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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Ausgabe 14/2023
Stadt Ebern
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Neubau Landesbaudirektion Ebern: Die alten Gebäude werden entkernt

Abbrucharbeiten für den Behördenneubau der Landesbaudirektion Bayern in Ebern beginnt

Hoher Anspruch an die Nachhaltigkeit des Gebäudes; reiner Holzbau geplant

2027 soll der Bau fertiggestellt und das Gebäude dem Nutzer übergeben sein

Im Zuge der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung zieht die Landesbaudirektion Bayern von Nürnberg nach Ebern um. Die vorgesehenen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dann einen Platz in einem neuen Gebäude im Zentrum Eberns finden.

Im vergangenen Jahr wurden bereits die Planungen zum Behördenneubau vorgestellt. Mitte Juli beginnen nun die Abbrucharbeiten der alten Gebäude, die sich derzeit noch auf dem Grundstück an der Bahnhofstraße befinden. Im Rahmen dessen wird zuerst der ehemalige Deltamarkt an der Coburger Straße entkernt. Der Abbruch des alten Gasthauses Post wird durchgeführt, wenn die dortigen Mehlschwalbennester verlassen wurden und die Mehlschwalben sich auf den Weg in den Süden machen werden. Die Abbrucharbeiten werden rund 6-7 Monate in Anspruch nehmen und bis voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen sein.

Informationen zum Neubau

Hoher Anspruch an die Nachhaltigkeit des Gebäudes: Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr, das hier als Bauherr vertreten durch das Staatliche Bauamt Schweinfurt auftritt, legt bei seinen Maßnahmen großen Wert auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise. So entsteht an der Coburger Straße auf einem massiven Kellergeschoss ein reiner Holzbau vom Erdgeschoss bis zum Dach. Dabei wird weitestgehend auf Verbundstoffe und auf Baustoffe nicht natürlichen Ursprungs verzichtet, um sowohl graue Energie im Bauprozess und bei der Herstellung von Baustoffen zu vermeiden, wie auch die Recycelfähigkeit der verbauten Stoffe später zu erhöhen.

Das Passivhaus als Kenngröße für den Energieverbrauch ist mittlerweile Standard beim Bau öffentlicher Verwaltungsgebäude in Bayern und wird auch in Ebern umgesetzt. Dies bedeutet, dass das Gebäude zum Heizen maximal 15 kWh pro Quadratmeter im Jahr benötigt und ein wesentlicher Anteil der Energie durch Sonneneinstrahlung über die Fenster gewonnen wird. Die restliche benötigte Energie zur Beheizung des Gebäudes wird durch eine Wärmepumpe mit einer Tiefenbohrung bereitgestellt. Für den benötigten Strom zum Betrieb der Heizung und des Gebäudes werden großflächige Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach der Landesbaudirektion errichtet. Damit ist das Gebäude zum Großteil des Jahres unabhängig von Energie aus dem Stromnetz. Um Trinkwasser einzusparen, erhält das Gebäude eine Regenwassernutzungsanlage zur Bewässerung der Grünflächen.

Angestrebt wird eine BNB (Bewertung Nachhaltiges Bauen) Zertifizierung in Silber. Das Bewertungssystem zeichnet sich durch die umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus aus – unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen Qualität sowie von technischen Aspekten und Prozessen. Hierbei werden unter anderem Themen wie Ressourceninanspruchnahme, Lebenszykluskosten, Nutzerfreundlichkeit oder auch Gestaltungsqualität nach einem strengen Bewertungskatalog untersucht.

Biodiversität am Standort: Seit dem Grundstückskauf wurde gemeinsam mit einem Biologen ein umfassendes Konzept zur Umsiedlung der Mehlschwalbenkolonie von der Hauswand des Gasthofes hin zur neuen Fassade der Landesbaudirektion entwickelt und realisiert. Nach Fertigstellung des Neubaus wird es - neben integrierter Nistplätze für Mehlschwalben - in der Fassade auch Schlupflöcher für Fledermäuse geben. Die alte Rosskastanie im Innenhof bleibt erhalten. Zwischen den Photovoltaikanlagen und im Innenhof werden blühende Sträucher gepflanzt, Kuhlen zur Trinkwasseraufnahme für Vögel angelegt und Habitate für Insekten errichtet. Die Fassade wird vor allem im Innenhof durch eine Begrünung ergänzt und dient Vögeln als Brutplätze.

Das neue Gebäude der Landesbaudirektion soll Anfang 2027 fertiggestellt und dem Nutzer übergeben werden.

Text: Staatliches Bauamt Schweinfurt