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NordRies-Kurier
Ausgabe 17/2024
Gemeinde Auhausen
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Sonstige Mitteilungen

Träume und Visionen prägen das aktuelle Konzertprogramm der Auhausener Konzertorganisation „Musica Ahuse“. Nach „Unio Mystica - die Visionen der Hildegard von Bingen“ und „A Dreaming Lover - Geheime Wünsche eines Mönchs“ kam zum vorletzten Abend des Zyklus das Ensemble „Capella de la Torre“ mit dem etwas enigmatischen Motto „Wir sind ein Traum der Zeiten“.

„Capella de la Torre“, hatte eine Programmfolge von weltlichen und geistlichen Werken aus der „Wendezeit“ von der Renaissance zum Barock zusammengestellt. Deutsche, lateinische, alt-französische und -italienische Titel und Texte, musikalisch ausgedeutet von Michael Prätorius (1571 - 1621), Adam Krieger (1634 - 1666), Josquin Desprez (1450 /1455 - 1521) /, Johan Crüger (1598.- 1662), Constantin Christian Dedekind (1628 - 1715), Claudin de Sermisy (1490 - 1562) und Johann Hermann Schein (1586 - 1630) spannten einen Bogen von „Bransle de la Torche“ bis zu der Gavotte „Vostre esprit recréatif“. Beides sind Tanzsätze von Michael Prätorius; die Gavotte folgte auf das geistliche Stück „Jubilate Deo“und stand am Ende des ausgedruckten Programms.

In der Kombination von frommer und ausgelassener Stimmung dokumentierte die Capella zusammen mit dem Gesangssolisten die Breite der kompositorischen Aktivitäten des an der Schwelle von Spätrenaissance (Bransle) und Frühbarock (Gavotte) aktiven Musikpraktikers und -wissenschaftlers Michael Prätorius. Eine ähnliche Kombination ergab sich gegen Ende der ersten Hälfte des ausgiebigen Programms bei den Werken „Pavane d’Espaigne“ und „Benedicamus Domino“ - nicht zufällig vom gleichen Autor.

Zwischen den beiden Sphären bot das Ensemble einen Kosmos von geistlichen, vorreformatorischen Gesängen (Desprez: „Tu solus qui facis mirabilia“ - der du allein Wunder tust“) und „biederer“ lutherischer Choralmusik (Crüger: „Lobet den Herren, alle die ihn ehren“), von Liebeslyrik, Abschieds-und Weltschmerz („Di lassar tu divo aspetto“, „Tant que vivray“ von Claudin de Sermisy). trat in sechsköpfiger Besetzung an.

Das Niveau hervorzuheben, auf dem „Capella de la torre“ musiziert, hieße Eulen nach Athen zu tragen. In der Renaissance-Zeit, bis ins Barock hinein, waren die Instrumentationen nicht immer vom Komponisten vorgegeben; man spielte in der Besetzung, wie sie jeweils zur Verfügung stand. Ein vierstimmiger Chorsatz konnte ohne weiteres als Sologesang mit Instrumentalbegleitung aufgeführt werden - eine Praxis, die hier exemplarisch verwirklicht wurde.

Die Traumserie endet übrigens am Samstag, 31. August 2024, wenn Marco Ambrosini: (Nyckelharpa) und Eva-Maria Rusche (Orgel) unter dem Titel „ALFEDANS (Elfentanz)ʺ Werke von und um Edvard Grieg zu Gehör bringen.