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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 11/2023
Stadt Ebern
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Ebern zur familienfreundlichsten Gemeinde ausgezeichnet

Im Rahmen des Jugendhilfeausschusses des Landkreises wurden die "Siegergemeinden 2023" bekannt gegeben. Die Stadt Ebern, hat bei den Gemeinden über 3000 Einwohnern gewonnen. Zugrunde lag der Auswertung ein einheitlicher Fragebogen mit 62 Fragen in acht verschiedenen Kategorien rund um das soziale, sportliche und kulturelle Angebot sowie die Wohn- oder Betreuungssituation vor Ort. Ebern konnte in allen Bereichen punkten. Das Jugendamt übernimmt beim Wettbewerb die organisatorische Federführung; eine Jury, bestehend aus einem Stellvertreter des Landrats, dem Vorsitzenden des Kreisjugendrings, einem Vertreter des Kreisjugendamtes, vier Kreisrätinnen und Kreisräten sowie einer Kita- und einer Schulleitung trifft schließlich die Entscheidung. Die Stadträtinnen Ulrike Zettelmeier und Isabell Zimmer nahmen als Mitglieder des Jugendhilfeausschusses die Auszeichnung für die an diesem Tag verhinderten Bürgermeister entgegen.

"Wir freuen uns über die Auszeichnung, da wir in den letzten Jahren viel für Familienfreundlichkeit und Ebern zur Sozialen Stadt weiterzuentwickeln, getan haben", sagt Bürgermeister Jürgen Hennemann zum Gewinn des Wettbewerbs.

So wurde eine integrativer und inklusiver Kita gebaut, die die Rummelsberger Diakonie betreiben und ein Vorzeigeprojekt geworden ist. "Wir sind stolz darauf, dass allen Familien in Ebern, für alle Kinder ab dem 1. Lebensjahr einen Betreuungsplatz anbieten können." Dazu trägt auch die eingerichtete Waldkindergartengruppe bei. Die Mittagsbetreuung für Grundschüler wurde ausgebaut und mit der Ferienbetreuung der VG über die AWO steht diese auch während der Ferien zur Verfügung. Die Spielplätze und Skatebahn wurde erweitert und ein Generationenspielplatz erstellt.

"Für uns war von vorne herein klar, dass wir in dem Wettbewerb gut anschneiden müssen", war sich der Bürgermeister sicher. Immerhin hatten er und sein Team nicht nur den umfangreichen Fragenkatalog akribisch ausgefüllt, sondern sich auch noch bei den "offenen Fragen" (also dort, wo obendrein noch aus freien Stücken ergänzt werden durfte) mächtig ins Zeug gelegt. "Wir haben mal alles aufgelistet, was wir haben", sagt der Bürgermeister: "Für mich war klar, dass wir hier sehr gut liegen." Umso mehr freue er sich, dass es eingetreten sei. "Danke allen, die bei der Bewerbung mitgearbeitet haben und vor allem an alle, die sich um die Angebote kümmern."

"Familienfreundlichkeit ist und bleibt für jede Kommune ein zentrales Thema und soll allen Lebensphasen gerecht werden. Sie ist ein zentraler Standortfaktor, besonders für die Ansiedlung von jungen Familien und gewinnt noch an Bedeutung in der sich wandelnden Arbeitsmarktsituation", so Hennemann.

Eine kurze Aufreihung gibt dem Stadtoberhaupt schon auf den ersten Blick recht: Kindertageseinrichtungen, darunter Waldkindergarten und inklusive Betreuung, 27 Spielplätze mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten im gesamten Stadtgebiet, dazu zehn Bolzplätze, zwei Hartplätze für Hand- und Basketball, Tennisplätze, ein DFB-Minispielfeld mit Kunstrasen - das soll der Stadt erst einmal jemand nachmachen. Ebern hat das gut ausgestattete Freibad am Losberg und auch noch ein Hallenbad mit separatem Kinderbecken, einen Trimm-Dich-Pfad, Laufstrecken, Slacklines und Boule-Bahnen. Dazu kommt eine Skatebahn mit verschiedensten Rampen und Halfpipe.

Familienfreundlich, das bedeutet nicht nur, Kindern und Jugendlichen etwas zu bieten. Dazu gehören auch Bemühungen um mehr Lebensqualität für "die Großen", ob mit den zahlreichen Vereinsangeboten, einer Verkehrsberuhigung, Unterstützung beim Thema Bauen und Wohnen oder in der Pflege. Nicht zuletzt zählen auch die Bedürfnisse der Senioren dazu sowie Angebote zu Integration und Inklusion. Entsprechend bewertet auch die im Wettbewerb ausgegebene "Checkliste" die verschiedensten Themenbereiche: W ohnen und Wohnumfeld, Arbeit und Verkehr, soziale und kulturelle Angebote, Bewegung für Kinder, Kinderbetreuungsangebote, Beteiligung von Familien sowie die Zugänglichkeit von Informationen für Familien im Stadtgebiet standen als Kategorien im Fragebogen. Obendrein durften eigene Erklärungen abgegeben werden, weshalb man sich für die familienfreundlichste Kommune im Landkreis hält. Und falls man gewinnen sollte? Dann wolle man dies "mit den aktiven Bürgern feiern und das verstärkt auf der Homepage und im VG-Blatt darstellen", heißt es aus Ebern. Und: "Natürlich wird das Ansporn sein, weiter die guten Bedingungen für Familien zu erhalten, und wo es geht auszubauen."

Ebern darf den neuen Titel nun sechs Jahre tragen und damit werben. Als Preis erhalten wir zusätzlich die Ausrichtung der "Haßberger Spieletage" - immerhin unter Wegfall des finanziellen Eigenanteils.

Ausruhen will man sich auf den frisch geernteten Lorbeeren freilich nicht. So sind beispielsweise in Wohnsiedlungen der Stadt und in einigen Stadtteilen bereits Tempo-30-Zonen eingerichtet, weitere sind in Planung. "Leider wird auf übergeordneten Kreis- und Staatsstraßen, die durch das Stadtgebiet führen, von der Verkehrsbehörde des Landkreises dies oft verhindert", bedauert Bürgermeister Jürgen Hennemann. Nachdem ab August 2026 bundesweit ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter stufenweise eingeführt wird, plant man dafür auch schon in Ebern. Ob es dafür einen weiteren Anbau geben wird, oder ob die bisherigen Räumlichkeiten ausreichen, muss sich noch herausstellen. Geplant sind auch eine Jugendversammlung und ein Kinder- und Jugendstadtrat, bis zur nächsten Bewerbung soll zudem die Galerie am Stadtberg als kulturelle Anlaufstelle fertiggestellt sein und die bisherigen Förderungen der Vereins- und Jugendarbeit überprüft und erhöht werden. Was noch fehle, sei eine bessere Mobilität für Senioren im öffentlichen Verkehr, abgesehen vom selbst organisierten Senioren-Bus. Und es gebe den Wunsch für ein "soziales Mittagessen", noch über das AWO-Angebot des "Bürgeressens" hinaus, um vor allem Geselligkeit beim gemeinsamen Essen zu schaffen. Ins Auge gefasst wurde dafür bereits das nunmehr ehemalige Gasthaus Stern, problematisch sei hier nur die fehlende Barrierefreiheit. "Vielleicht auch in einem Gemeindehaus", sagt der Bürgermeister. Egal wie: auf jeden Fall eine Idee für die Zukunft. jh