20. August 2023, 11. Sonntag nach Trinitatis
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
(Der erste Brief des Petrus 5,5b)
27. August 2023, 12. Sonntag nach Trinitatis
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Der Prophet Jesaja 42,3a)
Liebe Schwestern und Brüder,
ist die Kirche von der großen Organisation bis zur einzelnen Kirchengemeinde Vorbild oder Kontrast zum üblichen Zusammenleben von Menschen, zu den gängigen Wertungen und Urteilen über Menschen? Und: Wird sie ihrem Auftrag gerecht?
Diese Fragen stellen sich mir, wenn ich die Wochensprüche für den 11. und 12. Sonntag nach Trinitatis bedenke. Hervorgehoben und in den Blick gerückt werden die Menschen, die nicht oben stehen, die sonst nicht beachtet werden, deren Ansehen gering ist, die Probleme mit dem Leben haben: Demütige, Menschen, die „geknickt“ sind, deren Lebenslicht zu verlöschen droht.
Natürlich braucht die Kirche diejenigen, die gut ausgebildet und leistungsstark sind, die Verantwortung übernehmen und anpacken. Und es ist ja nicht gesagt, dass die eine nur stark und der andere nur schwach ist. Für viele Menschen gilt beides, sie haben Stärken und Schwächen, in einer Hinsicht brauchen sie Unterstützung, in einer anderen Hinsicht helfen und unterstützen sie selbst.
Für Gott, das sagen die beiden Wochensprüche und das gesamt Zeugnis der Bibel, steht die Bedürftigkeit des Menschen an erster Stelle. Ihr gilt seine besondere Aufmerksamkeit. Nicht die Sünde, wie oft gesagt wird, steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit Gottes, sondern die Bedürftigkeit von Menschen. Die Sünde ist nur ein Ausdruck der Bedürftigkeit von Menschen.
Den Menschen mit Handicap wendet sich Gott in besonderer Weise zu. Das heißt aber nicht, dass die starke Seite von Menschen oder starke Menschen nicht das Interesse Gottes finden. Sie, die starke Seite und die starken Menschen, nimmt Gott in den Dienst, um den Demütigen, den Geknickten und Verlöschenden Lebensfreude und Lebenschancen zu erhalten oder zurückzugeben.
Da stellt sich nun die Frage, wie die Starken oder diejenigen, die für stark gehalten werden, ihre Stellung in der Kirche sehen. Nehmen sie sie als selbstverständlich hin, leiten sie aus ihren Fähigkeiten Ansprüche, gar Machtansprüche ab oder sehen sie sich als Auftragnehmer Gottes zugunsten anderer Menschen.
Im ersten Fall kann die kirchliche Gemeinschaft Kontrast und damit auch Vorbild für das sonstige Zusammenleben von Menschen sein. Im zweiten Fall ist die Kirche nicht von anderen menschlichen Gemeinschaften zu unterscheiden und verfehlt ihren Auftrag. Christen und Christinnen hören diese Fragen als Mahnung, dafür zu beten, dass sie den Auftrag Gottes hören und sich in seinen Dienst stellen. Ansprüche lassen sich aus einem solchen Gehorsam nicht ableiten.
Wir feiern Gottesdienste:
in der Jubilate-Kirche in Nordhalben-Grund:
Sonntag, 20. August, 9:00 Uhr,
Sonntag, 27. August, 9:00 Uhr, mit Heiligem Abendmahl.
in der St. Johanniskirche in Steinwiesen:
Sonntag, 27. August, 10:30 Uhr, mit Heiligem Abendmahl.
Urlaubsvertretung für Pfarrer Dr. Göll in dringenden Angelegenheiten:
übernimmt vom:
14. bis 20. August Pfarrer Martin Fleischmann (über Pfarramt Kronach, Tel. 09261 3591);
21. August bis 3. September Pfarrer Matthias Rückert, Pfarramt Seibelsdorf. Tel. 09223 1472.
Tag der Begegnung
Die Wettervorhersagen haben uns schon mindestens zwei Wochen vor dem Fest bangen lassen. Lange sah es danach aus, als würde am 6. August der absolute Tiefpunkt erreicht, was das Wetter für ein Fest im Freien betrifft. Zum Glück setzte der Dauerregen dann am 6. August erst nachmittags ein.
So wurde der tolle Einsatz der vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden doch belohnt. Der Besuch war phänomenal, die Stimmung ausgelassen. Essen und Trinken waren hervorragend vorbereitet – und wurden bestens genutzt. Hervorheben möchte ich, dass viele Kuchenbäcker und Kuchenbäckerinnen Backwerke mitgebracht hatten. An der Kuchentheke und an der Kaffeeausgabe hatten die Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun. Bratwürste mussten nachgeholt werden.
Für Kinder und Jugendliche gab es zahlreiche Angebote. So hatten auch sie viel Spaß und konnten ihre Geschicklichkeit oder ihr Wissen erproben.
Der Posaunenchor Heinersberg, die GemeinsangKeit und die Blaskapelle Nordhalben unterhielten die Besucherinnen und Besucher den Tag über mit vielfältigsten musikalischen Darbietungen. Zur Erinnerung an den Tag erhielten alle ein Lesezeichen mit dem Vers aus dem Jesajabuch: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
Wenn viel los ist, muss auch immer wieder etwas verbessert, nachgeliefert und am Aufbau oder der Organisation korrigiert werden. Den Überblick dafür hatte Albert Färber. Er war der treibende Motor bei der Planung und Vorbereitung. Er hat seine vielfältigen Kontakte genutzt, um das nötige Equipment zu organisieren und viele Mitarbeitende gewonnen. Unterstützt vom Kirchenvorstand hat er langfristig die nötigen Vorbereitungen getroffen, den Aufbau durchgeplant und durchgeführt und auch dafür gesorgt, dass der Schulhof wieder geräumt und alles zurückgebracht wurde.
Ihm und allen Mitarbeitenden sage ich meinen herzlichen Dank. Der Erfolg verdankt sich, neben dem noch erträglichen Wetter, dem Mitdenken und Mitanpacken Vieler. Zu erwähnen ist noch, dass die Schulleiterin Silke Wachter, die Verantwortlichen des Marktes Nordhalben und die Geschäftsführerin des „Nordhalben Village“ uns die Nutzung der Gebäude und des Schulhofes gerne erlaubt haben. Sehr gefreut haben wir uns, dass die katholische Gemeinde uns auf vielerlei Weise unterstützt hat.
Pfarramt im Nordhalben Village, Kronacher Straße 9, 96365 Nordhalben,
Tel. 09267 9145311 (Mi. 9:00 bis 12:00 Uhr),
Pfarrer Dr. Hans-Peter Göll, Tel. 09265 271.
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