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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 11/2025
Stadt Ebern
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Informationen - Ebern

Mit einem Festakt und einem Schulfest feierte der Schulverband Mittelschule Ebern 50 Jahre MSE – 50 Jahre solide Bildung. Schulverbandsvorsitzender Bürgermeister Jürgen Hennemann ging in seiner Ansprache auf die Geschichte der Mittelschule und die Teil-Generalsanierung ein:

Vor 50 Jahren begann die Geschichte der Mittelschule Ebern – noch als Hauptschule. Dorfschulen wurden zusammengefasst. Ein modernes, großzügiges Schulgebäude wurde 1975 erstellt. Die Hauptschule Ebern nahm ihren Betrieb als praxisorientierte Schule auf, die vielen Schülerinnen und Schülern in 50 Jahren das notwendige Handwerkszeug für ihren Beruf/Lebensweg gab.

50 Jahre engagierte Lehrer und Schulleiter – immer Neuem pädagogisch, technologisch, digital aufgeschlossen. 50 Jahre immer neue, wissbegierige Schülerinnen und Schüler – die früher oder später erkannten, dass Lernen doch einen Sinn macht. Viele haben ihren Weg im Leben gemacht, mit Unterstützung der Lehrer.

50 Jahre hat der Schulverband den Schulbetrieb dabei immer unterstützt und rechtzeitig, vorausschauend Maßnahmen eingeleitet (etwas Eigenlob sei hier erlaubt). Sonst hätten wir die Schule, so wie sie heute dasteht, nicht mehr. Sie hätte das gleiche Schicksal ereilt wie das Gymnasium, das abgerissen und für 28 Mio. € neu gebaut wurde. Das Gymnasium wurde damals zur gleichen Zeit erbaut. Unsere Schule hat es überlebt! Damit konnten die großen Flächen und die Bühne erhalten werden.

Schon 1993/94, also bereits frühzeitig, wurde ein Dach auf das Flachdach gesetzt. Das war ein großer Erfolg zum Erhalt des Schulgebäudes. Wir haben immer saniert, nachhaltig und ressourcenschonend. 2010 wurden die Fenster saniert, was zu einem überraschend geringen Energieverbrauch führte.

In 50 Jahren hat der Schulverband immer in das Gebäude investiert und immer die Pädagogik unterstützt durch Lehr- und Lernmittel - von Filmgeräten, Overhead-Projektoren zu digitalen Tafeln, Smartboards, Tablet-Klassensätzen, Robotik-Labor und Maker space. Dadurch ist die Ausstattung auf dem neuesten Stand. Unsere Mittelschule liegt in Bayern ganz vorne. Sie ist eine Vorzeigeschule beim digitalen Lernen. Ganze Trupps von Lehrern haben sich in Ebern informiert. Aber sie ist auch Umweltschule und befasst sich mit sozialen Themen. Es fehlt noch Fairtrade-Schule! Das wäre mein Wunsch zum 50.!

50 Jahre gute Zusammenarbeit mit den Schulleitungen, Lehrern, Elternbeiräten, Eberner Firmen. Vielen Dank für den Einsatz, auch weit über den Job hinaus. Das Arbeiten mit Menschen steht an einer Schule immer im Mittelpunkt – im Lehrerteam, mit den Schülerinnen und Schülern.

50 Jahre gute Bedingungen für die Bildung und die Schülerinnen und Schüler. Das war uns schon immer wichtig! Das ist die Voraussetzung für gutes Lernen. Hier werden wir als Schulverband auch weiterhin nicht nachlassen.

Auf etwas muss noch hingewiesen werden: Auf die Sanierung der Schule, und das begann so:

Schulleiter Philipp Arnold kam am 27.06.2013 um 13.50 Uhr (das wurde im Bauamt genau notiert) mit der Nachricht, dass die Durchsage-Anlage kaputt war und er eine neue brauche, denn er könne im Falle eines Brandes die Schülerinnen und Schüler nicht warnen. Es musste etwas getan werden und es wurde schnell pragmatisch gelöst: Philipp Arnold bekam eine Handsirene zum Kurbeln aus Feuerwehr-Beständen und er kurbelte. Das hat funktioniert und wurde bei Übungen getestet. Somit war die Sicherheit der Schule gewährleistet.

