergartenalltag erklärt werden. Die langjährige Heilpädagogin Gerti Maier und der Kindergartenleiter Jakob Gruber begründen die Aussage damit, dass sich das Schutzkonzept vor allem auf dem Erfahren und Anerkennen von Vielfalt stützt. Unterschiedliche Wege der Entwicklung und vielfältigen Formen der Kommunikation sind dabei vorgegeben.

Die Grundkompetenzen Kreativität, Selbstwirksamkeit, Selbstliebe, Nächstenliebe, Empathie und Toleranz können Kinder erfahren, entwickeln und weitergeben. Selbst nach Lösungen zu suchen, fördert die Kreativität, und Probleme werden dabei als weniger bedrohlich gefunden. Das Zutrauen und Vertrauen, Dinge zu tun, stärkt die Selbstwirksamkeit, und dabei sprachliche, körperliche oder emotionale Grenzen zu überwinden, fördert wiederum die Kreativität. Das geschminkte Gesicht voller Stolz zu zeigen, stärkt die Selbstliebe. Welche Freude kann es auslösen, wenn ich mit dem anderen mitfühlen kann, wenn der oder die tanzt oder Gitarre spielt. Ein wichtiger Aspekt ist die Rücksichtnahme zwischen Groß und Klein, den älteren und den jüngeren Kindern und zwischen Erwachsenen und ihren Schützlingen. Die Schwächen von Kindern werden nicht als Fehler bewertet, sondern sie werden akzeptiert und nach Lösungen gesucht. Niemand wird auf seine Schwächen reduziert, sondern es wird als Besonderheit gesehen, die die Gruppe auch bereichern kann. Mit der Erkenntnis, jeder ist gut so wie er ist, konnte den Zuhörern gezeigt werden, dass der Kinderstadl mit Humor und Liebe für alle einen schützenden Rahmen bieten kann. Vorsitzende Silke Richter berichtete von erfreulich stabilen Mitgliederzahlen, schilderte die Personalsituation und bedankte sich bei dem engagierten Erzieherteam. Der Kassenbericht von Susanne Hellauer zeigt zwar ein deutliches Defizit auf, das durch die Geschäftsleitung Christl Schmitz erklärt wurde. So erläuterte sie, dass das Zusammenspiel zwischen Personal, Kinderzahlen und Buchungszeiten bei einem eingruppigen Kindergarten teils schwierig zu kalkulieren ist. „Wir sind stolz, gute und toll ausgebildete Leute zu beschäftigen, nur so können die Kinder optimal betreut werden.“ so Schmitz. Des Weiteren wies sie darauf hin, dass auch im Kindergarten die Energiekrise und die Inflation in der Kasse zu spüren waren. Nach dem Revisionsbericht wurde durch Bürgermeister Huber die Entlastung durchgeführt. Der Antrag, die Mitgliedsbeiträge anzupassen, wurde von der Versammlung abgelehnt. Die Elternbeiträge sollen aber erhöht werden. Das soll moderat und zum nächstmöglichen Zeitpunkt geschehen. Wie sich die Vorstandschaft künftig zusammensetzen kann, wurde noch rege diskutiert. Erfreulich ist die Bereitschaft von einigen Mitgliedern, gerne Aufgaben übernehmen zu wollen. Da erst im kommenden Jahr gewählt wird, bleibt noch genügend Zeit, die Aufgabenbereiche neu einzuteilen.