Titel Logo
NordRies-Kurier
Ausgabe 10/2025
Gemeinde Auhausen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Vereinsnachrichten

Die Kapelle aus jenem kleinen, idyllisch gelegenen Dorf am nördlichen Riesrand präsentierte zahlreiche „Ohrwürmer“ bei ihrem Osterkonzert.

Sogar zusätzliche Stühle mussten in die prallgefüllte Mehrzweckhalle in Auhausen gebracht werden, als die Musikkapelle Dornstadt mit viel Herzblut anlässlich des 100. Geburtstags von Ernst Mosch die Bühne betrat

Nachdem sich Max Wucherer als neuer Vorsitzender der Musikkapelle Dornstadt vorgestellt und das zahlreich erschienene Publikum begrüßt hatte, gaben Marius und Daniel Seefried den Einsatz zu fünf Stücken, die die Jugendkapelle Lehmingen-Dornstadt an diesem Abend unter tosendem Applaus darbot. Bereits zu Beginn wurde so deutlich, dass die Nachwuchsarbeit in Dornstadt großgeschrieben wird. So war neben der Jugendkapelle auch eine kurze pop-rockige Darbietung der kurz vorher ins Leben gerufenen U20-Mannschaft mit allen Dornstädter Jungmusiker:innen unter 20 Jahren zu hören. Der wunderbare Marschliederpotpourri „Wo die Musik erklingt“ (Arr.: Bummerl/Watz/Ecker) leitete dann das Konzertprogramm der Stammkapelle unter Leitung von Harry Frick ein. Die Kapelle intonierte die Pianostellen gefühlvoll und bei den Forti gab man sich betont forsch und kraftvoll. Saubere Sechszehntelläufe in "Schöne Pragerin“ (Arr.: Bummerl) wurden ebenso problemlos geblasen wie die haarigen Sechzehntel-Triolen und die dreistimmigen Trompetensignale im Grandioso bei „Salve Imperator“ (Arr.: Mestrini). Auch bei vertrauten Stücken wie „Wir sind Kinder von der Eger“ (Arr.: Weinkopf) oder „Kannst du Knödel kochen“ (Arr.: Bummerl) bewies die Kapelle, dass sie deren Charme und Lebendigkeit bewahren können. Die Klarinetten pfiffen in den höchsten Tönen, die Trompeten zeichneten heitere Figuren, das Schlagzeug kam nicht mehr zur Ruhe und die engelsgleichen Stimmen von Günther Harich und Fritz Lotter trugen weiter dazu bei, diese Stücke auf eine besonders eindrucksvolle und stimmungsvolle Weise zu umrahmen. Hervorzuheben ist auch die starke Besetzung der Flügelhörner und Tenorhörner, die den charakteristisch weichen Klang eines großen Blasorchesters prägen. Man könnte fast meinen, dass sich die Dornstädter bei ihrer Instrumentenwahl an Moschs traditioneller Besetzungsform orientiert haben. Besonders auffällig war zudem die „Späte Liebe“ (Arr.: Bummerl), eines der wenigen Stücke mit Melodie in den Posaunen. Das gesamte Posaunenregister wurde hier von Musikerinnen gespielt, darunter sowohl die jüngste als auch die älteste Musikerin der Kapelle. Die Posaunen meisterten ihre Aufgaben von butterweich bis spritzig und kraftvoll – eine beeindruckende Bandbreite. Der zweite Teil des Konzerts bot neben dem Solo von Walter Schachner in „Gentleman“ (Arr.: Hoffmann) mit dem Walzer „Im schönen Prag“ eine besondere Delikatesse, die eine ganz andere Seite von Ernst Mosch präsentierte. Das Arrangement von Frank Pleyer vereinte jazzige Akkorde mit den durch Dämpfer gesteuerten Tönen in den Trompeten sowie den Glissandi im Holzbläserbereich zu faszinierenden harmonischen Wendungen. Besonders dieser Walzer zeigte, wie spannend und abwechslungsreich die Musik Ernst Moschs ist. Auch bei den nachfolgenden Stücken bewies Harry Frick, dass er seine „Truppe“ bestens im Griff hat und seine Leidenschaft gerade für diese Art von Musik sehr gut zum Ausdruck bringen kann. Die Musiker reagierten sensibel auf sein Dirigat, spielten rhythmisch präzise und setzten Tempo- und Lautstärkewechsel sicher um. Dieses feine Zusammenspiel der Kapelle verdeutlichte spürbar die enge Verbundenheit und den guten Zusammenhalt der Dornstädter. Bei jeder Note war hörbar, dass die Dornstädter Musikanten bereits ein ganzes Musikerleben lang im Sinne dieses Zitats von Ernst Mosch leben: „Musik ist das Schönste auf der Welt, und Musikant zu sein ist Gottes Segen.“