Warum erzähle ich das? Die pragmatische einfache Lösung reichte leider nicht aus. Die Abklärung mit den Behörden verlangte mehr. Das war der Start einer Sanierung der Schule, die sich zur großen Teilsanierung entwickelte. Je näher man hinschaute, desto mehr kam dazu. 2015 begann die Planung mit Architekt Pollach. Unzählige Abstimmungen mit dem Brandschutz und der Regierung sowie intern folgten.

Aus 50.000 € für eine neue Durchsageanlage wurden nach der Baukostenberechnung im April 2022 5,1 Mio. €. Eine stolze Steigerung. Damit hatten wir nicht gerechnet. Von der Regierung von Ufr. wurde 2021 eine Förderung in Höhe von 1,8 Mio. € (damals geschätzte Bausumme 3,9 Mio. €), zu einem Fördersatz von 52,33 %, erstbewilligt.

Immer neue Themen taten sich auf:

Brandschutz – Brand/Rauch-Abschnitte (bei einer Hallenschule mit flexiblen Wänden kann dies kaum verwirklicht werden). Dafür wurden Ersatzmaßnahmen erdacht: Die Brandlast musste raus aus den Fluchtwegen (Hohldecken, überlange Elektrokabel, Teppichböden). Die Wände verstärkt werden. Ein Wasserschaden in Fachräumen kam hinzu und ließ die Böden aufquellen – Die Schüler und Lehrer haben für die Wasserableitung aus dem Gebäude heraus gesorgt. Sie lief quer durchs Gebäude. Eine Außenabdichtung gegen Wassereintritt bei Starkregen musste erfolgen. Dadurch wurde ein neuer Boden von der Betonplatte an notwendig, d. h. Isolierung, Abdichtung, Estrich, Fußbodenheizung und Beläge. Eins kam zum anderen: Neue Elektroinstallation, neue Heizung, neue Decken, neue Beleuchtung, neue Raumeinteilung im Fachtrakt, neuer Verwaltungs- und Lehrerbereich. Eigentlich gefühlt fast alles neu. Einiges konnte erhalten bleiben. Es wurde immer versucht, das Gute zu erhalten. Der Natursteinboden in der Aula mit Fußbodenheizung zum Beispiel. Die Sanierungskosten werden finanziert durch Kredite des Schulverbandes. Diese kommen über die Umlage in den nächsten Jahren auf die Gemeinden zu, insgesamt wurden bisher 4,4 Mio. € ausgegeben.

Heute blicken wir bei der Sanierung der Schule auf 8 Jahre Planung und 3 Jahre Umbau im laufenden Schulbetrieb zurück. Große Mithilfe erfolgte durch das Lehrerteam, v. a. der Hausmeister und die Schülerinnen und Schüler halfen beim Umräumen und Möbeltransport mit. Was natürlich eine zusätzliche Belastung zum Schulbetrieb war. Vielen Dank für das Mittun.

Abgeschlossen ist die Sanierung noch nicht. Einiges ist noch zu tun – die Außengestaltung steht noch an. Was man von außen nicht sieht – wir haben eine komplett neue Schule im bestehenden Gebäude geschaffen – nachhaltig, nach neuesten, aktuellen Maßstäben – und fast fertig. Diesen großen Schritt wollen wir feiern – und 50 Jahre MSE. Es gibt Grund zum Feiern! Auf eine weiterhin gute Bildung in diesen Räumen. So der Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzende Hennemann.

Es schloss sich eine Theateraufführung der Schüler an, eigentlich ein Musical, das die Geschichte der Mittelschule Ebern und der Bildungspolitik in Bayern darstellte. Die MSE sticht in See. So waren Kapitäne (Schulleiter), Matrosen (Lehrer) und Passagiere (Schüler) auf der Bühne, die kurzweilig und pointiert das Geschehen mit Humor aufzeigten. jh