Die Stadt Ebern setzt ihr Engagement für eine global gerechtere Zukunft konsequent fort: Bürgermeister Jürgen Hennemann nahm an der Initiativkreissitzung der Fairen Metropolregion Nürnberg 2025 teil und führte als politischer Sprecher des Initiativkreises durch einen Teil des Programms.
Die Sitzung fand im Landratsamt Fürth statt und markierte einen wichtigen Meilenstein: Die Europäische Metropolregion Nürnberg wurde offiziell erneut als „Faire Metropolregion“ ausgezeichnet. In einem feierlichen Rahmen überreichte Philipp Abel von Fairtrade Deutschland die Urkunde. Das Gruppenfoto aller Beteiligten symbolisierte den gemeinschaftlichen Erfolg vieler engagierter Kommunen - zu denen auch Ebern gehört.
Viele kleine Aktionen aus den zugehörigen Gemeinden, die zur Titelerneuerung beigetragen haben, wurden vorgestellt – darunter FAIR-Tratscht in Herzogenaurach, ein fairer und veganer Kochkurs in Roßtal oder die fairen Frühstücksaktionen in der Stadt Schwabach. Die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik Maren Lorenzen-Fischer wertschätzt die Vorstellungen und Gespräche auf der Veranstaltung: „Der interkommunale Austausch ist immer sehr wertvoll. Ich kann sehr viel von den Kolleg*innen aus den anderen Landkreisen und Städten lernen. Eine faire Kochaktion möchte ich auch in den Gemeinden der Baunach-Allianz umsetzen.“
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Sitzung lag zudem auf der aktuellen Situation der Weltläden in der Region. Die Vorstellung des „Weltladenbarometers“ sowie Impulsbeiträge von Heike Rahn (Eine Welt-Promotorin) und Frank Braun (CaWeLa) machten deutlich: Weltläden sind von kleinen Initiativen im fairen Handel zu großen Netzwerken gewachsen mit wichtigen Bildungs- und Begegnungsangeboten, doch der Generationenwechsel stellt vielerorts eine Herausforderung dar.
Mit Herausforderungen hat auch die Entwicklungsagentur Faire Metropolregion zu kämpfen. Aufgrund reduzierter Fördermittel musste deren Umfang deutlich verkleinert werden. Jürgen Hennemann betonte die Dringlichkeit, sich gemeinsam mit dem Initiativkreis für eine langfristige Finanzierung und strukturelle Förderung der Metropolregionen einzusetzen: „Es braucht eine übergeordnete Struktur in den Metropolregionen, die Kommunen unterstützt und Synergien für mehr Nachhaltigkeit schafft – damit nicht jede kleine Kommune für sich allein kämpfen muss. Dazu sind wir in Gesprächen mit der Bundesebene.“ Es wurde deutlich, dass viele der Aufgaben, die zuvor mit deutlich mehr Ressourcen in der Entwicklungsagentur abgedeckt wurden, nun nur noch eingeschränkt umsetzbar sind. Dennoch stellt Valentina Jüngert, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik der fairen Metropolregion Nürnberg, neben den laufenden Projekten auch neue Vorhaben für 2025 vor: ein Wettbewerb für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement, ein neues Format zur Jugendaktivierung und eine Fotoausstellung zur fairen Metropolregion Nürnberg.
Zum Abschluss sprach sich der Initiativkreis geschlossen dafür aus, das deutsche Lieferkettengesetz aktiv zu unterstützen und sich für den Erhalt stark zu machen – etwa durch eigene Petitionen und Stellungnahmen. Auch die Stadt Ebern bringt sich hier ein und zeigt: Kommunales Engagement kann weltpolitische Wirkung entfalten, wenn es um Menschenrechte, faire Arbeitsbedingungen und globale Gerechtigkeit geht.
Text: Maren Lorenzen-Fischer