"Der Tod gehört zum Leben"
Das Sterben ist ein Tabuthema in unserer modernen Gesellschaft, doch in Obing wird es aktiv entstigmatisiert. Mit großem Erfolg fand am 21.11.2025 im Bürgertreff ein weiterer "Letzte Hilfe Kurs" statt, der interessierten Bürgerinnen und Bürgern das Rüstzeug für die Begleitung sterbender Menschen an die Hand gab.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Quartiersmanagement Obing Susanne Butkewitz in Kooperation mit dem Ambulanten Hospizdienst der Caritas Traunstein. Die Initiatoren möchten das Wissen über das Lebensende wieder in die Mitte der Gesellschaft tragen und Ängste im Umgang mit dem Tod abbauen.
Der Kurs richtete sich an alle, die sich in ihrem persönlichen Umfeld mit dem Sterben konfrontiert sehen könnten – sei es bei Angehörigen, Freunden oder Nachbarn. In einer offenen und warmherzigen Atmosphäre vermittelten die Referentinnen, erfahrene Fachkräfte aus der Hospizarbeit, wichtiges Grundwissen.
Im Fokus standen vier zentrale Themen: das normale Sterben als Teil des Lebens zu verstehen, mögliche Leiden zu erkennen und zu lindern, sowie die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und der Vorsorgeplanung.
Die Teilnehmer lernten einfache Handgriffe und praktische Tipps, wie sie sterbende Menschen in dieser letzten Lebensphase unterstützen und ihnen beistehen können. Es ging dabei nicht um medizinische Behandlung, sondern um menschliche Nähe, Trost und die Linderung von Unsicherheiten. Mit Anne Riemer (Palliativ Care Fachkraft vom Ambulanten Hospizdienst der Caritas in Traunstein) und Wallburga Schallinger (Krankenschwester und Hospizbegleiterin) hatte die Veranstalterin zwei Expertinnen gewonnen, die nicht nur Wissen vermittelten, sondern auch Geschichten erzählten, die zum Nachdenken anregten. So erläuterte Frau Schallinger den Teilnehmern, „dass man nicht stirbt, wenn man nicht mehr isst. Sondern, dass man nicht mehr isst, weil man stirbt.“ Der wieder ausgebuchte Kurs war mehr als eine Schulung. Er war eine Begegnung mit einem Thema, das uns alle betrifft und schenkte den Teilnehmern mehr Verständnis und weniger Angst.