Titel Logo
Bürger Nachrichten Obing Pittenhart Kienberg
Ausgabe 41/2023
Informationen aus dem Rathaus
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Bürgerversammlung Obing - Große Aufgaben stehen an:

Positive Bilanz auf der Obinger Bürgerversammlung

Wie in den vergangenen Jahren konnte Bürgermeister Sepp Huber (FW) auf der Bürgerversammlung 2023 wieder von einer gegenwärtig guten finanziellen Lage der Gemeinde Obing berichten. Fast 300000 Euro an Schulden konnten 2022 getilgt werden. Dadurch sank die Prokopfverschuldung von 526 Euro Ende 2021 auf 445 Euro. Die positive Finanzlage Obings sei vor allem auf Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen von 1,6 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 2,2 Millionen Euro und einer leichten Steigerung der Einnahmen aus dem Einkommenssteueranteil der Gemeinde auf über 2,7 Millionen Euro zurückzuführen, erläuterte Bürgermeister Sepp Huber.

Die Rücklagen konnten sogar um 3,2 Millionen Euro aufgestockt werden, so dass sich dort nun rund 7 Millionen Euro befinden, die für die kommenden Aufgaben zur Verfügung stehen. Da steht in den nächsten Jahren einiges an, denn jetzt wird von den Obingern die Umgestaltung ihrer Ortsmitte angegangen, also vor allem der früheren Ortsdurchfahrt der B304. Erst kürzlich wurde im Gemeinderat der erste konkretere Entwurf für das Gestaltungskonzept für den Straßenraum „Altenmarkter / Kienberger / Wasserburger Straße“ in Auswertung der Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung von den Planern vorgestellt (wir berichteten). Spätestens im November soll im Gemeinderat über den Rahmenplan entschieden werden, damit die konkrete Planung für die Einzelabschnitte erfolgen, mit den für die Förderung zuständigen Stellen bei der Regierung von Oberbayern und den ausführenden Unternehmen abgesprochen und etwa im Frühjahr mit Bauarbeiten begonnen werden kann.

Ausgaben 2022

Im Vermögenshaushalt 2022 bildeten neben der Rücklagenzuführung und den Kredittilgungen die größten Ausgaben-Einzelposten 1,16 Millionen für den Grunderwerb für das Gewerbegebiet „Mitterfeld“ und rund 150000 Euro für die straßenmäßige Erschließung sowie 77000 Euro für die Kanalisation des Erweiterungsbereichs zum Baugebiet „An der Schalkhamer Straße II“. Dem stehen allerdings Einnahmen von gut einer Million Euro aus Grundstücksverkäufen in diesem Baugebiet gegenüber. 278000 Euro wurden für den Ausbau der für den Tourismus und auch für Einheimische wichtigen Radbegleitinfrastruktur eingesetzt. Für den Erwerb einer Containeranlage für die Kindertagesstätte fielen Kosten von 113000 Euro, für die Ausstattung der Schule von gut 50000 Euro an.

Hochwasserschutz ausgebaut

Positive Nachrichten gab es zum Thema Hochwasserschutz. 2022 wurden als Ausgleich für die Verschlechterung des Abflusses am Seeauslauf durch den Bau der Ortsumgehungsstraße zwei zusätzliche Rohre bei der Straße nach Jepolding angebracht, durch die mehr Wasser auf einmal transportiert werden kann. Da inzwischen nach Neuberechnungen vom Straßenbauamt akzeptiert worden war, dass die Verschlechterung des Abflusses mit seinen Baumaßnahmen zusammenhängt, wurde ein Rohr aus den Mitteln des Amtes finanziert. Die Kosten von über 200000 Euro für das weitere Rohr zur Verstärkung der Schutzwirkung für die Seeanlieger übernahm die Gemeinde. Im Moment ist die Verrohrung allerdings mit Blechplatten verschlossen, da das Öffnen der Reduzierungsanlagen noch über ein entsprechendes Wasserrechtsverfahren zu regeln ist. Bürgermeister Sepp Huber (FW) versicherte jedoch, dass die Bleche jederzeit bei Notwendigkeit geöffnet werden könnten.

Auch der Problempunkt Kohlstatt wurde entschärft durch die Schaffung eines Walls auf der rechten Seite des Radlweges neben der Kreisstraße ortsauswärts von Obing Richtung Haiming, um das bei Starkregen vom höchsten Punkt in Haiming kommende Wasser abzuleiten, in Zusammenarbeit mit dem Wasserbeschaffungsverband Obing.

Zukunftsaufgaben: Ortsmitte und Breitbandausbau an vorderster Stelle

Neben den Umgestaltungsmaßnahmen und der ebenfalls anstehenden Erneuerung der Versorgungsleitungen aller Art im Bereich der alten B 304 sowie der Weiterentwicklung des Gewerbegebiets „Mitterfeld“ und des Wohnbaugebiets „nördlich Pfaffing“ steht in näherer Zukunft der weitere Ausbau der Breitbandversorgung des gesamten Obinger Gemeindegebietes auf der Tagesordnung. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat haben sich zum Ziel gesetzt, dass in vier bis fünf Jahren alle Haushalte in Obing mit Glasfaser versorgt sind. Für die Ausbaustufe drei wurde bereits ein Vertrag mit der Telekom geschlossen. Darin sind die Ortsteile enthalten, die Übertragungsraten von zum Teil unter 30 MB pro Sekunde in Down- und Upload zur Verfügung haben, auf jeden Fall aber nicht mehr als 100 MB. In einer vierten Ausbaustufe werden dann alle weiteren Ortsteile der Gemeinde Obing aufgerüstet, die bereits jetzt eine Übertragungsrate von mehr als 100 Mbit/Sekunde haben und ein entsprechendes Förderprogramm erst später zur Verfügung steht. Nach Abschluss all dieser Maßnahmen ist dann der gesamte Außenbereich mit Glasfaser erschlossen. Der Kostenanteil der Gemeinde beträgt nach Aussage von Bürgermeister Sepp Huber zehn bis 20 Prozent der getätigten Investitionen. Im Hauptort Obing selbst wird die Telekom die Umrüstung auf Glasfaser im Eigenausbau durchführen, die Planungen dazu beginnen Anfang 2024, die Ausführung der Maßnahme 2025.

Im Diskussionsteil der Bürgerversammlung wurden dann noch unterschiedliche Themen wie z.B. Breitbandausbau, Erhöhung der Gewerbesteuern, Reparatur von Fahrradwegen, die Flüchtlingssituation und ein mögliches Carsharing für Obing besprochen.