am Beispiel „Komplettsanierung eines alten Bauernhauses“
Fast jedes Wochenende sind Monja Albert und Jens Stühler auf ihrer Baustelle zu finden. Sie befindet sich in Eckartshausen direkt neben der Kirche. Seit gut drei Jahren arbeiten sie an ihrem gemeinsamen Wohntraum. Derzeit sind die Innenräume schon „erkennbar“, die neuen Fenster bringen Licht hinein und lassen die Räume hell und freundlich wirken. Durchgängig wird Lehmputz an den Wänden aufgetragen, so auch an diesem Wochenende. Dieser ist nicht nur für das Raumklima gut, das Material bringt auch den Vorteil mit sich unterschiedliche Wandstärken ausgleichen zu können. Daher eignet es sich hervorragend für die Altbausanierung.
Ansteigende Höhen und unterschiedliche Wandstärken
Auch der Boden wies zu Beginn ein großes Gefälle auf. Elektrik und Kanalisation waren gänzlich veraltet. Die jungen Eigentümer starteten mit einer Komplettentkernung. Zunächst wurde tonnenweise Bodenmaterial herausrausgenommen, um mehr Raumhöhe zu gewinnen. Ein neuer Bodenaufbau sollte her, in Ergänzung eine Boden- und Wandheizung. Viele der alten Fundamente waren nicht mehr tragfähig, auch sie mussten gewissenhaft ausgebessert werden. Die alten Holzbalken wurden durchgeprüft, einige bleiben zukünftig auf Sicht und geben den Räumen einen besonderen Charm. Zahlreiche Wände wurden herausgenommen. Aus vielen kleinen Kammern entstand so zum Beispiel eine neue Wohnküche. Von dort aus geht es durch „altes“ auf Sicht gelassenes Mauerwerk in den neu angebauten Kubus hinein. Hier wird ein gemütliches Wohnzimmer entstehen, darüber eine Dachterrasse, „um die Abendsonne länger genießen zu können“ freut sich Monja Albert. Vor ihrem inneren Auge gärtnert sie auf der Dachterrasse schon in neuen Hochbeeten. So eine Vorfreude muss sein, denn der Umbau zehrt gewaltig an den Kräften. Urlaub und Freizeit werden größtenteils in die Baustelle investiert. „Man muss es mögen, ein Stück weit muss es auch Hobby sein“, meint Jens Stühler zu seiner Motivation. Ihm fiel die Entscheidung zum Umbau leicht, denn sein Wohntraum war schon immer ein Haus mit „Flair“ und das kann nur ein Altbau bieten. Er selbst wuchs in einem Fachwerkbau auf. Ihm gefällt die Kombination aus „alt und neu“ besonders gut. Durch die tatkräftige Unterstützung seines bauerfahrenen Vaters traute er sich schließlich zusammen mit seiner Partnerin an das Projekt heran.
Förderungen ergänzen die Eigenleistung
Der Markt Werneck unterstützte mit dem Kommunalen Förderprogramm, das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) mit der Werntaldorf-Förderung. Die Antragstellungen verliefen unkompliziert, einzig die Angebotseinholung gestaltet sich schwierig, erzählt Jens Stühler. Denn bei einigem lässt sich erst in der Bauphase erkennen, was eigentlich gemacht werden muss, auch entstehen neue Idee, wie man es angehen könnte. Hinzu kommt die Eigenleistung. Das aus dem alten Anwesen etwas sehr Schönes und Individuelles entsteht ist schon jetzt sichtbar, auch wenn es noch viel zu tun gibt. Für Ende 2025 ist der Einzug geplant.
Informationen zur Werntaldorf-Förderung
Denken Sie auch, dass Sie etwas sanieren könnten? Wenn ihr Anwesen, ihr Hoftor oder ihre Mauer bei uns registriert ist, haben Sie Anspruch auf die Förderung. Wie hoch wird gefördert? 20-35% der Sanierungskosten für kartierte, regionaltypische Bausubstanz innerhalb der zehn ILE-Gemeinden, die nicht in einer Dorferneuerungs- oder Städtebauförderungsmaßnahme sind. 80-85% der Kosten für eine Bestandsuntersuchung für unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Bei Fragen informiert das ILE-Büro im Rathaus in Euerbach unter Tel. 09726- 91 55 27 (vormittags 9-13 Uhr, außer Freitag). Eine einzigartige Wohnatmosphäre entsteht durch die Kombination von altem Mauerwerk und Moderne. Hier werden Fachwerkbalken auf Sicht gelassen und als Raumteiler genutzt. Neue große Fenster bringen Licht in die neuen Räume. Bestehende Fensterbänke werden durch neue ergänzt.