"Für Daheimgebliebene und Gäste, Einheimische und Neigschmeggde" war die Veranstaltungsreihe von den Eberner Vereinen mit dem Quartiermanagement konzipiert. "Damit was los ist in der Altstadt zwischen Weihnachten und Neujahr", wie Bürgermeister Jürgen Hennemann sagte. Und das ist aufgegangen bei allen Angeboten, von der Eröffnung der Ausstellung "Burgen" im Rathaus, über die nächtliche Stadtführung, Bildervortrag "Ebern in historischen Ansichten" und Orgelkonzert, wie Glühweinstand, trafen sich zwischen 20 und 50 Besucher.
Die Lichtspiele der besonderen Art, die am Grauturm in Ebern zu sehen waren, brachten den Teilnehmerrekord: Über 100 Bürger schauten sich das Spektakel an. Zu sehen waren sagenhafte Figuren, die über die Mauern der Altstadt tanzten. Es war ein optischer Genuss allererster Güte: Ein Gargoyle hatte sich unter Führung des Lichtkünstlers Norbert Wirner von Eyrichshof nach Ebern gebeamt und führte seine geheimnisvollen Tänze auf den Mauern des Grauturms und im Gewölbe des Gänseturms auf.
Das französische Wort "gargouille" ist mit dem deutschen "Gurgeln" verwandt, die Engländer haben daraus "gargoyle" gemacht. Gemeint sind Wasserablaufrinnen, seit der Antike bekannt und verwendet, um Regenwasser daran zu hindern, in das Mauerwerk eines Gebäudes einzudringen. Besonders an Kirchen, den großen französischen Kathedralen, zu finden, haben sie oft furchteinflößende Fratzen, die Geistern und Dämonen einen Spiegel vorhalten und sie so vertreiben sollen.
Eine perfekte Inspiration für Norbert Wirner, der diese Figur auch gerne in seinen Lichtspektakeln in der Winterszeit in Eyrichshof verwendet und doch noch einige Stunden darauf verwenden musste, um seine digitalen Freunde auf die Geometrie des Grauturms anzupassen. Die ganze kleine Show lief als Versuch, deswegen auch die Kürze der Darbietung, die man bei einem guten Schluck Glühwein vom Stand des Bürgervereins durchaus auch mehrfach genießen konnte.
Text: Rudolf Hein / Jürgen Hennemann