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Mitteilungsblatt Markt Nordhalben
Ausgabe 25/2023
Aus dem Rathaus
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Biodiversität: Bäume pflanzen – für uns und für die Artenvielfalt!

Bäume sind wichtige Elemente in unserer Kulturlandschaft. Sie dienen als Sauerstoffquellen, während sie gleichzeitig Kohlenstoffdioxid aus der Luft binden. Außerdem filtern sie Schadstoffe und dämpfen Lärm. Insbesondere große Bäume verbessern das Mikroklima, indem sie ihre Umgebung aktiv durch Verdunstung und passiv durch das Spenden von Schatten kühlen.

Zudem erfüllen vor allem ältere Bäume viele wichtige ökologische Funktionen. Durch Baumhöhlen werden einer Vielzahl an Tieren Lebensraum und Nahrung bereitgestellt. Auch die Blüten und Früchte der Bäume dienen als wichtige Nahrungsquelle für viele Tierarten. Daher haben wir am Regberger Weg eine Allee aus heimischen Laubgehölzen gepflanzt. Die weißen Blüten der Elsbeeren und Mehlbeeren sind beispielsweise Nahrungsquellen für bis zu 37 Wildbienenarten. Und auch der Spitzahorn ist eine wichtige Insektenpflanze, der Nahrung für ca. 25 verschieden Raupenarten bereitstellt. Macht mit und pflanzt Bäume für das Klima, für die Artenvielfalt und für uns!

Warum kommen die Fichten dann weg?

Innerhalb verschiedener Vorhaben werden derzeit Fichten auf der Flur entnommen. Unter anderem auch im Rahmen des Biodiversitätsprojekts Nordhalben. Die Nordhalbener Flur stellt mit ihren vielen extensiv bewirtschafteten Wiesen- und wertvollen Brachflächen einen wichtigen Lebensraum für viele bedrohte Tierarten dar. Dazu gehören beispielsweise auch bodenbrütende Vogelarten, wie die Feldlerche, die großflächig baumfreie Bereiche benötigen. Dabei besteht selbstverständlich ein Unterschied zwischen einem dichten 100 m langem Fichtenriegel sowie Fichten inmitten der Flur im Vergleich zu einer Allee als Wegbegleitung, in der alle 20 m ein Laubbaum gepflanzt wird. Insgesamt ist die Beeinträchtigung durch Sträucher oder vereinzelte Laubbäume deutlich geringer verglichen mit der vermehrt und stark aufkommenden Fichte. Das perfekte Beispiel aus unserer Region stellt dabei die Teuschnitz Aue dar. Hier wurden bereits in den 90ern viele Fichtenriegel entnommen, um den Lebensraum für die Bodenbrüter zu verbessern. Heute gilt die Aue als eines der letzten größeren Hotspotgebiete im Landkreis, in dem z.B. das Braunkehlchen noch immer brütet. Wir möchten an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass keineswegs alle Fichten entfernt werden. Bei Interessen beantworten wir die Gründe für die jeweiligen Maßnahmen gerne detaillierter. Anfragen dazu gern an lotte.krueger@lbv.de.

Lotte Krüger
Projektleiterin Biodiversität