Bereits seit einigen Jahren laufen die Vorbereitungen und Gespräche zur Einführung eines Quartiersmanagements in der Verwaltungsgemeinschaft Obing und seinen 3 Mitgliedsgemeinden Kienberg, Obing und Pittenhart. Am Mittwoch, den 27.09.2023, wurde nun endlich im Rahmen einer kleinen Feierstunde der 100. Förderbescheid in Bayern an die Verwaltungsgemeinschaft übergeben. Bürgermeister und Vorsitzender der VG Josef Huber dankte in einer kurzen Ansprache den anwesenden Gästen vom Ministerium, Landratsamt, der Koordinationsstelle Wohnen im Alter, den Seniorenbeauftragten der Gemeinden – allen voran Gudrud Steinack –, den kirchlichen Vertretern und nicht zuletzt den Mitarbeitern der Verwaltung, die dieses Projekt unterstützt und vorangetrieben haben. Huber erinnerte daran, dass bereits jetzt über 30 Prozent der Bevölkerung in der VG 60 Jahre und älter seien. Deshalb stehe dieses Thema mit „ganz oben“ auf der Tagesordnung. Es gehe darum, eine Kommune für ältere Menschen möglichst lange lebenswert zu erhalten. Dies bestätigte auch der Amtschef des Sozialministeriums Dr. Markus Gruber in seinem Grußwort und dankte ebenfalls allen, die an diesem wichtigen Prozess beteiligt gewesen waren. Er erläutert die Wichtigkeit dieser Stelle und dass es bedeutend ist, die Gemeinschaft so zu gestalten, dass Ältere Menschen am sozialen Leben länger teilhaben können.
Gudrun Steinack, Seniorenbeauftragte der Gemeinde Obing, stellte ihre langjährige Arbeit kurz vor. Sie hatte zu Beginn ihrer Seniorenarbeit festgestellt, dass diese bereits ein fester Bestandteil der Frauengemeinschaft sei, jedoch ein Angebot für Demenzkranke noch fehle. Und so hatte sie das „Café Memory“ gegründet, das von Anfang an bestens angenommen wurde und auch immer viele Helfer fand. Nach Corona stellte sich die Situation zunehmend schwieriger dar, und so hat sie sich kürzlich zur Beendigung dieser Einrichtung entschlossen. Immer wieder hatte sie in den letzten Jahren auf das schon existierende „Quartiersmanagement“ hingewiesen und darauf gedrängt, diese Möglichkeit für Senioren auch in der VG aufzugreifen. So konnten nach vielen Gesprächen und Informationsaustausch auch die Gemeinderäte überzeugt werden. Zum Schluss stellte sie zufrieden und erfreut fest: „Obing hat’s jetzt!“
Seit Anfang September kümmert sich nun die Sozialpädagogin Susanne Butkewitz darum, für ältere Mitbürger eine Anlaufstelle zu schaffen, um Beratungen zu Wohnungsfragen anzubieten, ortsnahe Unterstützung und Pflege, kulturelle und gesellschaftliche Angebote zu organisieren. Bei ihrer kurzen Vorstellung erinnerte sie sich an ihre Ankunft in Obing und die Hilfsbereitschaft und herzliche Aufnahme der meist älteren Nachbarn. Dies habe sie gerne erwidert und so sei ein wunderbares Miteinander entstanden, von dem alle profitierten. Sie hoffe nun, dass sie im größeren Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft diese Solidarität anstoßen könne, damit ältere Menschen solange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben können. „Das wäre ein Gewinn für alle!“.
Das Sozialministerium unterstützt den Aufbau eines seniorengerechten Quartierskonzeptes im Rahmen der Richtlinie „Selbstbestimmtes Leben im Alter-SeLA“ mit 80.000 Euro verteilt auf 4 Jahre.