23. Juli 2023, 7. Sonntag nach Trinitatis
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Der Brief des Paulus an die Epheser 2,19)
30. Juli 2023, 8. Sonntag nach Trinitatis
Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Der Brief des Paulus an die Epheser 5,8b.9)
Liebe Schwestern und Brüder,
wer sind wir (als) Christen? Sicher, jede und jeder ist eine eigene Persönlichkeit. Jeder und jede hat eigene Interessen und Probleme, hat eine eigene Biografie mit Höhen und Tiefen. Trotzdem bleibt die Frage, was haben wir als Christen/Christinnen gemeinsam, so dass man uns als Christ/Christin erkennen und ansprechen kann.
Die Wochensprüche für den 7. und 8. Sonntag nach Trinitatis nennen zwei Merkmale unseres Christseins. Wir sind nicht Gäste und Fremdlinge. Natürlich sind wir in unterschiedlichen Situationen Gäste und Fremdlinge, im Urlaub zum Beispiel, oder wenn wir als Anhänger/Anhängerin der Gastmannschaft zu einem Fußballspiel fahren. Es kann passieren, dass man als Fan der Gastmann riskiert, beschimpft zu werden oder gar Prügel zu beziehen. Ganz so schlimm meint es der Verfasser des Epheserbriefes nicht. Aber er kennt das Stadtrecht seiner Zeit. Menschen vom Land oder aus anderen Städten waren zwar geduldet, aber sie hatten weniger Rechte als die Bürger der Stadt. Wenn es Probleme wirtschaftlicher, sozialer oder politischer Art gab, wurden sie aus der Stadt vertrieben. Der Verfasser des Epheserbriefes meint nun nicht Gäste und Fremdling in irgendeiner Stadt oder irgendeinem Volk, sondern im Volk Gottes, im Volk Israel. Der Gott, der Vater Jesu Christi, dem die Christen und Christinnen ihr Leben anvertrauen, ist der Gott Israels. Israel ist sein Volk. Diejenigen, an die der Epheserbrief geschrieben ist, gehören in ihrer Mehrzahl anderen Völkern an, hatten vorher eine andere Religion. Wenn sie jetzt ihr Leben dem Vater Jesu Christi anvertrauen, dann hat das zur Voraussetzung, dass sie auch zum Volk Gottes gehören. Das ist wichtig, weil alles, was wir von Gott durch Jesus Christus bekommen, dem Volk Israel zugesichert ist. Anders gesagt: Im Alten Testament lernen wir den Gott kennen, der uns in Jesus Christus begegnet. Das hat auch Konsequenzen für unser Verhältnis zum Volk Israel.
Als Christen/Christinnen sind wir durch Jesus Christus in der Volk Gottes aufgenommen, dass einen Ursprung in Abraham hat. Das ist die erste Antwort auf die Frage, wer wir als Christen /Christinnen sind.
Die zweite Antwort ist: Wir sind Kinder des Lichts. Nicht der Finsternis. Kinder heißt hier, unser Leben ist vom Licht bestimmt, nicht von der Finsternis. Licht ist da, wo Gott in Jesus Christus erkannt und geglaubt wird, Finsternis herrscht da, wo dieser Gott abgelehnt wird oder unbekannt ist. Das Leben eines Menschen, der/die in der Weise zu Gott gehört, ist geprägt und bestimmt von Eigenschaften und Verhaltensweisen, die auf Gott selbst verweisen: Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Wahrheit meint im biblischen Sinn oft Treue. Gott ist wahr, er ist treu, weil er zu seinem Wort steht. Was er seinem Volk Israel versprochen/verheißen hat, das wird er auch ausführen, egal welche Widerstände ihm dieses Volk auch in den Weg legt. Als Kinder des Lichts leben wir die Treue Gottes anderen Menschen gegenüber. Wir lieben unseren Nächsten/unsere Nächste, auch wenn er/sie sich uns gegenüber gleichgültig oder feindlich benimmt. Gerechtigkeit in der Bibel meint, dass jeder Mensch das bekommt, was er zum Leben braucht. Gott ist gerecht, wenn er uns in die Lage versetzt, mit ihm in ungetrübter Gemeinschaft zu leben. Gerade wenn Menschen das Zusammenleben mit Gott zerstören, die Beziehung zu ihm verletzen, setzt Gott alles daran, seinen Sohn daran, die Gemeinschaft wieder zu heilen. Wenn wir Gerechtigkeit üben, meint das, dass wir unser Verhalten einem/einer anderen gegenüber nicht von dem Verhalten des anderen/der anderen abhängig machen. Ein gerechtes Verhalten orientiert sich an dem, was der andere/die andere zum Leben braucht. Güte hat in der Sprache der Bibel wie im Deutschen mit gut(sein) zu tun. Gott ist uns gut, nicht weil wir alles richtig machen und so liebenswert sind, sondern weil er uns als Menschen zugewandt ist, nicht ohne Gemeinschaft mit uns sein will. Wie Gott uns zugewandt ist, so sollen wir, als Kinder des Lichts, auch den anderen Menschen zugewandt sein, auf das bedacht sein, was für sie gut ist.
Wir feiern Gottesdienste:
in der Jubilate-Kirche in Nordhalben-Grund:
Sonntag, 23. Juli, 9:30 Uhr, Festgottesdienst zur Jubelkonfirmation mit Heiligem Abendmahl,
Sonntag, 30. Juli, 9:00 Uhr.
in der St. Johanniskirche in Steinwiesen:
Sonntag, 30. Juli, 10:30 Uhr.
Tag der Begegnung
am Sonntag, 6. August
Nordhalben Village/Schulhof der Grundschule, Kronacher Straße 9
Programm:
| 10:00 Uhr | Gottesdienst im Schulhof mit dem Posaunenchor Heinersberg |
| 11:00 Uhr | Frühschoppen und Kirchenkaffee |
| 12:00 Uhr | Mittagessen |
| 14:00 Uhr | Kaffee und Kuchen |
| 14:00 Uhr | Chorauftritt der „GemeinsangKeit“ |
| 15:00 Uhr | Blaskapelle Nordhalben |
Für die Kinder:
Hüpfburg, Spielgeräte, Basteln von Namens-Schlüsselanhänger, Bibelquiz
Wer gerne einen Kuchen backt, sage bitte bei Melanie Hader Bescheid (melaniehader@online.de). Für den Auf- und Abbau sowie für Unterstützung beim Fest selbst suchen wir noch „helfende Hände“. Wer bereit ist mitzumachen sage bitte bei mir oder bei Albert Färber Bescheid. Hans-Peter Göll
Pfarramt im Nordhalben Village, Kronacher Straße 9, 96365 Nordhalben, Tel. 09267 9145311 (Mi. 9:00 bis 12:00 Uhr),
Pfarrer Dr. Hans-Peter Göll, Tel. 09265 271.
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