Früher, etwa im 18./19. Jahrhundert sind um die Weihnachtszeit kleine Schauspielgruppen von Ortschaft zu Ortschaft gezogen und haben im Hausgang oder in der Stube des größten Hofes ihr Weihnachtsspiel aufgeführt. August Hartmann hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Bayrischen Wald solche ‚Christkindl-Kumedi‘ aufgezeichnet. Hans Bruckner hat aus diesen Texten das Pittenharter Christkindlspiel gemacht und die Musik, teilweise zu den alten Melodien – neu geschrieben und auf die jetzige Zeit zugerichtet.
Hans Bruckner, Leiter des Pittenharter Kirchenchors und Leiter des Christkindlspiels hat die Pfarrkirche St. Nikolaus als Bühne ausgesucht.
Das ganze Gotteshaus war Bühne für das Christkindlspiel. Bei der Herbergssuche wurden die großen Türen der beiden Seitenkapellen zu den Eingängen der zwei Wirtshäuser, hinter denen die Wirte, Werner Dotterweich und Klaus Pis, teils mit sehr schroffen und bestimmten Worten, Maria und Josef, abwiesen. Der rechte Seitenaltar wurde mit Fellen gepolstert, zum Lager der 3 Hirten, Alois und Rupert Englbrechtinger und Christoph Eder. Auf der erleuchteten Kanzel erschien der Engel, Michaela Linner verkündet singend die Botschaften.
Maria, dargestellt von Micha Linner und Ernst Oberlechner in der Rolle des Josefs zogen singend und sprechend durch die Geschichte der Herbergssuche bis hin zu der Huldigung der Drei Könige.
Ein kleines Schmunzeln ging beim Auftritt der Drei Könige durch die Besucherreihen.
Georg Hegerle, als dritter der Könige schwäbelte bei seinem Prolog Englbert Stöcklhuber, der Heilige aus Bayern und Ingrid Günther aus dem Morgenland
Nach gut einer Stunde wurden die Sänger, Musiker und die Darsteller mit langem Applaus der Besucher belohnt und alle waren sich einig – schee wars und die winterlich schwierige Anfahrt hat sich in jedem Fall gelohnt. Das Pittenharter Christkindlspiel 2023 wird sich nach den bekannten Aufführungen, um die Jahrhundertwende, bestimmt auch in die Geschichte einreihen.