Mit einer Auftaktveranstaltung Anfang Mai hat das Quartiersmanagement in Ebern seine Arbeit aufgenommen. Edith Obrusnik und Rebecca Haas stellten sich und ihre Arbeit vor, fragten aber auch die rund 35 anwesenden Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung zu den Maßnahmen des ISEK´s und ihren Ideen.
Gewünscht werden etwa Veranstaltungsräume in der Stadt, insbesondere auch für die Jugend, eine Verkehrsberuhigung im Mühlenviertel, ein Regionalladen mit Eberner Produkten, ein gepflegter Anlagenring oder mehr Grün in der Stadt.
Vorgestellt wurden nochmals die Maßnahmen ISEK, des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, das nun Grundlage für das Wirken der beiden neuen Quartiersmanagerinnen ist. Erarbeitet wurde es 2023/2024 und soll mit über 40 Maßnahmen der Stadtentwicklung für die nächsten 15 Jahre gelten. "15 Jahre sind schnell rum", sagt Bürgermeister Jürgen Hennemann. Entsprechend schnell soll auch angepackt werden und neue Prioritäten gesetzt bzw. Schwachstellen beseitigt werden. Bei der Altstadtsanierung 1980 sei das Kleinpflaster noch überall verlegt worden, sagt der Bürgermeister, so würde man es heute nicht mehr verwenden - heute liegt der Fokus auf der Barrierefreiheit, ein Punkt, der im ISEK aufgegriffen wird.
Zwei große Baustellen gibt es in der (Alt-)Stadt: das Mühlenviertel und den Marktplatz. An erster Stelle steht die Marktplatzgestaltung. Hier sind im ISEK schon zwei Varianten erarbeitet worden, der Marktplatz soll grüner werden und mehr Aufenthaltsqualität bieten (wesentlicher Unterschied der Varianten ist die Verkehrsführung), eine öffentliche Diskussion hat jedoch noch nicht stattgefunden. An zweiter Stelle der anschließende Teil, die Spitaltorstraße, der "Stadtberg". Hier geht es vor allem um breitere und barrierefreie Gehwege. Nachdem gerade für Fußgänger hier Handlungsbedarf besteht, stellte sich die Frage, ob zumindest eine "temporäre Verbesserung" der Gehwegsituation am Stadtberg nicht auch jetzt schon irgendwie machbar wäre. Das stellte Edith Obrusnik zur Diskussion und wurde von den Bürgern so gesehen. An dritter Stelle kommt dann noch der Marktplatz Richtung Grauturm.
An zweiter Stelle steht auch das Mühlenviertel. "Man merkt, dass hier Jahre nichts passiert ist", so Edith Obrusnik. Ideen gibt es einige: Zugang zum Mühlbach, Begrünung oder Sitzmöglichkeiten. "Die ISEK-Planer haben hier schon sehr tief vorgearbeitet", sagt die Quartiersmanagerin: Nun geht es nur noch ums Umsetzen - und ums nötige Geld. Das ist bereits in der Planung und Antragstellung bei der Städtebauförderung vorgesehen, berichtet Bürgermeister Hennemann. Zumindest in 2025 für die Planung des Bereiches Mühlenviertel. Deswegen müsse mit dem Bereich begonnen werden und für den Marktplatz die Planung parallel zur Umsetzung im Mühlenviertel angestoßen werden. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger sahen die beiden Bereiche Marktplatz und Mühlenviertel in der Priorität gleich auf.
Vieles, was sich die Bürger wünschen, gibt es in Ebern auch schon, das wurde an dem Abend auch deutlich. Nur ist vieles nicht bekannt. Und so geht es Edith Obrusnik und Social Media-Expertin Rebecca Haas vor allem auch um die Innen- und Außenwirkung, um eine Profilierung des Ebern-Images. "Wofür steht Ebern" müsse gründlich herausgearbeitet werden, ein Tourismus-Konzept wäre kein Schaden und auch eine Überarbeitung der "Corporate Identity" - also unter anderem Logo, Homepage oder der Slogan "Frankens schönstes Kegelspiel" - soll modernisiert werden. Was den Bürgern davon besonders wichtig ist, sollen sie selbst sagen. Dafür wird es nicht nur eine Lenkungsgruppe zur strukturierten und dauerhaften Mitarbeit geben, sondern auch bei diversen künftigen Info-Veranstaltungen die Möglichkeit zur Meinungsäußerung.
"Wir sind dabei, in Ebern anzukommen", sagt Edith Obrusnik, die dabei vor allem die Menschen kennenlernen will, die bei der gemeinsamen Gestaltung ihrer Stadt mitwirken wollen. Und denen sie eins nachdrücklich mit auf den Weg geben will: "Ohne Sie geht es nicht." Die Angesprochenen am Mittwochabend freuen sich, dass ihre Beiträge Gehör finden sollen und teilen gleich mit, was ihnen wichtig wäre: Sozialwohnungen und mehr Gewerbe, Barrierefreiheit oder Attraktivität für junge Familien. Einige sind auch auf der Suche nach Beratung zu Sanierungsmöglichkeiten ihrer privaten Altstadtanwesen.
Die Quartiersmanagerinnen sind in ihrem Büro in der Schumacherpassage - jeden Mittwoch und Donnerstag zwischen 13.00 und 17.00 Uhr, ansprechbar. Sie werden aber auch die Eigentümer von Gebäuden gezielt ansprechen. Edith Obrusnik und Rebecca Haas sind auch unterwegs im Dienste der Stadt. Erreichbar sind sie dennoch, Mailadresse: qm@ebern.de und Telefonnummer 0951 297 2662. Um vorherige Terminvereinbarung wird gebeten.