Seit einigen Wochen taucht ein neues Gesicht in den Reihen des Pastoralteams des Pfarrverbandes Obing auf.
Toni Stadelmann heißt dieser große Mann, der mit im Altarraum steht und mit dabei ist, wenn bei den Gottesdiensten zum Beispiel die Kommunion ausgeteilt wird. Wie der 51-jährige Traunreuter immer schmunzelnd sagt, „Toni und nicht Anton“, er ist tatsächlich auf Toni getauft.
Theaterspielen beim „Theaterchen O“ in Traunreut, wo er auch als erster Vorstand fungiert. Bei der Ü40 Blaskapelle ist er mit der Klarinette dabei. Außerdem gehört alles was in der Natur stattfindet (Skifahren, Bergsteigen, Wandern, Radeln und Schwimmen) zu seinen Hobbies.
Neben seinem Beruf als Werbetexter mit eigener Werbeagentur sucht Toni Stadelmann im Glauben seine Herausforderungen. Wie er sagt, hat er nach ganz persönlichen Erfahrungen und Situationen vor einigen Jahren festgestellt, dass er mehr vom Glauben wissen möchte.
Die steigenden Kirchenaustritte sind für ihn einerseits das Ergebnis berechtigter Kritik an einigen Strukturen und Vorgehensweisen der Kirche, andererseits auch eine Folge der einseitigen Berichterstattung in den Medien.
Selbst hat er in den letzten Jahren immer wieder erlebt, wie viele Menschen gerade in der Seelsorge und an der Basis unglaublich toll und bestärkt im Glauben arbeiten.
„Prüft alles und behaltet das Gute“ das Pauluswort aus dem ersten Tessalonicherbrief habe ihn beflügelt und inspiriert, näher hinzuschauen und mehr in die Tiefe zu gehen. So hat Stadelmann 2022, erstmal aus reiner Neugierde und ganz ohne Ziel, das Theologiestudium über „Theologie im Fernkurs“ in Würzburg begonnen. Dabei sind ihm sehr viele Menschen begegnet, die mit Schwung, Elan und Freude vorwärts gehen, um je nach ihren Möglichkeiten Gutes zu wirken. Der ganz persönliche Weg führte Stadelmann nicht über die Heimatpfarrei, sondern über die Klinikseelsorge und so hatte er im Krankenhaus Trostberg eine Glaubensheimat gefunden. Als Lektor und auch in der Krankenkommunion konnte er mitwirken.
„Irgendwann ist dem Herrgott dann scheinbar eingefallen, dass er noch a bisserl mehr mit ihm vorhat …“ und so habe er sich an die Berufungspastoral in München gewandt und nachgefragt, was man denn mit damals Ende 40 noch so machen könnte.
Als dann nach sehr guten Gesprächen das Wort „Diakon“ fiel, war er tatsächlich erstmal ein wenig vor den Kopf gestoßen.
„So ist er jetzt nach der Interessentenzeit in der so genannten Bewerberzeit. Das heißt, dass er 6 bis 8 Stunden in der Woche im Pfarrverband Obing, unter Anleitung von Diakon Wolfgang Mösmang all das lernen darf, was zum Aufgabenkreis eines Diakons gehört. In der Seelsorge, im Gottesdienst, in der Gemeindearbeit für insgesamt 18 Monate.“ erzählt Toni Stadelmann weiter.
Nach allem, was er bisher erlebt habe, sei er sehr dankbar, dass ihm für das Praktikum ein so offener und aktiver Pfarrverband zugewiesen wurde und freut sich, dass er bisher von allen Haupt- und Ehrenamtlichen sehr herzlich empfangen und aufgenommen worden ist und hofft, dass er im Laufe der nächsten Monate im Rahmen seiner Möglichkeiten dem Pfarrverband Obing und den Leuten einiges zurückgeben kann.